Castor

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Castor erscheint fast weiß
Name Katalog Mag eklipt. Breite Position 1900 1950 2000 2050 Natur (klassisch)
Castor α-Geminorum 1.6 10°06' n 19°08' Can.gif 19°32' Can.gif 20°14' Can.gif 20°56' Can.gif Merkur

Castor[1] (lateinische Schreibweise, wörtlich übersetzt „Biber“) oder (griechisch) Kastor ist der zweithellste Stern im Sternbild Gemini (Zwillinge). Obwohl etwas lichtschwächer als sein Nachbarstern Pollux, trägt er in der Astronomie die Bayersche Bezeichnung α (Alpha) Geminorum.

Die Namen „Castor und Pollux“ stehen für das von Zeus an den Sternenhimmel versetzte Zwillingspaar der Dioskuren, wobei Castor in der griechischen Mythologie der Sterbliche der Halbbrüder war.

Kastor oder α Geminorum[2]

Astronomie

Er ist seit langem als Doppelstern bekannt, tatsächlich aber ein - nur selten auftretendes - System von insgesamt sechs Sternen. Es lässt sich erst mittels Fernrohr in zwei bzw. drei Sterne trennen; freiäugig erscheint es wie ein weißer Einzelstern 1. Größe (1,5 mag); während der etwas nähere Pollux (ß Geminorum) rötlich strahlt und mit 1,2 mag um etwa ein Viertel heller wirkt. In antiken Aufzeichnungen und in der Astrologie wurden Castor und Pollux stets als zusammengehörig betrachtet. Sie markieren im Sternbild die Köpfe der beiden unzertrennlichen Zwillinge. Beide Sterne gemeinsam bilden eine Ecke des sogenannten Wintersechsecks.

Astrologie

Claudius Ptolemäus

Ptolemäus führt über die Zwillinge aus[3]: "In den Köpfen befinden sich zwei hell leuchtende (Sterne), von denen der erstere von Merkurnatur den Namen Apollon (= Castor), der zweite, von Marsnatur, den Namen Heracles (= Pollux) trägt."

Alvidas

Nach Alvidas wirkt Castor wie Mond, Mars und Uranus.[4]

Kastor und Pollux[5]

Vivian Robson

Castor ist der sterbliche der Zwillinge, berühmt für sein besonderes Geschick Pferde zu zähmen und zuzureiten. Manchmal wird er auch Apollo genannt; symbolisch steht er für den Herrscher, dessen Zeit erst noch kommt.

  • Am Aszendenten: Blindheit, schlechte Augen, Ungnade, Gefangenschaft, Gesichtsverletzungen, Messerstiche, Wunden (damit können auch Operationen gemeint sein)
  • Mit Sonne: Bekanntheit in esoterischen Kreisen, Regierungsarbeit, vor allem Außenpolitik, ernste Unfälle, Stiche, Hiebe (auch Operationen), Schusswunden, Schiffbruch, Gesichtsverletzungen, Blindheit, Leiden, bösartige Infektionskrankheiten, abnorme Veranlagung (Synonym für Homosexualität), Vergewaltigung bzw. Mord als Täter oder Opfer, Gefangenschaft, Verbannung, Enthauptung
  • Mit Mond: Scheu, sensibel, wenig Vertrauen, esoterische Interessen und parapsychologische Fähigkeiten, Blindheit, Gesichtsverletzungen, Ungnade, Stiche, Wunden (heutzutage Operationen), Gefangenschaft
  • Mit Merkur: Bemerkenswerte übersinnliche Kräfte aufgrund derer man kritisiert wird oder sich lächerlich macht, aber dadurch eventuell Prominenz erlangt
  • Mit Venus: Außergewöhnliches und seltsames Leben, viele extreme Aufs und Abs, ungünstig für die Ehe
  • Mit Mars: Abnorme Veranlagung (Synonym für Homosexualität), viele Reisen, ziellos im Leben, viele Aufs und Abs
  • Mit Jupiter: Philosophisch und esoterisch interessiert, Verluste durch Prozesse, Spekulation oder Reisen, Gefahr vor Gericht verurteilt zu werden
  • Mit Saturn: Scheu, misstrauisch, exzentrisch, originell, aber mit Schwierigkeiten sich auszudrücken, besserer Schreiber als Sprecher, beachtliche intellektuelle Fähigkeiten, detailverliebt, voreingenommen gegen allgemeingültige Ansichten, ungünstig für Ehe, komische häusliche Bedingungen, früh kränkliche Kinder, Gewinn gegen Lebensende durch harte Arbeit
  • Mit Uranus: Gewissenhaft, sensibel, leicht zu beeindrucken, bemerkenswerte übersinnliche Kräfte aufgrund derer man kritisiert wird, wünscht allen zu gefallen, gut für Ehe und Gewinn; wenn, dann wenige Kinder, aber mit guter Beziehung zu ihnen, Verlust in jungen Jahren durch den gegengeschlechtlichen Elternteil
  • Mit Neptun: Emotional, romantisch, vergnügungssüchtig oder berüchtigt in Zusammenhang mit Wasser, esoterische Interessen, Schauspiel und Theaterarbeit, vor allem in stummen Rollen, viele Umzüge und Reisen, einiger häuslicher Unfrieden oder Trennung, heiratet zu jung, vor allem als Frau, gut für Gewinne, aber Verlust durch Freunde und Spekulation, Schwierigkeiten durch ein oder mehrere Kinder, Tod durch Krebs[6]
Castor und Pollux sind die Köpfe der Zwillinge

