Alice Bailey

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Bailey

Alice Bailey

Alice Bailey (geborene Alice Ann LaTrobe Bateman, daher abgekürzt häufig A.A.B. bzw. AAB genannt),

geboren am 16.6.1880 um 7:32 Uhr in Manchester/ England[1]

Sie starb am 15.12.1949 in New York City/ USA,

und war eine englisch-amerikanische Theosophin, Esoterikerin und Autorin. Sie gründete die "Arkanschule" sowie eine Reihe weiterer damit in Zusammenhang stehenden Organisationen.

Leben

Baileys Geburtshoroskop

Bailey [2]kam zur Welt als ältere von zwei Töchtern des Frederic Foster LaTrobe Bateman und Alice Hollinshead. Der Vater war Bauingenieur, die Familie reich. Die Mutter starb 1886 und der Vater 1889, beide an Tuberkulose, und Alice kam in die Obhut ihres Großvaters John Frederic LaTrobe Bateman und dessen Frau. Nach deren Tod um 1893 übernahmen ihre Tante Dora LaTrobe Bateman und deren Mann Brian Barttelot die Vormundschaft. In ihrer Kindheit unternahm Alice mit den Eltern zahlreiche Reisen nach Kanada, in die Schweiz, sowie nach Frankreich und lebte auf verschiedenen Landsitzen in Schottland und England. Von 1898 bis 1900 war sie in einem Mädchenpensionat Londons untergebracht. Danach wirkte sie etwa ein Jahr als Lehrerin und Missionarin bei der Royal Army. Sie hielt in Irland und Indien vor Soldaten Bibelvorlesungen und Andachten ab, betätigte sich als Krankentrösterin und Sterbebegleiterin. Ab 1906 erlitt sie eine Reihe von Schwächeanfällen, und musste mehrmals zur Erholung nach Großbritannien zurückkehren, weswegen sie 1907 diese Tätigkeit aufgab. 1908 heiratete sie den Soldaten Walter Evans. Daraufhin übersiedelten sie in die USA nach Cincinnati, wo Evans am Lane Theological Seminary sein Theologiestudium fortsetzte und nach seiner Ordination um 1910 in San Joaquin/ Kalifornien wirkte. Die Ehe war zunehmend von Entfremdung geprägt, ab 1915 lebten sie getrennt und 1919 wurde die Ehe geschieden. 1919 lernte sie in der Theosophischen Gesellschaft Foster Bailey (1888-1977) kennen und heiratete ihn Ende 1920 in New York City.

Theosophie

1915 kam sie mit der Theosophie in Berührung und trat im selben Jahr einer Loge der Theosophischen Gesellschaft Adyar in Pacific Grove bei. Hier studierte sie Helena Petrovna Blavatskys Werk Die Geheimlehre und Annie Besants Studie über das Bewusstsein. Nach kurzer Zeit hielt sie selbst theosophische Vorträge. 1918 wurde sie in die Esoterische Sektion der Adyar-TG aufgenommen und Ende 1919 Chefredakteurin der theosophischen Zeitschrift The Messenger (Der Bote). Zur gleichen Zeit (Ende 1919) wurde Foster Bailey Präsident der Adyar-TG für Kalifornien.

1921 ríef Bailey eine Studiengruppe zur Vertiefung der "Geheimlehre" ins Leben, manchmal auch als Theosophical Association bezeichnet. Diese hatte einen guten Start und fand schnell eine größere Zahl von Zuhörern. 1922 gründete sie zusammen mit ihrem Mann die Lucifer Publishing Company (Luzifer Verlagsgesellschaft), in dieser veröffentlichte sie ihre eigenen Bücher. Nachdem es wegen der Namensgebung Lucifer, in der christlichen Tradition mit Satan gleichgesetzt, zu Problemen und Missverständnissen gekommen war, änderte sie 1924 den Namen auf Lucis publishing company (oder Lucis Trust publishing company). Später entstand daraus die Dachorganisation Lucis Trust für eine ganze Reihe von ihr ins Leben gerufenen Gesellschaften.

Richard Prater, Schüler von Helena Blavatsky und Freund von William Quan Judge, besuchte 1921 Baileys Studiengruppe und war davon so angetan, dass er ihr alle Schüler einer von ihm geleiteten Geheimlehre-Gruppe zuführte. Prater übergab Bailey auch die vollständigen Lehrunterlagen der Esoterischen Sektion, welche er von Judge erhalten hatte. In diesen fand sie eine Notiz Blavatskys, die Esoterische Sektion in "Arkanschule" (The Arcane School) umzubenennen, welchen Namen sie ihrer Studiengruppe im April 1923 gab. Später wurde auch die Arkanschule in den Lucis Trust integriert, wo sie bis heute besteht.

