Albumasar

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Dunkelhäutiger Abumaschar[1]
Abumasar auf einem Bild von Hermann Tom Ring, 1570

Dscha'far ibn Muhammad Abu Ma'schar al-Balchi, Abu Ma'schar oder al-Falaki, arabisch بو معشر جعفر بن محمد بن عمر ,بلخي, genannt auch Albumasar (latinisiert), bzw. Apomasar (gräzisiert), * um 787, † 886, war ein persischer Mathematiker, Astronom und Astrologe.

Albumasar wurde in der Stadt Balch in der Provinz Chorasan geboren, im damaligen Persien. Als Gelehrter studierte er zu Beginn seiner Laufbahn die Lehren Muhammads, wandte sich aber zwischen seinem dreißigsten und vierzigsten Lebensjahr der Astronomie und Astrologie zu. Er erstellte Horoskope sowohl von Muhammad als auch von Jesus. Nach seiner Interpretation der Sterne wurde die Welt geschaffen, als die sieben (damals bekannten) Planeten in Konjunktion im ersten Grad des Zeichens Widder standen. Für den Untergang der Welt stellte er ebenfalls eine Prognose für eine ähnliche Konjunktion. Sein Buch Introductorium in astronomiam ist einer der historischen Texte, welche die philosophischen Werke des Aristoteles in arabischer Übersetzung überlieferten.

Er war ein sehr produktiver Autor und soll über fünfzig Bücher geschrieben haben. Im mittelalterlichen Europa galt er als bedeutendster iranischer Astrologe, mit großem Einfluss auf die Genese des astrologischen Weltbildes. Seine Werke, die im zwölften Jahrhundert ins Lateinische übersetzt wurden, waren als Manuskripte weit verbreitet, wurden aber erst rund zweihundert Jahre später gedruckt.

Er war einer der Astrologen, durch den die Monomörien, also gradastrologische Orakeldeutungen geschaffen und überliefert wurden. Er beeinflusste damit auch die Entstehung des Astrolabium planum des Johannes Angelus (Johannes Engel).[2]

Übersetzung von De Magnis Coniunctionibus, 1515

Schriften

  • De magnis conjunctionibus et annorum revolutionibus ac eorum profectionibus. Erhard Ratdolt, Augsburg 1489 Digitalisat der ULB Darmstadt (bearbeitet von Johannes Engel); Venedig 1515[3]
  • De judiciis astrorum (Kitâb al-Mawalid)
  • Introductorium in astronomiam (Einführung in die Astronomie). Geschrieben in Bagdad 848. Ins Lateinische übersetzt von Johannes Hispalensis und Hermann von Carinthia, gedruckt in Augsburg 1489 und in Venedig 1495/ 1515) Digitalisat der BSB München The Abbreviation Of The Introduction To Astrology (Benjamin Dykes' translation 2010; ISBN 0966226631 Auszüge)
  • Flores astrologiae. Gedruckt in Venedig bei Giovanni Battista Sessa 1488. 1495 Digitalisat der BSB München
    • Deutsch: Astrologische Blütenlese - Flores Astrologiae. Zahlreiche Abbildungen, 78 Seiten. Chiron-Verlag, Tübingen 2012. ISBN 978-3-89997-201-6 (Rezension von Andreas Schmitt in Astrologie Heute 158, 2012)
  • Libri Mysteriorum English translation online (von Giuseppe Bezza, Auszüge)
Aus Albumasars Introductorium Kitâb al-Mawalid (De judiciis)
Albumasar aus Christensicht[4]

Literatur

  • David Pingree: Astronomy and Astrology in India and Iran, in: Isis 54, 1963; S. 229-246
  • Eugenio Garin: Astrologie in der Renaissance. Frankfurt 1997 (Albumasar-Rezeption in der Renaissance) Kurzrezension auf Sternwelten

Quellen und Anmerkungen

  1. Gedruckt von Ratdolt in Augsburg, 1489. Der Holzschnitt zeigt einen die Sterne beobachtenden Astronomen mit Astrolab und einem Teiler (Abstandsmesser)
  2. Schmatzberger, Herbert: Das aufsteigende Zeichen. Aszendent, Sonne, Himmelsmitte. Buch der Deutungen. Herbert Schmatzberger und März Verlag Berlin 1983 ISBN 3888800390, Nachdruck bei Rowohlt 1986 ISBN 349915675X
  3. Über die Großen Konjunktionen
  4. Auf der astonomischen Uhr der Nikolaikirche Stralsund

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