Cancer

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Cancer[1]

Lateinisch für

Der lateinische Ausdruck wird im englischen Sprachraum auch für das Tierkreiszeichen verwendet.


Mythologie des Sternbilds

Bereits um 3000 v.Chr. war das Sternbild Krebs im Alten Ägypten unter dem Namen Ab-Schetui bekannt und symbolisierte eine Schildkröte. Später wurde da Sternbild dann eher mit dem Skarabäus in Verbindung gebracht, der für Unsterblichkeit, Tod und Wiedergeburt stand. In Ägypten fand die Nilschwemme ungefähr zur Zeit des heliakischen Aufgangs von Sirius statt, was mit der Geburt des Lebens in Verbindung gebracht wurde. In die Tage davor fiel der heliakische Aufgang des Krebses bzw. der Schildkröte, die sozusagen den Tod aber auch die bevorstehende Wiedergeburt des Nils anzeigte. Die Schildkröte gehörte nach Auffassung der Ägypter zum Gefolge des Seth, der im Großen Bären am Himmel repräsentiert war. Sie stand aber auch mit dem Thema Tod in Verbindung, sowie mit der Hydra, welche die Sonnenbarke auf ihrer Fahrt durch die Nachtwelt bedrohte. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass das Sternbild Krebs im selben Tierkreissegment anzufinden ist wie die wichtigsten Sterne aus dem Großen Bären und der Hydra.

In der griechischen Mythologie taucht der Krebs eher als Nebenfigur in verschiedenen Erzählungen auf. So soll Zeus ihn zum Beispiel an den Himmel versetzt haben, nachdem er die Flucht einer von ihm begehrten Nymphe durch Kneifen verhindert hatte. In einer anderen Geschichte hingegen wird der Krebs mit Herakles (Herkules) in Verbindung gebracht: Als Herakles im Zuge seiner zwölf Aufgaben die Lernäische Hydra zu erlegen hatte, eine Wasserschlange mit zahllosen Hundeköpfen, welche ihr immer wieder nachwuchsen, schickte Hera dem Ungeheuer einen Riesenkrebs zur Unterstützung. Der biss Herakles in die Ferse, Herakles gelang es jedoch, ihn zu zertreten. Die Göttin Hera, die Herakles feindlich gesinnt war, weil er eines der zahllosen unehelichen Kinder ihres Gemahls Zeus (lateinisch Jupiter) war, verewigte den Krebs daraufhin zum Dank für seinen Einsatz als Sternbild am Himmel - wo er immer noch gegen Hercules zu kämpfen scheint, denn wenn das Sternbild Krebs gemeinsam mit dem Kopf der Hydra im Osten aufsteigt, geht das Sternbild Hercules im Nordwesten unter.[2]

Wichtige Fixsterne

Name Katalog Mag eklipt. Breite Position 1900 1950 2000 2050 Natur (Ptolemäus)
Tegmen, Tegmine ζ-Cancri 5.6 2°16' s 29°57' Leo.gif 0°39' Leo.gif 1°21' Leo.gif 2°03' Leo.gif
Al Tarf β-Cancri 3.8 10°17' s 2°52' Leo.gif 3°34' Leo.gif 4°15' Leo.gif 4°57' Leo.gif Mars/ Mond
Starus Bateus η-Cancri 5.3 1°34' n 4°01' Leo.gif 4°43' Leo.gif 5°25' Leo.gif 6°07' Leo.gif
Decapoda ι-Cancri 4.0 10°26' n 4°58' Leo.gif 5°39' Leo.gif 6°21' Leo.gif 7°03' Leo.gif Saturn/ Merkur (P)
Praesepe 44 M-Cancri (3.1) 1°18' n 5°49' Leo.gif 6°30' Leo.gif 7°12' Leo.gif 7°54' Leo.gif Mars/ Mond
Nördlicher Esel/ Asellus Borealis γ-Cancri 4.7 3°11' n 6°08' Leo.gif 6°50' Leo.gif 7°32' Leo.gif 8°14' Leo.gif Mars/ Sonne
Südlicher Esel/ Asellus Australis δ-Cancri 4.0 0°05' n 7°19' Leo.gif 8°01' Leo.gif 8°43' Leo.gif 9°25' Leo.gif Mars/ Sonne
Nahn ξ-Cancri 5.1 5°25' n 11°49' Leo.gif 12°31' Leo.gif 13°13' Leo.gif 13°55' Leo.gif
Acubens/ Sertan α-Cancri 4.3 5°05' s 12°15' Leo.gif 12°57' Leo.gif 13°39' Leo.gif 14°21' Leo.gif Saturn/ Merkur (P)
Cancer[3]
Cancer schematisch

Deutung

Claudius Ptolemäus beschreibt das Sternbild Cancer so:[4] "In den Augen des Krebses befinden sich zwei Sterne einander ähnlicher Natur, in ihrer Wirkung mit Merkur und etwas mit Mars übereinstimmend. Die in den Scheren gehören Saturn und Merkur zu. Jener Nebelfleck hingegen in der Brust, Praesepe genannt, wiederum dem Monde und Mars. Dicht daneben befinden sich zwei Gestirne, Esel genannt, von Mars- und Sonnennatur."

Siehe auch

Weblinks

Quellen und Anmerkungen

  1. Auf des Hevelius Sternkarte von 1690 (posthum erschienenes Werk Firmamentum Sobiescianum bzw. Uranographia)
  2. Siehe Meridian (Zeitschrift) 14/ 1
  3. Auf Tafel 19 in Urania's Mirror, einer Serie handgefertigter und -kolorierter astronomischer Himmelskarten, mit Text von Jehoshaphat Aspin. London, 1825
  4. Claudius Ptolemäus: Tetrabiblos. Chiron Verlag 2. Auflage 2000, S. 39 ISBN 3925100172