Als Bailey im Sommer 1922 für mehrere Monate abwesend war, begann sie, für den Weiterbestand der Studiengruppe wöchentliche Lehrbriefe über die Geheimlehre an die Mitglieder zu versenden. Diese erwiesen sich als sehr erfolgreich. Sie integrierte das Material der Esoterischen Sektion in diese Fernlehrbriefe und baute damit eine vollständige Fernlehr-Initiationsschule auf - die Arkanschule. 1932 rief sie, vorgeblich auf Anweisung des Meisters Djwal Khul (dessen Mitteilungen sie medial empfing), die Organisation World Goodwill (Guter-Wille-Bewegung oder Gruppe der Weltdiener) ins Leben. 1937 folgten die Triangles (Dreiecke), wobei alle Organisationen unter dem Dach des Lucis Trusts arbeiteten.

Esoterische Konstitution nach Bailey[3]

Baileys Angaben zufolge erschien ihr bereits am 30.6.1895, sie war 15 Jahre alt, erstmals ein Meister der Weisheit mit Namen Kuthumi. Dieser soll sie an einen anderen „Meister“ mit Namen Djwal Khul, auch Der Tibeter genannt, „vermittelt“ haben. Bailey behauptete, sie hätte im November 1919 erstmals die Stimme dieses „Tibeters“ gehört. Nach anfänglicher Ablehnung erfüllte sie dann angeblich seinen Wunsch, einige Bücher zu schreiben und zu veröffentlichen, wobei die Worte des „Meisters“, wie Bailey betonte, nichts mit automatischem Schreiben oder medialen Durchgaben zu tun hätten. Sie meinte vielmehr, den „Meister“ zu hören und dessen Gedanken, die in ihr Gehirn hineingesenkt wurden, niederzuschreiben. Jedenfalls begann sie ab Ende 1919 eine Reihe von teils sehr umfangreichen Büchern zu verfassen. Bailey sagte, dass von ihren insgesamt 25 Werken 18 von Djwal Khul stammen würden.

Tenor ihrer Schriften ist das Vorhandensein einer Gruppe höherer Wesen auf der Erde, eben der erwähnten Meister der Weisheit. An der Spitze dieser Gruppe, welche Bailey als die geistige Hierarchie unseres Planeten bezeichnet, stehe Christus, der als überkonfessioneller Weltlehrer verstanden wird und im Einklang mit Buddha das Liebe-Weisheit-Prinzip verkörpere. Ihre Schriften sind stark von Helena Blavatsky und anderen Theosophen beeinflusst, beispielsweise in dem Konzept von Reinkarnation und geistiger Evolution, weisen aber auch einige Differenzen dazu auf. Sie handeln von esoterischer Philosophie und Psychologie, okkulten Lehren, Astrologie, Weißer Magie, Bewusstseinserweiterung und Meditation.

Einfluss auf die moderne Astrologie

Bailey war selbst keine Astrologin, und mit der Klassischen Astrologie nicht vertraut.[4] Ihre medial übermittelte, "esoterische Astrologie" hat dennoch einen hohen Wahrheits- bzw. Autoritätsanspruch. Sie weist darin stets über das irdische Dasein hinaus auf die größere uns umgebende Wirklichkeit, wovon wir laut ihr ein Teil sind, und deren Gesetzmäßigkeiten es zu erkennen gelte. Ihr astrologisches Lehrgebäude ist sehr komplex und stark theosophisch ausgerichtet. Die herkömmlichen astrologischen Elemente, wie Horoskope, spielen darin nur eine geringe Rolle, es geht ihr eher um den geistig-ideellen Überbau, wie etwa die Planeten, Zeichen, usw. grundsätzlich zu verstehen seien. Laut ihr (bzw. dem von ihr gechannelten Djwal Khul) ist alles Energie, und es komme nur darauf an, diese Energien auf die richtige, nach oben führende, zur individuellen wie kollektiven Weiterentwicklung dienenden Weise einzusetzen. Insofern sei unser irdisches Leben lediglich Mittel, nicht Zweck; es gelte, dessen Zwänge bzw. eingeschränkte Sicht zu überwinden. In keiner Weise könne es Ziel ihrer Astrologie sein, sich um eine Verbesserung der irdischen Daseinsbedingungen zu bemühen, da es sich hienieden eh nur um ein Gefängnis handle. Da sich ihre Lehre sehr von der allgemein verbreiteten Astrologie unterscheidet, ist ihre astrologische Ausrichtung als spezielle esoterische Schule zu sehen.

