Charles E. O. Carter

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Charles Carter 1948

Charles Ernest Owen Carter, geboren am 31.1.1887 in Parkstone (England) um 23:01 Uhr[1], gestorben am 4.10.1968 in London um 16:30 Uhr, war Theosoph und für 45 Jahre einer der führenden britischen Astrologen bzw. mit Alan Leo der wohl einflussreichste englischsprachige Astrologe des Zwanzigsten Jahrhunderts.

Biographie

Carters Geburtshoroskop

Carters[2] Vater war Kaufmann, der mit Ratengeschäften auf Liegenschaften zu Wohlstand kam. Er förderte frühzeitig die Vorliebe von Charles für Astronomie. Mit fünfzehn Jahren kam er für ein Jahr nach Deutschland, bevor er in London begann, eine Generalagentur für das Geschäft seines Vaters zu organisieren. Mit Zwanzig begann er ein Jura-Studium, fand jedoch im Rechtsanwaltsberuf keine Erfüllung. Mit 23 kam er erstmals mit der Astrologie in Berührung, die von Beginn an eine große Faszination auf ihn ausübte. Im Jahr 1913 heiratete er (mit 26); aus dieser Ehe entstammen zwei Kinder. Ab 1914 nahm er am Ersten Weltkrieg teil, und kam so auch wieder nach Deutschland. Der Tod seines Vaters zwang ihn 1921, dessen Geschäfte zu übernehmen, doch widmete er sich auch immer intensiver astrologischen Studien. Die anschließenden Jahre war er astrologisch sehr produktiv, veröffentlichte Bücher und gründete die Zeitschrift "Astrology".

Astrologie

Als Carter 1922[3] neuer Präsident der Astrological Lodge of London der Theosophischen Gesellschaft wurde, stellte er astrologische Themen in den Vordergrund, wohingegen die theosophische Weltanschauung mehr und mehr in den Hintergrund rückte. 1926 gründete er die Zeitschrift Astrology als offizielles Publikationsorgan der Astrological Lodge of London, die später in Astrology Quarterly umbenannt wurde[4], und noch heute regelmäßig erscheint. 1948 gründete er die Astrologie-Schule "Faculty of Astrological Studies"[5], welche später von bekannten Astrologen wie Liz Greene, Julia Parker, Howard Sasportas oder Melanie Reinhart absolviert wurde. 1954 schied er als Leiter dieser Einrichtung aus. 1958 wurde er Schirmherr der neu gegründeten Astrological Association of Great Britain.

Als astrologische Vorbilder sah er seinen Lehrer Alan Leo, Sepharial, aber auch Karl Ernst Krafft, den er für dessen astrologische Statistiken bewunderte.[2].

Hinsichtlich astrologischer Methoden ist bemerkenswert, dass Carter viel mit diversen Symbolischen Direktionen arbeitete, und zwar neben dem recht gebräuchlichen Direktionsschlüssel von 1° pro Jahr u.a. auch mit 4/7°[6], mit 0,2083° bzw. 12,5' (= ein Tierkreiszeichen bzw. 30° / 144), sowie mit 2,5° (= 30° / 12).[7].
Nicht zuletzt propagierte er sein eigenes "Poli-Äquatoriales" Häusersystem.

Weblinks

Werke

Carter im Alter[8]

Englisch

  • An Encyclopedia of Psychological Astrology, The Theosophical Publishing, London 1924
  • The Principles of Astrology, 1925
  • The Seven Great Problems of Astrology. 40 Seiten. 1927; Astrological Association 1970 PDF
  • The Zodiac and the Soul, London 1928
  • Symbolic Directions in Modern Astrology, W. Foulsham & Co., London 1929
  • The Astrological Aspects, L.N. Fowler, London 1930
  • The Astrology of Accidents, 132 Seiten. L.N. Fowler & Co., London, 1932; London Theosophical Publishing House, 1961; 1977
  • Some Principles of Horoscopic Delineation. 136 Seiten. W. Foulsham & Co. Ltd., London 1934
  • Essays on the Foundations of Astrology. 179 Seiten. 1947; London 1978
  • An Introduction to Political Astrology. L.N. Fowler & Co. Ltd., 1951; 1969; 1973

Deutsch

  • Symbolische Direktionen. 79 Seiten. Kritische Studien zur Astrologie Bd. 3, Hrg. Fritz Werle. Otto Wilhelm Barth Verlag, Bern 1920; 1930. Nachdruck bei Urania Blaue Reihe, Waakirchen 1979
  • Astro-Psychologisches Lexikon. 180 Seiten. Barth, München 1930.
  • Astrologische Aspekte 128 Seiten. Otto Wilhelm Barth, München-Planegg 1931
  • Gesammelte Werke Zwei Bände. 719 + 688 Seiten. Insel, Wiesbaden 1949

Quellen und Anmerkungen

  1. Quelle: AstroDatabank: Carter gibt diese Zeit in Symbolic Directions an. Rodden Rating A
  2. 2,0 2,1 Biographische Informationen aus dem ZENIT, 1933, Seite 27-31: Horoskop von Charles E.O. Carter mit autobiographischen Bemerkungen. (Carters eigener Text, aus dem Englischen übersetzt von Lore Brüll-Neuda)
  3. Englisches Wikipedia: Charles E.O. Carter
  4. Wikipedia: Astrological Lodge of London
  5. Charles Ernest Owen Carter (1887 - 1968) (niederländische Seite über Carter)
  6. Siehe Symbolic Directions, 1929
  7. Siehe The Zodiac and the Soul, The Theosophical Publishing House, London 1928
  8. In den 1950ern oder 60ern