Albohazen

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Albohazen Haly filius Abenragel

Albohazen Haly, auch bekannt als Hali filius Abenragel (bzw. Abu l'Hasan Ali ben Abi l'Ridjal, arabisch: أبو الحسن علي ابن أبي الرجال), Philosopoh, Astronom und Astrologe, wurde um 980 wahrscheinlich in Cordoba geboren.[1]

Er war Hofastrologe des tunesischen Prinzen al-Mu'izz ibn Bedis in der ersten Hälfte des elften Jahrhunderts und starb 1037 n.Chr. in Kairouan im heutigen Tunesien.

Astrologie

Albohazen Haly schrieb über die Bewegung der Fixsterne und ihre Orte. Sein Hauptwerk über die Sterndeutung ist: "Kit b al-b ri' fi akh m an-nuj m", welches von Yehud ben Moshe ins Alt-Kastilische übersetzt wurde, im Auftrag von Alfons X. Der Titel dieser Fassung lautet: "El libro conplido en los iudizios de las estrellas", etwa: Das komplette Buch über die Sterndeutung. Diese Fassung wiederum war Ausgangspunkt der lateinischen Übersetzung, "Praeclarissimus liber completus in judiciis astrorum" ("Das besonders berühmte vollständige Buch zur Beurteilung der Sterne"; Erhart Ratold: Venedig 1485). Dieses veranlasste wahrscheinlich die Einteilung der Astrologie in Judiziar- und natürliche Astrologie. [2] Eines der populärsten astrologischen Handbücher des Ostens wie Westens, zuerst 1485 in der Übersetzung von Aegidius de Tebaldis und Petrus de Regio erschienen. Es umfasst alle Bereiche der Astrologie und enthält viele Fragmente verschollener griechischer und iranischer Astrologen. Bis ins 17. Jahrhundert kommt kaum ein europäisches astrologisches Werk ohne Zitate aus dem "Haly" des 11. Jahrhunderts aus.

De judiciis von 1523

Besonderheiten

  • Es gibt auch ein Häusersystem, das Albohazen zugeordnet wird (Albohazen-System): Hierbei wird der projizierte Bogen durch die Passage von zwei Stunden Rektaszension für jedes Haus definiert, vom Aszendeten aus gemessen. Das System konnte sich jedoch nie wirklich durchsetzen.
  • Von Albohazen sind ausführliche Deutungen der Mansionen (Mondhäuser) bekannt.[3]
  • Albohazen schreibt ausführlich über die Gesichte der Dekanate.

Weblinks

Werke

  • Libri de judiciis astrorum: Ins Lateinische übersetzt von Antonius Stupanus. Petri, Basel 1551
Andere Fassungen waren ebenfalls im Umlauf, etwa die erwähnte Fassung bei Erhart Ratold 1485.

Bis heute existiert von diesem Werk leider nur die lateinische und die spanische Fassung, letztere auch in einer aktuelleren Auflage von 1954

Quellen und Anmerkungen

  1. Ein Geburtsdatum ist durch Junctinus überliefert: er gibt den 12.2.356 um 10 Uhr vormittags an. Datenquelle: Junctinus, Franciscus: Methodus astrologiae, S. 1145: Bei den Einträgen des 12.2. steht für Albohazen: "Hali filius Abenragel Arabs, insignis Mathematicus, nascitur anno Christi 356.hora 10.ante meridiem. Die Umrechnung auf den christlichen Kalender ist nicht sicher, angenommen werden kann jedoch, dass die Angabe bei Albohazen "anno Christi" so nicht stimmt bzw. "ab der Hedschra", d.h. eigtl. das Jahr (958 = 356+622) meint
  2. Korsch, Dr. Hubert: Grundriß der Geschichte der Astrologie: Araber. erschienen in: Zenit, 6. Jahrgang 1935, Heft 5
  3. The Mansions of the Moon (Beschreibung unterschiedlicher Mondhäuser, die von weiteren Autoren immer wieder zitiert wurde)