Esoterische Zeichenherrscher

Die Tierkreiszeichen besitzen nach Bailey nicht nur die uns bekannten ("exoterischen") Herrscher, sondern zusätzlich auch esoterische. So habe etwa der Stier ("exoterisch" Venus) außerdem den hypothetischen Planeten Vulkan zum Herrscher, welcher innerhalb der Merkurbahn laufen soll.[5]

Huber-Schule

Das Astrologisch-Psychologische Institut ist von den Schriften Baileys sehr geprägt; historisch arbeitete das Ehepaar Huber Mitte der 1950er Jahre aktiv am Aufbau der Genfer Arkanschule mit. Möglicherweise spielt deshalb auch die klassische Prognose in der Huber-Astrologie so gut wie keine Rolle. Im Sinne der Reinkarnationslehre dient jedenfalls das Hubersche Mondknoten-Horoskop dazu, die karmischen Verhaftungen an der Vergangenheit zu erkennen, um sich von ihnen lösen zu können. Die von Bailey medial übermittelten Lehren des "Tibeters", etwa die "Sieben Strahlen" der Theosophie, sind eine feste Größe in Bruno Hubers Psychologischer Astrologie - von ihm Astrologische Psychologie genannt.

Siehe auch

Weblinks

Bailey

Werke[6]

  • Eine Abhandlung über Kosmisches Feuer. 1486 Seiten. Lucis Trust, Genf 1958; 1968; 1981 ISBN 3876830141
  • Esoterische Astrologie Band I: Eine Abhandlung über die Sieben Strahlen. Einführung. 488 Seiten. Lucis, Genf 1956; 1986; 1993 ISBN 2882890664
  • Esoterische Astrologie Band II: Eine Abhandlung über die Sieben Strahlen. Ego-Strahl, Strahl der Persönlichkeit. 850 Seiten. Lucis, Genf 1959; 1973; 1990 ISBN 2882890494
  • Esoterische Astrologie Band III: Eine Abhandlung über die Sieben Strahlen. 776 Seiten. Lucis, Genf 1970; 1981 ISBN 3876831423
  • Esoterisches Heilen. Band IV: Eine Abhandlung über die Sieben Strahlen. 849 Seiten. Lucis Press, Genf 1962; 1973; 1983; 1988 ISBN 3876839157
  • Eine Abhandlung über Weisse Magie. 723 Seiten. Lucis, Genf 1957; 1966; 1970; 1983; 1995 ISBN 3876839076
  • Esoterische Astrologie. Lucis, Genf 1988 (3. Auflage), ISBN 3876839149
  • Erziehung im Neuen Zeitalter. Lucis, Genf 1995 (3. Auflage), ISBN 2882890591
  • Das Bewusstsein des Atoms. Lucis, Genf 1975, ISBN 3876830834
  • Die Seele und ihr Mechanismus, Das Problem der Psychologie. Lucis, Genf 1976, ISBN 3876831121
  • Die unvollendete Autobiographie. Lucis, Genf 1975, ISBN 3876830990
  • Vom Intellekt zur Intuition. Lucis, Genf 1986, ISBN 3876839025
  • Von Bethlehem nach Golgatha, Die Einweihungen Jesu. Lucis, Genf 1974, ISBN 3876830834
  • Esoterisches Heilen. Lucis, Genf 1995 (5. Auflage), ISBN 2882890680
  • Der Yoga-Pfad, Patanjalis Lehrsprüche. Lucis, Genf 1978, ISBN 3876831199
  • Die Arbeiten des Herkules. Lucis, Genf 1988, ISBN 3876839122
Meister Djwhal Khul [7]

Literatur

  • Bruno Huber, Louise Huber: Mondknoten Astrologie. 328 Seiten. Api-Verlag; 2. Auflage 1993 ISBN 3855230080 ISBN 978-3855230082
  • Bruno Huber; Louise Huber: Astrologie und die 7 Strahlen. 224 Seiten. Api-Verlag 2006 ISBN 3855230145 ISBN 978-3855230143
  • Horst E. Miers: Lexikon des Geheimwissens. Goldmann, München 1976, 453 S., erweiterte Neuausgabe 1993, 717 S., ISBN 3-442-12179-5

Quellen und Anmerkungen

  1. AstroDatabank/Bailey Alice A.: Dane Rudhyar 9/ 1937; Rodden Rating C
  2. Biographie gekürzt aus Wikipedia: Alice Bailey
  3. Copyright der Abbildung bei Birgit Braun ("Starfish")
  4. Kocku von Stuckrad: Geschichte der Astrologie. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. München 2003, S. 319
  5. Dessen Existenz von der modernen Wissenschaft allerdings ausgeschlossen wird
  6. Die meisten wurden von Djwal Khul gechannelt
  7. Idealportrait des sog. "Tibeters"