Dekanat

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Traditionelle Dekanate der Tierkreiszeichen

Synonym: Dekan

Die Einteilung eines Tierkreiszeichens in jeweils drei Abschnitte zu zehn Bogengraden ergibt ein Dekanat. Das erste Dekanat umfasst die Grade 0 bis 9 Grad 59 Minuten, das zweite Dekanat die Grade 10 bis 19 Grad 59 Minuten, und das dritte Dekanat die Grade 20 bis 29 Grad 59 Minuten.

Dekanate nach Triplizität

Die übliche traditionelle Auffassung über die Dekanate besagt, dass Herrscher des ersten Dekanats eines Tierkreiszeichens jeweils der Herrscher eben dieses Zeichens ist. Über das zweite Dekanat herrscht derjenige Planet, der über das nächste Tierkreiszeichen desselben Elementes regiert. Über das dritte Dekanat herrscht der für das übernächste Tierkreiszeichen zuständige Planet. Entsprechend besteht bei jedem Dekanat immer auch eine Beziehung zu dem zugehörigen Tierkreiszeichen:

Zeichen 1. Dekanat 2. Dekanat 3. Dekanat
Widder Mars Sonne Jupiter
Stier Venus Merkur Saturn
Zwillinge Merkur Venus Uranus (Saturn)
Krebs Mond Pluto (Mars) Neptun (Jupiter)
Löwe Sonne Jupiter Mars
Jungfrau Merkur Saturn Venus
Waage Venus Uranus (Saturn) Merkur
Skorpion Pluto (Mars) Neptun (Jupiter) Mond
Schütze Jupiter Mars Sonne
Steinbock Saturn Venus Merkur
Wassermann Uranus (Saturn) Merkur Venus
Fische Neptun (Jupiter) Mond Pluto (Mars)

Die Reihenfolge der Dekanatsherrscher orientiert sich an der scheinbaren Umlaufzeit um die Erde (in Klammern die alten Planeten bzw. Zeichenherrscher).

Gesichte des Widders im Heidelberger Schicksalsbuch (Anno 1491)

Gesichte der arabischen Astrologie

Die Dekane werden hier synonym als Gesicht bezeichnet.

Ausgehend von Albohazen in seinem Werk "De judiciis astrorum" verbreitete sich im Mittelalter ein Dekanatsystem, das eine ausführliche Beschreibung der Eigenschaften des Dekanats beinhaltete, und auch häufig bildlich dargestellt wurde, sowohl im Heidelberger Schicksalsbuch, aber auch in den berühmten Fresken des Palazzo Schifanoia in Ferrara. Auch Agrippa von Nettesheim gibt diese Beschreibungen wieder.

Beim ersten Gesicht eines Zeichens betont Albohazen regelmäßig, dass hier die Eigenschaften des jeweiligen Zeichens voll und ganz zum Ausdruck kommen.

Albohazen nennt allerdings nur die Eigenschaften (Elektionen) der Gesichte, nicht das Gesicht selbst. Die Beschreibung dieser (medialen?) Wahrnehmung, die ja selbst das "Gesicht" ist, findet sich im Picatrix, einer astrologisch-magischen Sammelhandschrift arabischen Ursprungs, die unter Alfons X. aufgezeichnet worden sein soll.

Da sich diese Darstellungen teilweise nur sehr schwer auf Geburtshoroskope anwenden lassen, ist davon auszugehen, dass sie vor allem in der Stundenastrologie beachtet wurden, eventuell noch bei der Elektion. In der Beschreibung der Zeichen scheint noch stark die antike Zuordnung von Eigenschaften durch, wenn etwa (wie bei Manilius) dem Löwen besondere Grausamkeit als typisch (da im 1. Dekanat) zugeschrieben wird (siehe das Saturn-Dekanat des Löwen).

