Acumen

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Acumen (Messier 7)
Name Katalog Mag Eklipt. Breite Position 1900 1950 2000 2050 Natur (Ptolemäus)
Acumen 7 M-Scorpii 3.2 9°46's 27°21' Sag.gif 28°03' Sag.gif 28°45' Sag.gif 29°27' Sag.gif Mars/ Mond
Acumen am Schwanz von Scorpius[1]

Acumen - oder offiziell Messier 7 (bzw. NGC 6475) - ist ein +3,3 mag heller offener Sternhaufen im Ostteil (kurz vor der "Schwanzspitze") des Sternbilds Scorpius. Nördlich von Lesath gelegen, mit einer Ausdehnung von 80'.
M7 war schon im Altertum bekannt und wird deswegen auch Ptolemäus-Sternhaufen genannt. Obwohl astronomisch eigentlich kein Fixstern, wird er in der Astrologie wegen seiner fixen Position dennoch zu ihnen gerechnet.[2][3]

Astronomie

Acumen und Aculeus relativ zum GZ

M7 ist in Mitteleuropa nur schwer zu beobachten, aber in südlichen Breiten sehr auffällig. Er ist das südlichste Objekt im Messier-Katalog[3]. Der italienische Astronom Batista Hodierna, der den Sternhaufen als erster der Neuzeit wiederentdeckte (vor 1654), zählte in dem Haufen dreißig Sterne; aktuelle Zählungen gehen von etwa achtzig Sternen aus. Bei einer vermuteten Entfernung von fast tausend Lichtjahren ergibt sich bei ihnen eine Ausdehnung von ca. 25 Lichtjahren. Der Haufen hat in seiner Gesamtheit etwa die 735-fache Masse unserer Sonne. Sein Alter beträgt etwa zweihundert Millionen Jahre. Das hellste Einzelobjekt darin hat die scheinbare Helligkeit von 5,6 mag. Alle seine Sterne haben in etwa das gleiche Alter, und ihre Zusammensetzung ist ebenfalls identisch, sowie mit derjenigen unserer Sonne vergleichbar.[4]

Astrologie

In der Astrologie wird Acumen gleich wie Aculeus gedeutet, dem benachbarten Nebel. Möglicherweise meint jedoch gerade die Deutung von Morse (die nicht die Standarddeutung der Klassischen Astrologie für "Nebel" wiedergibt) etwas ganz anderes: nämlich das - in ekliptikaler Projektion - genau dazwischen liegende Galaktische Zentrum (GZ). Hierauf lassen einige Deutungen Morses schließen, insbesondere die von ihm beobachtete "Scharfgeistigkeit".

Vivian Robson

Wie fast alle "Nebel", also Sternhaufen, deutet Robson Aculeus als von Mars- und Mond-Natur, wie von Ptolemäus überliefert. Er soll das Augenlicht gefährden und Blindheit eines oder beider Augen bringen, wenn er in Konjunktion mit einem der Lichter stehe und dieses verletzt ist; oder in Konjunktion mit einem Übeltäter, welcher wiederum eines der Lichter verletze. Robson beobachtete, dass die Opposition anscheinend gleichartig wirkt.[5]

Lage von Acumen

Eric Morse

Morse berichtet ebenfalls, dass Aculeus und Acumen im Ruf stehen, "blinde Sterne" zu sein, die - entsprechend einer negativen Mars-Mond-Natur - Augenprobleme bringen würden, wenn sie nachteilig aspektiert werden. Er beobachtet weiter, dass die Geborenen eine pessimistische Weltsicht pflegen, und in allem immer nur das Schlimmste statt das Beste sähen. Auch die religiösen Ansichten könnten betroffen sein, wie immer bei Schütze: es soll die Tendenz bestehen, sich den "Truppen des Höllenfeuers und der Verdammnis" anzuschließen oder eine erbitterte anti-religiöse und sogar anti-göttliche Haltung zu pflegen.

Jedoch kann eine gute Aspektierung dieses Nebel einen besonders scharfen Verstand und eine überdurchschnittliche Auffassungsgabe bescheren, bzw. - als Gegenstück zur Blindheit - in Bereiche "sehen", die normales Augenlicht nicht erreiche. Nicht umsonst steht das Wort "Acumen" im Englischen für Scharfsinn.[6]

Siehe auch

Quellen und Anmerkungen

  1. Abbildung aus Constellationsofwords
  2. Im Gegensatz zu den Wandelsternen oder Planeten
  3. 3,0 3,1 Wikipedia: Messier 7Abgerufen 17.7.2012
  4. Wikipedia (englisch): Messier 7 Abgerufen 17.7.2012
  5. Vivian Robson: Fixed Stars and Constellations in Astrology. 1923, S. 117. Zitiert in Constellationsofwords: Acumen Abgerufen 17.7.2012.
  6. Dr. Eric Morse: The Living Stars. S. 86-87. Zitiert in Constellationsofwords: Acumen.