Alfred Fankhauser

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Fankhauser (1940)[1]
Fankhausers Radix

Der Schweizer Astrologe Alfred Fankhauser wurde geboren am 4.11.1890 um 20 Uhr LMT[2] in Gysenstein (heutige Gemeinde Konolfingen), Kanton Bern.[3]
Er starb am 22.2.1973 in Köniz, ebenfalls Kanton Bern.

Er war außerdem Schriftsteller, Mundartdichter und Journalist.

Leben

Alfred Fankhauser [4] wurde als ältestes von sechs Kindern in eine arme Emmentaler Familie geboren. Sein Vater Friederich Fankhauser (1867–1943) arbeitete zuerst als sogenannter „Küher“[5], dann meistens als Lohnkäser. Wegen der befristeten Anstellungen des Vaters musste die Familie oft umziehen.

1906 trat er ein ins Berner (damals pietistische) Evangelische Lehrerseminar Muristalden. Von 1910 an arbeitete er als Primarlehrer. Ab 1915 studierte er an der Universität Bern, zunächst für das Sekundarlehrer-Diplom (1917), dann mit den Fächern Geschichte und Psychologie bis zum Dr. phil. (1920). Seine Dissertation schrieb er über den Berner Journalisten Johann Georg Albrecht Höpfner.

Dort wurde er mit der sozialistischen Bewegung konfrontiert, las deren Literatur und knüpfte auch persönliche Kontakte zu Sozialisten. Er begann als Journalist zu arbeiten, unter anderem für die linke Berner Tagwacht. Allerdings konnte er sich erst 1938 dazu entschlie0en, auch der Sozialdemokratischen Partei beizutreten. Gleichzeitig, von Simon Gfeller angeregt, beschäftigte er sich intensiv mit der Berner Mundart-Literatur und besonders mit dem Mundart-Theater. Ab 1939 besorgte er für die Büchergilde Gutenberg Übersetzungen zumeist englischer Romane, oft gemeinsam mit seiner Frau Lina; zuletzt 1949 den Titel Oliver Twist von Charles Dickens.

Bei einem Aufenthalt im Tessin 1924 lernte er den Maler Johann Robert Schürch (1895–1941) kennen, der ihm den Anstoß gab, sich intensiv (und lebenslang) mit der Astrologie zu beschäftigen. Sein Verständnis von Astrologie als einer kosmisch-symbolischen Psychologie gab er in vier damals vielbeachteten und mehrfach neu aufgelegten Lehrbüchern weiter.

Fankhausers turbulentes Privatleben skizziert: 1917 heiratete er seine Studienkollegin (und spätere Lehrerin) Margarita Marbach (1889–1969); ihre Ehe blieb kinderlos und wurde Ende 1922 geschieden. 1925 heiratete er in Bellinzona Luigia Boller (1895–1975); ihnen wurden 1926 die Tochter Anna und 1929 der Sohn Johannes geboren; Scheidung 1929. 1930 heiratete er Lina Imer (1900–1953); schon 1927 kam Sohn Martin, 1930 Tochter Eva; die Scheidung folgte 1941. 1943 heiratete er Dora Bähler (1913–?). 1941 erfolgte die Geburt von Tochter Ruth; die Scheidung 1947. Schließlich heiratete er 1970 Helene Rolli (* 1937).

Nach 1949 wandte er sich immer stärker der Malerei zu. Bis zu seinem Tode – das Berner Heimatschutz-Theater war mitten in den Proben zur Wiederaufführung seines ersten Mundart-Stücks – entstanden rund zweihundert Gemälde.

Astrologie

Fankhauser war seit 1925 als Astrologe tätig[6], nachdem er ab dem Sommer 1924 u.a. durch seinen Freund Schürch in Kontakt mit der Astrologie gekommen war.[7] Bereits drei Jahre später, 1927, veröffentlichte er das erste astrologische Werk, Astrologie als kosmische Psychologie. In der Folge nutzte er auch Erkenntnisse von C.G.Jung im Bereich der Astrologie und vertrat, ähnlich Jung, die Ansicht, dass die Astrologie und ihre Symbole wesentlich metaphysische Kräfte abbilde. Orientierte er sich zunächst konsequent an der klassischen Siebenereinteilung der Planeten, die neuen Planeten jenseits Saturns (die Transsaturnier) ab Uranus betrachtete er vorallem als höhere Oktaven der bekannten Planetenenergien), so löste er sich später davon. Er veröffentliche mit dem Buch Horoskopie (1939) auch die üblichen Berechnungsgrundlagen, Tabellen und Formeln zur Horoskop-Berechnung und zu den Direktionen. Sein bevorzugtes Häusersystem blieb immer das Campanus-Häusersystem.

Werk (Auswahl)

  • Astrologie als kosmische Psychologie. Pestalozzi-Fellenberg-Haus, Bern 1927
  • Das wahre Gesicht der Astrologie. Orell Füssli Zürich 1932; 1943; 1952; 1980 ISBN 978-3280011607
  • Magie. Versuch einer astrologischen Lebensdeutung. 372 Seiten. Orell Füssli 1934; Diederichs, München 1990 ISBN 978-3424010053
  • Horoskopie mit 38 Figuren. 275 Seiten. Orell Füssli 1939; 1946; 1959; 1985

Weblinks

Fankhausers Magie

Quellen und Anmerkungen

  1. Fankhauser auf dem Titelblatt "Die Berner Woche", Nr. 45, 2.11.1940
  2. Quelle: AstroDatabank/Fankhauser Alfred (Rodden Rating AA), Hans Taeger zitiert Peter Niehenke
  3. laut Biographie des Schweizer Literaturarchivs
  4. Quelle (Auszug): Wikipedia/Alfred Fankhauser
  5. Ein „Küher“ ist ein Kuhhirt oder auch Senn
  6. Biographie im Schweizer Literaturarchiv
  7. Die weiteren Informationen des Abschnittes wurden entnommen aus: Bannwart, R.H.: Dr. Alfred Fankhäuser, in Berner Astrologische Zeitschrift, Heft 4/1982, S. 10-11