Albohazen gibt noch eine "Rangfolge an, um die Wichtigkeit des Gesichts beurteilen zu können[1]:

  • Der Planet bricht den Planeten
  • Die Grenze bricht das „Gesicht"
  • Das „Gesicht" bricht das Haus
  • Die Naturen der vier Elemente besiegen sich wechselseitig
Zeichen Dekanat Gesicht aus der Picatrix[2] Gesicht nach dem "Golden Dawn"[3]
Widder Mar.gif Ein schwarzer zorniger Mann mit roten Augen, einem Beil in der Hand, ein weißes Gewand um seine Hüften gegürtet; er ist großen Leibes und großen Sinnes.
Deutung: Kühnheit, Tapferkeit, Größe [Verschlossenheit?] und der Rücksichtslosigkeit [Schamlosigkeit?]. Das Gesicht bringt seine Eigenschaften und Kräfte voll und intensiv zur Auswirkung.
In diesem Dekanat taucht ein großer, dunkler, machtvoller und unruhiger Mann auf, der in eine weiße Tunika und einen scharlachroten Mantel gekleidet ist. Er hat scharfe, flammendrote Augen und hält ein scharfes Schwert in seiner Hand.
Deutung: Es ist das Dekanat des Mutes, der Wildheit, Entschiedenheit und Schamlosigkeit.
Sun.gif Eine Frau mit einem grünen Gewande, die nur ein Bein hat.
Deutung: Vornehmheit, Erhabenheit [Majestät], der Königsherrschaft und große Machtfülle.
Das zweite Dekanat, worin eine Frau auftaucht, die in eine grüne Robe gekleidet ist. Ein Bein ist bis zum Knie unbedeckt.
Deutung: Dies ist ein Dekanat des Stolzes, des Adels, des Reichtums und der Herrschaft.
Ven.gif Ein zorniger Mann, er hält einen goldenen Armring in der Hand und hat rote Kleider an.
Deutung: weibliche List hei allem Werk [des weiblichen Raffinements?], ferner das der Sanftmut, der Spiele, der Freuden und einer heiteren Seelen­verfassung.
Hier tritt ein unruhiger Mann auf, der ganz in scharlachrote Roben gekleidet ist und an Armen und Händen goldene Reifen trägt.
Deutung: Es ist das Dekanat der Feinheit, Schönheit usw.
Stier Mer.gif Eine Frau mit krausem Haar, die ein Kind hat mit Kleidern, als ob es glühende Kohlen wären. Sie selbst hat feurige Kleider an.
Deutung: Pflügen, Säen, Bauen, Versammlungen [Beratungen], Dokumente sowie gutes Verständ­nis für die Teilung von Ländern und für Geometrie.
Es tritt eine Frau mit schönem langem Haar auf, die flammend rote Roben trägt.
Deutung: Es ist das Dekanat des Pflügens, Säens, Bauens und der erdbezogenen Weisheit.
Lun.gif Ein Mann, dessen Gesicht und Gestalt denen eines Kamels und dessen Finger den Hufen des Rindes gleichen, er hat ein abgetragenes Gewand an. Er kümmert sich um die Kultivierung des Landes, um das Bauen, um das Herausführen des Rindviehs zum Pflügen und um die Aussaat.
Deutung: Macht, Vornehmheit, Würde, ferner der Entvölkerung von Land­häusern und Zwangsherrschaft über die Völker.
Hier sehen wir einen Mann wie die vorhergehende Gestalt, der Hufe wie ein Ochse hat.
Deutung: Dieses Dekanat steht für Macht, Adel und Herrschaft über Menschen.
Sat.gif Ein Mann von roter Farbe und blendend weißen Zahnen, die zwischen seinen Lippen hervorleuchten, sein Leib gleicht dem Leib eines Elefanten, und er hat lange Beine; mit ihm stiegen ein Pferd, ein Hund und ein ruhendes Kalb auf.
Deutung: Elend, Knechtschaft, Wildheit, harter Zwang [Tod?] und Verachtung.
