Asteroid

Aus Astrodienst Astrowiki
(Weitergeleitet von Asteroiden)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Vesta[1]

Synonyme:

  • Planetoid (wörtlich: "Planetenähnlicher")
  • Kleinplanet (nicht zu verwechseln mit Zwergplanet[2])

Astronomie

Begriff (Definition)

"Astrum" ist der lateinische Begriff für "Stern". Als Asteroiden (von astēr „Stern“ und der Endung -eides „ähnlich“), Kleinplaneten oder Planetoiden werden kleine Objekte bezeichnet, die sich auf Keplerschen Umlaufbahnen um die Sonne bewegen, größer als Meteoroiden sind, aber im Gegensatz zu Kometen in Sonnennähe nicht ausgasen.
"Planet" kommt aus dem Griechischen Wort "planētēs", das heißt: umherirren, umherschweifen.[3] Von hier stammt auch der deutsche Begriff "Wandler" oder "Wandelstern". Aus irdischer Sicht bewegen sich die Planetoiden am Firmament vor dem Fixsternhintergrund wie Planeten.

Die Bestimmung der Größe, die auch Einfluss auf die astrologische Deutung haben kann, wird gerade bei kleineren oder weit entfernten Asteroiden nur aufgrund der Albedo vorgenommen, und ist daher mit Unsicherheiten behaftet.

Der Begriff Planetoid wurde von den Astronomen gewählt, um zum Ausdruck zu bringen, dass es sich dabei nicht um "richtige" Planeten handelt. Sie sind meist sehr unrund ("kartoffelförmig"); aufgrund der geringen Größe ist ihre Gravitationskraft zu gering, um sie annähernd zu einer Kugel zu formen. Sie bestehen hauptsächlich aus Gesteinsmaterial, sind meist Felsbrocken ohne heißen Kern und ohne Atmosphäre. Bislang sind über 500.000 Asteroiden im Sonnensystem bekannt, wobei ihre tatsächliche Anzahl in die Millionen gehen dürfte. Nur die wenigsten davon haben mehr als ein paar Kilometer Durchmesser. Sofern ihre Bahn zuverlässig berechenbar ist, erhielten sie eine eigene Asteroidennummer.

Umlaufbahnen/ Klassen von Asteroiden

Aus astronomischer Sicht werden unterschieden:

Größenvergleich Kleinplaneten und Planetoiden zur Erde
  • Nicht-klassifizierbare Asteroiden, z.B. Hidalgo

Ursprünglich handelte es sich bei den Asteroiden nur um jene Kleinplaneten, die zwischen den Planeten Mars und Jupiter um die Sonne laufen. Die ersten und bis heute bekanntesten von ihnen wurden zu Beginn des 19. Jahrhunderts entdeckt: Ceres, Pallas, Juno und Vesta. Ceres, Pallas und Vesta sind auch die drei größten Asteroiden.[4] Bis zur Entdeckung des fünften Asteroiden, Astraea im Jahre 1845, vergingen weitere 38 Jahre.

Etwa neunzig Prozent der Asteroiden bewegen sich zwischen Mars und Jupiter. Sie füllen damit die Lücke in der sog."Titius-Bode-Reihe". Ihnen gemeinsam ist - planetenähnlich - eine Bahnneigung von unter 20° und eine Exzentrizität unter 0,25.

Der erste entdeckte Vertreter der sich auf exzentrischen Bahnen bewegenden Kentaurengruppe war 1977 Chiron.

Im äußeren Sonnensystem (Kuiper-Gürtel) wurden die bislang größten Asteroiden oder Planetoiden entdeckt.

Sonnensytem mit Planeten und Asteroiden[5]

Entstehungsgeschichte

Lange ging man davon aus, dass die Asteroiden zwischen Mars und Jupiter das Ergebnis einer kosmischen Katastrophe seien, bei der ein Planet (Mallona) auseinanderbrach und Bruchstücke auf seiner Bahn hinterließ. Es zeigte sich jedoch, dass die Gesamtmasse der im Hauptgürtel vorhandenen Asteroiden deutlich geringer ist als die des Erdmondes. Daher nimmt man heute an, dass die Asteroiden eine Restpopulation von "Planetesimalen" aus der Entstehungsphase des Sonnensystems darstellen.

Die größten Asteroiden wurden nach ihrer Entstehung stark erwärmt und in ihrem Inneren aufgeschmolzen. Dies führte zur Bildung von Körpern mit metallischem Kern und silikatischem Mantel. Ein Teil dieser "differenzierten" Asteroiden zerbrach bei weiteren Kollisionen, wobei Bruchstücke, die in den Anziehungsbereich der Erde geraten, als Meteoriten niedergehen.

