Deutsche Astrologische Gesellschaft

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DAG: Gründungshoroskop

Die Deutsche Astrologische Gesellschaft (DAG) wurde am 07. August 1910 um 08:12 MET in Leipzig gegründet[1]. Sie ist die erste astrologische Vereinigung Deutschlands.

Entwicklung

Die Gründung geschah auf Initiative von Karl Brandler-Pracht, der zuvor bereits die "Astrologische Gesellschaft" in Wien (heute ÖAG ins Leben rief, und der auch den 1. Vorsitz übernahm. In Hugo Vollrath fand er einen engagierten Partner. Vollrath stellte als Patengeschenk zwei Seiten der Zeitschrift "Prana", die in seinem Verlag erschien, für Vereinszwecke zur Verfügung[1]. Später erklärte sich Vollrath bereit, den astrologischen Teil von der Zeitschrift "Prana" zu trennen und eine "Astrologische Rundschau" als Vereinsorgan der DAG erscheinen zu lassen[2]. Als Ziel des Vereins wird genannt: "Die D.A.G. strebt eine Vereinigung aller Astrologen deutscher Zungen an."[1]

Im Dezember 1910 wird die Zentrale nach Loitzsch bei Zeitz verlegt, dem Wohnsitz Arthur Grobe-Wutischkys, aber auch von Vollrath selbst[3]. Auf der Generalversammlung der DAG vom 02. November 2011 tritt Brandler-Pracht vom Amt des 1. Vorsitzenden zurück und wird zum Ehrenmitglied der DAG gewählt. Grund hierfür ist wahrscheinlich das Zerwürfnis zwischen Vollrath und Brandler-Pracht, als offizielle Begründung wird ein Jahr später verlautbart, Brandler-Pracht sei nicht mehr aktiv im Verein und habe keine Prüfung (s. u.) abgelegt[4]. Nachfolger im Amt des 1. Vorsitzenden wurde Arthur Grobe-Wutischky[5], der diesen Posten auch die folgenden Jahre innehatte. Brandler-Pracht gründete daraufhin in Berlin am 01. Dezember 1912 eine "Astrologische Lehranstalt"[6], später wird die "Astrologische Gesellschaft (Sitz Berlin)" erwähnt[7].

Der Sitz der DAG wurde auf der Sitzung vom 28. Oktober 1913 von Loitzsch nach Leipzig zurückverlegt[4], gleichzeitig ist zu beobachten, dass die "Astrologische Rundschau" ab diesem Zeitpunkt nicht mehr als "Organ der Deutschen Astrologischen Gesellschaft" bezeichnet wird, sondern den allgemeineren Titel "Organ verschiedener astrologischer Gesellschaften" trägt[8]. Nur kurz darauf, am 23. April 1914, findet eine außerordentliche Generalversammlung statt, auf der beschlossen wird, die "Astrologischen Blätter", unter der Schriftleitung von Karl Brandler-Pracht, als neues Vereinsorgan aufzunehmen[9]. Ebenso wird der Anschluss weiterer astrologischer Organisationen Deutschlands an die DAG beschlossen, hiermit dürfte vor allem die "Astrologische Gesellschaft Berlin" von Brandler-Pracht gemeint gewesen sein. Aus all diesen Aktivitäten lässt sich schließen, dass es auch zwischen der DAG und Hugo Vollrath zu Unstimmigkeiten gekommen ist, Vollrath spielte in der DAG zu jener Zeit schon keine bedeutende Rolle mehr.

Der erste Weltkrieg ließ die Aktivitäten der DAG zum Erliegen kommen, da viele Mitglieder in den Kampf ziehen mussten. In einem letzten Bericht wurde 1916 mitgeteilt, dass man sich nach dem Krieg wieder treffen wolle, doch anscheinend konnte der Verein nach Kriegsende nicht mehr wiederbelebt werden[10]. Nach dem Weltkrieg kam es zu neuen Vereinsgründungen, einmal der Astrologischen Zentralstelle (1923 auf Initiative von Alfred Max Grimm und Wilhelm Mrsic in München), zum anderen wurde die Astrologische Gesellschaft in Deutschland, wiederum unter Mitwirkung von Vollrath, 1924 in Leipzig ins Leben gerufen.

Prüfungen für Astrologen

Auf der Generalversammlung vom 24. September 1912 wird eine Prüfungskommission als ständige Einrichtung ins Leben gerufen, die Mitglieder, welche die aktive Mitgliedschaft erwerben wollen, beurteilen soll. Hierzu war die Einreichung einer Prüfungsarbeit erforderlich[4]. Damit ist die DAG nicht nur die erste Astrologenvereinigung Deutschlands, sondern gleichzeitig die erste Organisation, die Astrologen eine Prüfung zum Nachweis ihrer fachlichen Qualifikation abverlangte.

Quellen und Anmerkungen

  1. 1,0 1,1 1,2 "Astrologische Rundschau", 1. Jahrgang, 1910, (wahrscheinlich Oktober), Heft 1, S. 4-5
  2. Parallel zur "Astrologischen Rundschau" erscheint im Oktober 1910 im selben Verlag die "Monatsschrift für Astrologische Forschung" (Schriftleiter Ernst Tiede, Marienwerder)
  3. „Astrologische Rundschau", 1. Jhg., 1910/1911 Heft 3, Dezember, S. 29
  4. 4,0 4,1 4,2 Astrologische Rundschau, Heft 5, 4. Jahrgang, 1913/1914, S. 79
  5. „Astrologische Rundschau", 2. Jahrgang, 1911/1912, Heft 4, S. 43
  6. „Astrologischen Rundschau", 3. Jahrgang, 1912/1913, Heft 2, S. 31
  7. „Astrologische Rundschau", 3. Jahrgang, 1912/1913, Heft 10, S., 160 und Heft 12, S. 192
  8. Ab Heft 6, 1914/1915
  9. „Astrologische Rundschau", 4. Jahrgang, 1913/1914, Heft 9, S. 140
  10. „Astrologische Rundschau", 6. Jahrgang, 1915/1916, Februar/März 1916, Heft 5/6, S.79-80)