Hier tritt ein dunkelhäutiger Mann auf, der große weiße, hervorstehende Zähne hat. Sein Körper gleicht dem eines Elefanten mit langen Beinen. Mit ihm kommen ein Pferd, ein Hirsch und ein Kalb.
Deutung: Es ist das Dekanat des Elendes, der Sklaverei, der Not, der Verrücktheit und Niedertracht.
Zwillinge Jup.gif Eine schöne und anmutige Frau, die im Nähen geschickt ist, und zwei Kälber und zwei Pferde.
Deutung: Es ist das „Gesicht" der Schreibtätigkeit in all ihren Formen, der Zahl, des Gebens und Nehmens, der Forderungen [Bitt­schriften?] und jenes abgeklärten Wissens, das für seine Übermittlung keinen Lohn verlangt.
Es tritt eine schöne Frau auf, und mit ihr kommen zwei Pferde.
Deutung: Dies ist das Dekanat des Schreibens, Rechnens, Gebens und Nehmens von Geld und der Weisheit in nutzlosen Dingen.
Mar.gif Ein Mann, dessen Gesicht dem Phönix gleicht; er hat sein Haupt mit einem Turban umwunden und hat einen Panzer von Blei an, ist bewaffnet, hat auf dem Haupte einen eisernen Helm und darauf eine Krone von Brokat, in der Hand hat er Bogen und Pfeile.
Deutung: Knappheit, der Arbeit und Anstrengung, jenes Eifers, der alte Dinge mit Mühe zu erforschen strebt, und einer unehrenhaften Vielgeschäftigkeit
Es erscheint ein adlerköpfiger Mann, der einen stählernen Helm und darauf eine Krone trägt. In den Händen hält er Pfeil und Bogen.
Deutung: Es ist ein Dekanat der Last, Bedrücktheit, Mühe, Spitzfindigkeit und Unehrlichkeit.
Sun.gif Ein Mann, der einen Panzer anhat, mit ihm Bogen, Köcher und Pfeile.
Deutung: Vergessenheit, Schmähungen, Spott, der Täuschung und Aushorchen [Hören?].
Hier sehen wir einen Mann, der in einen Kettenpanzer gehüllt ist, mit zwei Pfeilen und Köcher.
Deutung: Das Dekanat ist eines der Verachtung, Freude, Ausgelassenheit und vieler nutzloser Worte.
Krebs Ven.gif Ein Mann mit krummem Gesicht und krummen Fingern, der einem Pferde ähnelt, mit weißen Füßen und auf dessen Leib Baumblätter hängen.
Deutung: Es ist das "Gesicht" der Tapferkeit [des Mutes], des Gefühles [im weitesten Umfang dieses Wortes], ferner jener, die von den Menschen eine Gunst erbitten, weiter das des Scharfsinnes [der Fein­heit] und des Vereinigungsbestrebens [der Gemeinsamkeit, der Leutseligkeit?].
Es erscheint ein Mann, der ein verzerrtes Gesicht und verdrehte Hände hat. Sein Körper gleicht dem eines Pferdes mit weißen Hufen und Blättergirlanden um den Leib.
Deutung: Ein Dekanat der Herrschaft, Wissenschaft, Liebe, Freude, Feinsinnigkeit und Friedensstiftung.
Mer.gif Eine Frau von schönem Antlitz, mit einem Kranz von grünem Basilikum auf dem haupt und ein Wasserlilienstängel in der Hand; sie schreit und liebt die Freude und den Gesang.
Deutung: Spaß [Humor?], Heiterkeit, Weiber, Reich­tum und Überfülle.
Hier tritt eine Frau mit schönem Angesicht auf, die auf ihrem Kopf einen grünen Myrtenkranz trägt, in der Hand eine Leier hält und von Liebe und Glück singt.
Deutung: Ein Dekanat des Vergnügens, des Frohsinns, des Überflusses und der Fülle.
Lun.gif Ein Mann mit einer Schlange in der Hand, dessen Fuß dem Fuß der Schildkröte gleicht, umt einem goldenen Geschmeide.
