Astrolab

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Die Himmels-Planisphäre von Einmart, 1705

Ein Astrolab oder auch Astrolabium (griechisch „Stern-Nehmer“) ist ein astrologisch-astronomisches Winkelmessinstrument.

Bau und Funktion

Das Astrolab oder auch Planisphärum ist eine zweidimensionale Ausführung der Armillarsphäre, mit drehbaren Scheiben zur Bestimmung der Koordinaten an der Himmelskugel. Es ist nicht nur eine Rechenhilfe, sondern vor allem nützlich, die Bewegungsabläufe am Himmel zu veranschaulichen. Die unterschiedliche Größe der Häuser, Auf- wie Untergänge und Kulminationen einzelner Ekliptikpunkte können mit wenigen Drehungen zu jeder Jahres- und Tageszeit nachvollzogen werden.

Astrolabium: Bauteile und Skalen[1]

Geschichte

Es soll zurückgehen auf Eratosthenes von Kyrene (ca. 270-194 v.Chr.), der Jahrzehnte der berühmten Bibliothek von Alexandria vorstand. In Mitteleuropa wurden Astrolabien erst Mitte des 15. Jahrhundert durch den fränkischen Astronomen und Astrologen Regiomontanus wieder bekannt und erreichten Ende des 16. Jahrhunderts mit dem dänischen Astronomen Tycho Brahe ihre Perfektionierung.

Nach der Einführung des Teleskops in die Astronomie durch Galileo Galilei zu Beginn des 17. Jahrhunderts trat die Armillarsphäre als Beobachtungsinstrument immer mehr in den Hintergrund, da sie aufgrund ihrer Bauweise nur schlecht mit einem Teleskop bestückt werden kann (anders als der Mauerquadrant, der hierfür sehr geeignet ist). In den folgenden Jahrhunderten wird die Armillarsphäre zu einem Gegenstand künstlerischer Darstellung und einem Insignium der astrologischen Wissenschaft.

Modernes Taschenastrolabium

Der Harmoniker Peter Neubäcker entwickelte in jüngerer Zeit für die astrologische Praxis ein Taschenastrolabium, das nach den Vorbildern der reich verzierten Astrolabien der mittelalterlichen Astrologen konzipiert wurde und alle Funktionen dieser enthält.

Astrolab des Regiomontanus[2]

Siehe auch

Neubäckers Astrolab

Weblinks

Literatur

  • Peter E. Allmayer-Beck: Modelle der Welt. ISBN 3854477333
  • Klaus Hüning: Einführung in die Himmelskunde. Astromedia, 2003

Quellen und Anmerkungen

  1. Die Sterne (etwa Rigel aus dem Orion) sind hier nicht Zeiger, sondern Punkte auf einer mit der Rete verbundenen Folie
  2. Hergestellt für Kardinal Bessarion (1462)