Elsbeth Ebertin

Ebertin beschreibt Castors Wirkung als unter dem Einfluss Merkurs stehend mit einer jupiterhaften Beimischung. In Verbindung mit Mond oder Merkur soll er sich günstig auf Gemüt und Sittlichkeit auswirken, sowie gute Umgangsformen geben. In Konjunktion mit Sonne oder Mars ist mehr ein energischer Einschlag zu spüren, mit einer gewissen Tendenz zu Satire und Zynismus, je nachdem, wie Merkur und Mars im Geburtshoroskop gestellt sind.

Castor Konjunktion Mars findet sich beispielsweise bei Elsbeth Ebertin selbst, die durchaus als ein energischer Mensch bezeichnet wurde, ebenso bei dem scharfen Gesellschaftskritiker und Autor Erich Kästner[7] und bei Marie Antoinette[8]. Bei Thomas Mann[9] stand Castor in Konjunktion mit dem Mond.[10]

Johannes Vehlow

Castor, auch Apollo genannt, ist durch seine merkuriale, von Jupiter etwas verstärkte Natur, der freundliche, auf das Gemüt und die Sitten wohltätig einwirkende Teil, d.h. obzwar menschlich, geschickter und kreativer. Pollux, auch Herkules genannt, ist mehr der kriegerische, böse Bube. Die freundliche Wirkung Castors zeigt sich besonders in Konjunktion mit Merkur oder Mond.[11]

Siehe auch

Quellen und Anmerkungen

  1. Allgemeine und astronomische Informationen von Wikipedia/Castor (Stern) übernommen
  2. Abbildung von Constellationsofwords
  3. Claudius Ptolemäus: Tetrabiblos. Chiron Verlag 2. Auflage 2000, S. 39 ISBN 3925100172
  4. Constellationsofwords/Castor
  5. Auf des Hevelius Sternkarte von 1690 (posthum erschienenes Werk Firmamentum Sobiescianum bzw. Uranographia)
  6. Vivian Robson: Fixed Stars and Constellations in Astrology, 1923, Seiten 154 ff. Zitiert in Constellationsofwords
  7. Siehe Niehenke-Datenbank
  8. Siehe AstroDatabank/Marie Antoinette, Queen Consort
  9. Siehe AstroDatabank/Mann, Thomas
  10. Ebertin zitiert in: Reinhold Ebertin; Georg Hoffmann: Die Bedeutung der Fixsterne. Ebertin-Verlag Freiburg 1969 S. 33
  11. Johannes Vehlow: Astrologisches Lehrbuch in 9 Bänden. Band II: Berechnungsgrundlagen des Horoskops, Aspekte, das System der Würden und Schwächen, Sensitive Punkte und Fixsterne. Als PDF auf astrologie-chirologie.com vorhanden. Seite 257 f.