Astrologische Zentralstelle

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Gründungsbeschluss für die Zentralstelle

Die Gründung der Deutschen Astrologischen Zentralstelle (D.A.Z., später nur noch "Astrologische Zentralstelle", A.Z.) wurde am 2.7.1923 um 16:30 Uhr MEZ auf dem 2. Deutschen Astrologen-Kongress in Leipzig beschlossen.[1]

Entstehungsphase

Aufgabenverteilung gemäß dem Gründungsbeschluss:

  • Die Deutsche Astrologische Zentralstelle (D.A.Z.) in München übernahm die Vertretung der deutschen astrologischen Bewegung gegenüber Behörden, Gerichten und Presse. Ihr wurde die Bearbeitung und Formulierung einer Eingabe an die preußische Regierung und andere maßgebende Stellen übertragen und sollte so die Interessen der Astrologen vertreten. Hauptaufgabe war die wissenschaftliche und soziale Organisation der Astrologie (in Deutschland) und darunter besonders künftiger Kongresse. Weiter sollte sie als Auskunftsbüro sowie Vermittlungsstelle für Horoskope fungieren. Schwindel und Pfuschertum in der Astrologie sollte bekämpft werden. Der Forschungsschwerpunkt sollte auf der Mundanastrologie liegen und hierzu wirtschaftliche Prognosen veröffentlicht werden. Weitere Aufgaben waren die Pflege der wissenschaftlichen und volkstümlichen Publizistik der astrologischen Lehren und Forschungsergebnisse, sowie die Organisation der astrologischen Forschung. Die Leitung dieser Stelle hatten zunächst Alfred Max Grimm (Erster Vorsitzender) und Dr.phil. Wilhelm Mrsic (Zweiter Vorsitzender) inne, weitere Mitarbeiter waren W. Kathan und M. Bögelein aus München. Bereits am 25.8.1923 (16:19 MEZ, Bad Tölz) legte Grimm seinen Vorsitz nieder und übertrug die Leitung an Mrsic[2][1].
  • Zweites Standbein war ein Statistisches Zentral-Amt der Deutschen Astrologischen Bewegung (St.Z.A.) mit Sitz in Leipzig, es war gleichzeitig auch die "Stelle für astrologische Statistik im Theosophischen Verlagshaus Leipzig. Diese Anbindung stellte den Versuch dar, die Astrologen um Hugo Vollrath und Theobald Becher stärker zu integrieren. Die statistische Vereinigung blieb jedoch zunächst selbständig mit eigener Satzung. Sie stand unter der Leitung von Max Dittrich (Erster Vorsitzender), Vollrath (Zweiter Vorsitzender und Kassier), Armin Wodan (Schriftführer) und Becher (Archivar). Die Konstitution fand auf Sitzungen vom 7. bis 15.8.1923 statt. Als Organ dient eine Beilage in der Astrologischen Rundschau[3][1]. Auch ein Förderverein für die St.Z.A. wurde gegründet mit Beschluss vom 21.10.1923 um 11:23 Uhr MEZ in Leipzig.[4]
Alfred Grimm

Zusätzlich gab es zunächst eine Stammkommission unter der Leitung von Friedrich Sieggrün und Wilhelm Wulff zur Ausarbeitung eines Fragebogens für statistische Sammelzwecke, um den Einsendern astrologisch-statistischen Materials und für dessen Bearbeitung gewisse Richtlinien zu geben, d.h. eine Einheitlichkeit zu schaffen in der Fragestellung, Beantwortung, Sichtung und Registrierung der Daten.

Auf dem 3. Deutschen Astrologen-Kongress in Berlin wurde am 6.9.1924 die Angliederung der St.Z.A. an die D.A.Z. beschlossen; den gemeinsamen Vorsitz übernahm Wilhelm Mrsic. Als Organ diente von nun an das „Nachrichten-Blatt" der Astrologischen Gesellschaft in Deutschland (AGiD) in Leipzig. Jedoch blieb das statistische Standbein der astrologischen Bewegung in Deutschland auch weiterhin in Leipzig, die Gruppe um Vollrath und Becher engagierte sich nunmehr stärker in der AGiD, die statistische Funktion der Zentralstelle in München kam nie richtig in Fahrt, sie blieb bis 1930 unter dem Dach der AGiD.

Astrologen-Kongress Stettin 1932, Korsch Mitte erste Reihe

Ära Hubert Korsch

Auf dem 8. Astrologen-Kongress, Nürnberg, 3.-6.8.1929, wurde Dr. jur. Hubert Korsch, Düsseldorf, zum Vorsitzenden der „Zentralstelle" gewählt. Zu Mitarbeitern wählte man außerdem: Alexander Bethor, Walter Feuerstake, Wilhelm Mrsic und Dr. Karl Weidner.[5] Ebenfalls auf diesem Kongress wurde am 4.8. eine Prüfungsordnung verabschiedet, von der zwar seit 1924 schon Entwürfe kursierten, zu der es jedoch vorher nie einen formellen Beschluss gab.

Ein Jahr später, auf dem 9. Astrologenkongress in Dortmund vom 7. bis 10.8.1930, wurde auf Antrag von Korsch die Eintragung der Astrologischen Zentralstelle ins Vereinsregister beschlossen. Damit war die "Zentralstelle" unabhängig von der AGiD. Es gab noch, auf Antrag von Wilhelm Becker, Diskussionen darüber, ob Korsch, als Herausgeber des Zenit, gleichzeitig weiter Vorsitzender sein könne, doch wurde hieran kein Anstoß genommen.[6]

Vorsitzende

Quellen und Anmerkungen

  1. 1,0 1,1 1,2 Astrologische Rundschau, 14. Jhg., Juli/August 1923, Heft 2, S. 1-35
  2. Deutsche Astrologie-Zeitung, 11/1923 vom 30.9.1923
  3. Astrologische Rundschau, 14. Jhg., Juli/ August 1923, Heft 4, S. 61-76
  4. Im Vorstand waren Hugo Schwarz, Menzel, Krumpe, Heyner sowie Max Dittrich als Vertreter der St.Z.A. Siehe „Astrologische Rundschau", 15. Jhg., Oktober 1923, Heft 1, S. 11-76
  5. „Nachrichten-Blatt" der Astrologischen Gesellschaft in Deutschland, Leipzig. 21. Jahrgang 1929/30, S. 62)
  6. „Nachrichten-Blatt" der Astrologischen Gesellschaft in Deutschland, Leipzig. 22. Jhg., 1930/1931, „Nachrichten", Prüfungsordnung, S. 63-64