Astrologische Gesellschaft in Deutschland

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Gründungshoroskop der AGiD

Die Astrologische Gesellschaft in Deutschland (AGiD) wurde am 10. April 1924 um 10:30 Uhr in Leipzig gegründet[1].

Entwicklung

Vorläufer

Die AGiD stellt eine Vereinigung der Astrologen im Einflussbereich von Hugo Vollrath und Theobald Becher dar. Vollrath war in der astrologischen Bewegung zu Beginn des 20. Jahrhunderts sehr engagiert, polarisierte jedoch sehr stark, so dass er nicht als Integrationsfigur taugte. In folgenden Vorläuferorganisationen spielten Vollrath und Becher bereits eine tragende Rolle:

AGiD

Die AGiD selbst wurde am 10. April 1924 gegründet, nur ein dreiviertel Jahr nach der Zentralstelle, im Vorstand waren:

Auf dem 3. Deutschen Astrologen-Kongress 1924 wurde die Angliederung des St.Z.A. an die Astrologische Zentralstelle in München beschlossen, der Vorsitz ging an Mrsic. Daraufhin gründete die AGiD ein eigenes Statistisches Amt in Leizpig (eventuell mit den gleichen Personen wie zuvor das St.Z.A.), das eng mit der St.Z.A. zusammen arbeiten sollte[4]. Die statistischen Aufgaben der astrologischen Gemeinschaft in Deutschland scheinen zunehmend diesem Leipziger Amt zugefallen zu sein, von der Münchner Stelle ist nichts weiter bekannt.

Diese Rolle wird noch gestärkt, als Dr. Gerhard Naumann am 07. April 1929 in Dresden zum 1. Vorsitzenden der AGiD gewählt wird, unter seiner Federführung erscheinen in der Astrologischen Rundschau bis zu deren Einstellung im Jahr 1938 regelmäßig statistische Mitteilungen.

Auch eine Prüfungsordnung für Astrologen wurde von der AGiD am 4. August 1929 beschlossen[5], jedoch in der Praxis anscheinend keine Prüfungen durchgeführt.

Am 01. September 1928 wird der spätere Leiter der Astrologischen Zentralstelle, Hubert Korsch, in den Ehrenrat der AGiD gewählt[6]. Nachdem Korsch jedoch ein Jahr später den Vorsitz der AZ übernahm, scheinen sich beide Gesellschaften zunehmend voneinander entfernt zu haben, zugleich schwand die Bedeutung der AGiD zunehmend.

Nach 1933

Am 12. Juni 1933 wurde die AGiD durch den Nazi Werner Schingnitz "gleichgeschaltet", Vollrath und Becher hatten von da an keinen großen Einfluss mehr; um so mehr etwa der Nazi-Astrologe Otto Martin Pfefferkorn, der in den Vorstand berufen wurde[7]. Im Jahr 1937 wurde die AGiD dann ganz aufgelöst[8].

Quellen und Anmerkungen

  1. „Astrologische Rundschau", 16. Jhg., 1924/1925, S. 51-55
  2. Astrologische Rundschau, 14. Jhg., Juli/August 1823, Heft 2, S. 1-35
  3. Astrologische Rundschau, 16. Jhg., 1924/1925, S. 51-55
  4. Astrologische Rundschau, 18. Jahrgang, April 1926, Heft 1, S. 29
  5. Vorstellung der Prüfungsordnung: Astrologische Rundschau, 19. Jahrgang 1927/28, S. 65, 97
    Beschluss: vgl. Nachrichten der AGiD, 1929, S. 31-34, 42
  6. Nachrichtenblatt der AGiD, S. 30
  7. Wolfgang Nastali: Ursein, Urlicht, Urwort: die Überlieferung der religiösen "Urquelle" nach Joseph Schneiderfranken Bô Yin Râ. 116 Seiten. LIT Verlag, Münster 1999 ISBN 3825844064 Seite 86
  8. Kocku von Stuckrad: Geschichte der Astrologie. C.H.Beck, 2007 ISBN 340654777X S. 332