Deutung: Jagd, Verfolgung der Fliehenden, Vermögenserwerb durch Waffen und Streitigkeiten sowie Widerstand den Menschen gegenüber.
Hier taucht eine schnellfüßige Person auf, die in der Hand eine Viper hält und vor der Hunde herlaufen.
Deutung: Es ist das Dekanat des Laufens, Jagens, Erlangens von Gütern durch Krieg und Streit unter Männern.
Löwe Sat.gif Ein Mann, der schmutzige Kleider anhat, und mit ihm ein Herr des Pferdes, das nach links (Norden?) blickt, seine Gestalt gleicht der des Wolfes und Hundes.
Deutung: Grausamkeit, absichtliche Schädigungen und Verletzungen, Ausdauer in Anstrengungen, Kühnheit [Wagemut] und sinnliche Begierde.
Es erscheint ein Mann in heruntergekommener Kleidung. Mit ihm kommt ein Adliger zu Pferd, der von Bären und Hunden begleitet wird.
Deutung: Ein Dekanat des Mutes, der Freizügigkeit, des Sieges, der Grausamkeit, Lust und Gewalt.
Jup.gif Ein Mann mit einem Kranz von weißem Basilikum auf dem Haupt und ein Bogen in der Hand.
Deutung: Streitigkeiten Unwissender, Schicksal der Elenden, Sieg niedriger Naturen durch Ausnützung Unfähiger [Unkundiger, Unerfahrener], ferner aller Gelegenheiten, das Schwert zu ziehen, Kämpfe.
Es tritt ein Mann mit einem weißen Myrtenkranz und einem Bogen in der Hand auf.
Deutung: Es ist das Dekanat der Liebe, des Vergnügens, der Gesellschaft, der Vermeidung von Streit und der Vorsicht beim Aufgeben von Gütern.
Mar.gif Ein Mann, dessen Gestalt die eines Negers ist; er ist ein hässlicher Alter, hat Früchte und Fleisch im Mund und eine Kanne in der Hand.
Deutung: Liebe, Gesellschaft und all jene Leute, die von dem Ihrigen nicht abstehen und auf ihren Besitz [und ihre Rechte] nicht verzichten wollen mit Rücksicht auf Streitigkeiten, die sie eventuell dadurch vermeiden könnten.
Hier erscheint ein dunkelhäutiger, finsterer Mann, der haarig ist und in einer Hand ein gezogenes Schwert, in der anderen einen Schild hält.
Deutung: Es ist das Dekanat des Streitens, der Unwissenheit und des vorgespiegelten Wissens, des Zanks, des Siegs über das Gesetz, der Niedertracht und des Ziehens der Schwerter.
Jungfrau Sun.gif Eine Jungfrau, die ein altes Kleid anhat; in der Hand hat sie einen Granatapfel.
Deutung: Säen und Pflügen, Kräuter, Verwüstung [Versamm­lungen des Volkes?], Anhäufung von Reichtümern und Lebenshaltung.
Es erscheint eine in Leinen gekleidete Jungfrau, die einen Apfel oder Granatapfel in der Hand hält.
Deutung: Ein Dekanat des Säens, Pflügens, Pflanzens von Kräutern, der Besiedlung und des Speicherns von Geld und Nahrung.
Ven.gif Ein Mann von schöner Farbe, der ein Gewand aus Fellen und ein anderes aus Eisen anhat.
Deutung: materieller Gewinn, Vermögenserwerb, habsüchtiges Zusammenraffen, Entwicklung zum Geizhals und Aufstieg durch die Hilfe anderer.
Hier erscheint ein großer, blonder und kräftiger Mann und mit ihm eine Frau, die in der Hand einen schwarzen Ölkrug hält.
Deutung: Es ist das Dekanat des Profits, der Begierde, des Erhaltens von Gütern, des sorgfältigen Aufbaus und des Ansammelns.