Deutung und Bewertung

Für die Astrologie stellt sich immer wieder die - noch heute unbeantwortete - Frage, inwieweit die astronomische Einteilung ebenso für die Astrologie gelten soll oder aber nicht. So schreibt Dieter Koch, der für den Begriff Kleinplanet plädiert: "Es ist nämlich schwer zu sagen, weshalb diese Himmelskörper nur ,planetenähnlich' und nicht tatsächlich Planeten sein sollen. Die Größe ist kein taugliches Argument ... Der Ausdruck ,sternähnliche' andererseits ruft ohnehin nach der Ergänzung ,Planeten'."[6]

In der Deutung spielten die Asteroiden lange Zeit keine besondere Rolle. Dazu trug ihre geringe Größe bei. Darüber hinaus ist ihre Zuordnung zu bestimmten Tierkreiszeichen bzw. die Frage des Domizils schwierig und umstritten. Seit den 1980er Jahren gibt es ein langsam wachsendes Interesse an ihnen, insbesondere an den vier erstentdeckten: Ceres, Pallas, Juno und Vesta gelten als weibliches Gegengewicht zu den ansonsten weitgehend nach männlichen antiken Göttern benannten Planeten. Bei der Namensgebung dieser vier ist auffällig, dass drei aus der römischen Tradition stammen (Ceres, Juno und Vesta), und einer aus der griechischen (Pallas).

Für die Astrologie stellt die astronomische Klassifizierung der Asteroiden (nach Sonnenentfernung, Bahneigenheit) zumindest einen Anhaltspunkt für die Deutung dar:

  • So nimmt man etwa für die Objekte des Kuiper-Gürtels an, dass sie, ähnlich wie Pluto, eine Auswirkung haben, die primär rein energetischer, damit nicht-materieller Natur ist. Nicht selten werden hier in irgendeiner Weise auch die Themen Tod und Jenseits, aber auch Aspekte der Schöpfung angesprochen.
  • Die Kentauren bewegen sich im Bereich der äußeren Planeten und vermitteln energetisch zwischen jenen Planeten, deren Bahnen jeweils beteiligt sind. So wird etwa Chiron im Spannungsfeld zwischen Saturn und Uranus betrachtet.
  • Im Asteroidengürtel scheinen eher Themen beheimatet zu sein, die lebensweltlicher und naheliegender Art sind, wie z.B. Heirat/ Ehe (Juno), oder Ernährung (Ceres).

Zur Asteroiden-Wertigkeit sagt Zane Stein[7]:  „Diese Himmelskörper sind sehr klein, viel kleiner als jeder Planet. Kann einer oder zwei … auf dieselbe Art ... mitherrschen? Wenn wir damit anfangen, verschiedene Asteroiden unterschiedlichen Zeichen zuzuordnen, dann muss sich das gesamte Konzept der Herrscher verändern. … 1977 wurde der Kleinplanet Chiron entdeckt, und wenn er auch nur so groß ist wie einer der Asteroiden, so scheint er doch einen genauso starken Einfluss zu haben wie ein Hauptplanet. … Wo sollen wir Chiron unterbringen? Und was sollen wir mit Hidalgo, Toro, Eros, usw. machen? Jeden Asteroiden einem anderen Zeichen zuordnen? Es gibt buchstäblich tausende, was bedeuten würde, dass es im Endeffekt für jedes Zeichen hunderte von Herrschern gäbe... Ich möchte eine neue Kategorie vorschlagen, welche Chiron und alle Asteroiden mit denen man arbeiten möchte, umfassen würde: Herrschen heißt, Kontrolle, Einfluss, Führung oder Autorität über etwas ausüben. Zum größten Teil machen die Planeten genau dies mit ihren entsprechenden Zeichen... Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass sowohl der Einfluss der Asteroiden als auch der Chirons ganz anderer Natur ist. Ich fand nämlich heraus, dass ein Asteroid in Beziehung steht zu einer ganz bestimmten Facette eines Zeichens und dass er in dieser engen Zone sehr wirkungsvoll ist. Aber andere Bereiche des Zeichens scheinen von dem besagten Asteroiden nicht beeinträchtigt zu werden.… Meine Hypothese ist, dass die Asteroiden ganz spezifische Bedeutungen verkörpern, welche wichtige, aber eben eingegrenzte Bereiche abdecken. Die Hauptplaneten betreffen dagegen die größeren und allgemeineren Archetypen... Das Wesentliche an dieser Hypothese ist, dass diese Asteroiden in jenen Bereichen eines Zeichens nicht ‚herrschen‘ - sie wirken viel eher als Filter. Man kann also sagen, um sich mit einem bestimmten Bereich eines Zeichens zu befassen, muss man den Asteroiden erörtern, der dazu in Verbindung steht.

Siehe auch

Asteroid (243) Ida mit ihrem Mini- Mond Dactyl (rechts)

Weblinks

Literatur

  • Demetra George: Das Buch der Asteroiden. Mythologie, Psychologie, Astrologie und neue Weiblichkeit. Mit Douglas Bloch. 245 Seiten. Chiron Verlag, Mössingen, 1991 ISBN 3925100121

Quellen und Anmerkungen

  1. Aufnahme durch die Sonde "Dawn", 2011
  2. Deswegen wird dieser Begriff heute nur noch selten verwendet
  3. Wikipedia: Planet (Begriffsgeschichte)
  4. Die Bezeichnung "Asteroid" gilt für Ceres nurmehr astrologisch, denn von der IAU wurde sie 2006 zu einem Zwergplaneten herauf-, Pluto im Gegenzug herabgestuft
  5. Illustration von Harald Lebherz, 2023
  6. Robert von Heeren; Dieter Koch: Pholus. Chiron Verlag Mössingen 1995. S. 17
  7. Ausführungen von Zane B. Stein: Chiron (3.Aufl. 1993, Chiron-Verlag), S. 20-24