Applikativer Aspekt

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Graphische Darstellung der Ebertinschen Wirkungsregel

Synonym: Mutual Application[1]

Ein applikativer Aspekt[2], ist ein astrologischer Aspekt, der sich erst noch bildet, auch "Applikation" (wörtlich: Hinführung) genannt. Das heißt, der schnellere der beiden an einem Aspekt beteiligten Planeten nähert sich der Stelle, an welcher der Aspekt exakt wird.

Die Bildung des genauen Aspektes in der Applikation kann auch durch die retrograde Bewegung eines Planeten erfolgen.

Das Gegenteil ist ein separativer Aspekt, also ein Aspekt, der bereits stattgefunden hat; die beiden Planeten trennen sich dann wieder voneinander. Der applikative Aspekt gilt als stärker, denn hier bündeln sich die Kräfte, der Höhepunkt steht noch bevor.

Daher gilt bei Transiten - und natürlich auch bei Methoden wie Direktionen und Progressionen - ein größerer Orbis, wenn sich der Transitplanet in der Phase der Applikation befindet. Der Transit ist in diesem Falle schon einige Grade bevor es zu einem exakten Aspekt kommt, spürbar, wohingegen die Wirkung schnell nachlässt, wenn der Transitplanet den 0°-Orbis überschritten hat. Der genaue Wirkungsverlauf wurde von Reinhold Ebertin mit seiner Wirkungsregel präzisiert.

Quellen und Anmerkungen

  1. Otto Pöllner: Mundanastrologie. Theosophisches Verlagshaus, Leipzig 1920
  2. Mutual = gegenseitig. James R. Lewis: The Astrology Book, The encyclopedia of heavenly influences. Visible Ink Press, 2003 S. 478