Arwed Imiela

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Arwed Imiela vor Gericht
Imielas Geburtshoroskop

Der deutsche Astrologe, mutmaßliche Serienmörder, Heiratsschwindler und Betrüger Arwed Imiela wurde am 7.10.1929, um 22:15 Uhr MEZ[1] in Schlawe (heute Sławno) bei Köslin (Westpommern) geboren.
Medienwirksam verurteilt, legte er allerdings nie ein Geständnis ab, beteuerte vielmehr stets seine Unschuld.
Er starb am 3.6.1982 (im Alter von 52 Jahren) in der Haftanstalt Hamburg-Fuhlsbüttel an Herzversagen.

Biografisches

Er hatte eine schwierige Kindheit und blieb aufgrund der Kriegswirren ohne abgeschlossene Berufsausbildung. 1952 saß er er wegen Urkundenfälschung im Gefängnis. Anfang der 1960er Jahre erhielt er seine Zulassung als "Geprüfter Astrologe" des DAV. Er warb auch damit und erstellte - vermutlich als einer der ersten "Computerastrologen" - mithilfe eines Schreibautomaten bzw. mit Textbausteinen Massenhoroskope[2] Er nutzte als Scharlatan das gerade von betuchten älteren Damen in ihn, seine Autorität und sein Charisma gelegte Vertrauen schamlos aus, wurde am 23.4.1970 erneut verhaftet, und am 24.5.1973 nach einem aufsehenerregenden Indizienprozess wg. vierfachen Mordes zu 'lebenslänglich' verurteilt. Er selbst bestritt die Taten, beteuerte bis zum Schluss seine Unschuld - schwieg sich bei den Vernehmungen zur Sache allerdings hartnäckig aus.

In der Titelgeschichte des Spiegel vom Mai (22) 1973 hieß es vom Reporter Gerhard Mauz psychologisierend über ihn und die 'Weltflucht' des sogenannten 'Blaubart von Fehmarn': "... Die Astrologie jedoch war ein ideales Feld für ihn. Für den Astrologen ist Geheimnis, Dunkel und ungreifbares Gleiten durch die Zeit eine Voraussetzung seines Wirkens... Die höheren Weihen, derer er nun teilhaftig ist, entrücken ihn der Welt, die ihn nicht sein ließ, in der er nichts war. Er bestimmt jetzt, was ist und was nicht ist. Die Sterne sprechen durch ihn. Ihn quält nun nicht mehr die Kluft zwischen Sein und Schein. Diese Kluft gibt es für ihn nicht mehr. Er ist Arwed Imiela, der notwendig Geheimnisvolle, nicht zu Fassende..." Gutachter Krause meinte zu ihm: "Das Unglück kam dann eigentlich erst mit der Astrologie ins Haus ..."[3] 2004 wurde seine Geschichte von der ARD nochmals verfilmt.[4][5][6]

Weblinks

Literatur

  • Von astrologischer Seite wurde Imiela in den Hamburger Heften (Rudolph) 70/ 3 und 73/ 3, sowie im Meridian behandelt:
    • Petra Dörfert: Keine Zierde unseres Standes. Der Astrologe und Frauenmörder Arved Imiela. In: Meridian 6/ 2009
  • Außerdem gab es in der Zeitschrift Quick vom 26.4.1970 ein Interview mit dem Astrologen Ernst Günter Paris über ihn
Spiegel 1973: Kein Blut und keine Tinte

Quellen und Anmerkungen

  1. Lt. Meridian Heft 2009/ 6: eigene Angabe an den DAV
  2. Im Film (Teil 2/ 5, bei 2:08) ist die Lochkartenmaschine zu sehen, für die er wohl 22.000 DM bezahlte
  3. Spiegel Titelgeschichte 28.5.1973
  4. Hamburger Abendblatt: Ich liebte den Blaubart von Fehmarn (5.2.04)
  5. Film: Die großen Kriminalfälle - Der Blaubart von Fehmarn
  6. In Teil 4 wird an der Stelle 6:50 am meisten über seine "astrologische Praxis" berichtet, u.a. das Türschild seiner Praxis gezeigt (4:55); auch in Teil 2/ 5, wird bei ca. 1:44 von Zeitzeugen einiges zu seiner Astrologenkarriere geäußert