Abel Haatan

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Der französische Alchemist, Freimaurer und Astrologe Abel Haatan (Pseudonym für Abel Thomas) lebte in Paris. Genaue Daten sind nicht bekannt, nur dass er bereits jung starb, wohl während des Ersten Weltkriegs[1].

Biographie

Von Beruf war Abel Haatan Chemiker und Apotheker. Er gilt als einer der größten Okkultisten des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Er leitete die letzte freimaurerische Großloge nach dem Ritus Misraim, Arc en Ciel, und weigerte sich zweimal, den Okkultisten Papus in diese Loge aufzunehmen. Abel Haatans Bruder Alexandre-Albéric Thomas (Pseudonym Marnès) war Sekretär derselben Loge. Desweiteren war Haatan auch Großmeister der Ägyptischen Freimaurerloge Frankreichs.

Astrologie

Er war astrologischer Schüler von François Charles Barlet, der als Wiederbeleber der Astrologie in Frankreich gilt.

Sein Werk Traité d'Astrologie Judiciaire ist das erste große französischsprachige Astrologiebuch des 19. Jahrhunderts, es erschien noch vor Charles Nicoullauds Manuel d'astrologie sphérique et judiciaire, bereits vor 1895. Es stellt eine bemerkenswert vollständige Einführung in die Astrologie dar, und bringt sie, entsprechend seinem freimaurerischen Weltbild, in einen ganzheitlichen, spirituell und religiös orientierten Zusammenhang. Als seine Quellen gibt er an: die Tetrabiblos des Ptolemäus, das Speculum astrologiae von Junctinus, die Astrologia Gallica von Morinus sowie Astrologiae methodus von Johannes Garcaeus. Darüber hinaus bezog er auch kabbalistische Werke mit ein, namentlich von Robert Fludd und Fabre d'Olivet. Neben der Beschreibung des Kosmos (den er dreigeteilt sah in eine göttliche, ätherische und materielle Sphäre), enthält es eine Darstellung sämtlicher Horoskopfaktoren sowie die Anleitung zur Erstellung eines Horoskops. Er verwendete das Äquale Häusersystem[2].

Publikationen

  • Traité d'Astrologie Judiciaire, Influences Planétaires, Signes Du Zodiaque, Mystères de la Naissance. 218 Seiten. Paris, Chamuel, 2. Auflage 1895; 1921
  • Révélation alchimique par les peintures d'un poêle de faïence. Zürich, 1896
  • Contribution a L'Étude de L'Alchimie. Théorie et pratique du Grand oeuvre. Paris, Librairie Générale des Sciences Occultes, 1904 PDF

Quellen und Anmerkungen

  1. Richard Caron,Antoine Faivre: Ésotérisme, gnoses & imaginaire symbolique: mélanges offerts à Antoine Faivre. Peeters Publishers, 2001 ISBN 9042909552, S. 21 f.
  2. Yves Lenoble: De Claude Ptolémée à André Barbault. En passant par Abel Hataan, Fomalhaut, Julevno et Choisnard. In: Jean-Marc Pastré, Charles Ridoux (Hrg.): L'astrologie: Hier et aujourd'hui. Publication Univ Rouen Havre, 2008 ISBN 2877754154 books.google.de, S. 213 f. abgerufen 5.5.2012