Mer.gif Ein Mann von großem Körperbau, weiß, eingehüllt in ein Gewand, und eine Frau mit schwarzem Öl in der Hand, das ist das Öl, das die Magier bei ihren Opfern darbringen.
Deutung: Greisenalter, Gebrechlichkeit, Trägheit, Glieder­schwäche infolge längerer Krankheit, Ausreißen von Bäumen und der Ent­völkerung volkreicher Gegenden.
Es tritt ein alter Mann auf, der sich auf einen Stock stützt und in einen Mantel gewickelt ist.
Deutung: Es ist das Dekanat des Alters, der Trägheit, des Verlustes und des Bevölkerungsrückgangs.
Waage Lun.gif Ein Mann mit einem Speer in der rechten und dem Bild eines umgekehrten Vogels in der linken Hand.
Deutung: Gerechtigkeit [göttliche], [menschliches] Recht und Wahrheit, Scheidung der einflußreichen [mächtigen] Schlechten von den wirt­schaftlich Schwachen, Unterstützung der Elenden und Armen.
Es erscheint ein dunkler Mann, der in der rechten Hand einen Speer und einen Lorbeerzweig hält, in seiner linken ein Buch.
Deutung: Es ist das Dekanat der Gerechtigkeit, Unterstützung, Wahrheit und Hilfe für die Armen.
Sat.gif Ein schwarzer Mann, der Hochzeit und Vergnügen vorhat.
Deutung: Ruhe, Überfülle und ein gutes, ruhiges und sicheres Leben.
Hier tritt ein Mann mit dunklem, unangenehmem Gesicht auf.
Deutung: Es ist ein »Gesicht«, das schlechte Taten, aber auch Gesang, Frohsinn und Völlerei ausdrückt, Sodomie und die Neigung zu üblen Gelüsten.
Jup.gif Ein Mann, der auf einem Esel reitet; vor ihm ist ein Löwe.
Deutung: Schlemmerei, Sodomie, Bezauberung, Frohsinn und Neigung zu unfeinem Ton [Geschmacklosigkeit?].
Es erscheint ein Mann, der auf einem Esel reitet und vor dem ein Wolf herläuft.
Deutung: Ein Dekanat der Stille, Leichtigkeit und Fülle, des guten Lebens und des Tanzens.
Skorpion Mar.gif Ein Mann mit einem Speer in der rechten und einem Kopf in der linken Hand.
Deutung: Es ist das „Gesicht" des Streites, der Traurigkeitsanwandlungen, der Täuschung, der Wegnahme, des Verrates und Hinterhaltes [der Hinterlist].
Es taucht ein Mann auf, der in seiner Rechten eine Lanze hält und in der Linken einen Menschenkopf.
Deutung: Es ist ein Dekanat des Kampfes, der Traurigkeit, des Verrats, des Betrugs, der Zerstörung und des bösen Willens.
Sun.gif Ein Mann, der auf einem Kamel reitet und einen Skorpion in der Hand hat.
Deutung: Der Streitsüchtige, der Denunziant, jener, der Unglück und Streit unter die Menschen sät, und der Beharrliche im Streite, den er anfängt.
Hier tritt ein Mann auf, der auf einem Kamel reitet und einen Skorpion in der Hand hält.
Deutung: Ein Dekanat der Beleidigung, der Entlarvung, des Streites und Aufruhrstiftens, der Wissenschaft und Zerstörung.
Ven.gif Ein Pferd und eine Schlange.
Deutung: Krieg, Trunksucht [Betrunkenheit], Gewaltsamkeit sowie zügellose (wilde) Hurereien.
Es erscheinen ein Pferd und ein Wolf.
Deutung: Ein Dekanat des Krieges, der Trunkenheit, der Unzucht, des Reichtums, des Stolzes und des Hasses und der Gewalt gegen Frauen.
Schütze Mer.gif Drei Leiber, der eine gelb, der andere weiß, der dritte rot.
Deutung: Kühnheit, Freiheit und Kriegsdienst.
Es taucht ein Mann mit drei Körpern auf, einer weiß, einer rot und einer schwarz.
Deutung: Es ist ein Dekanat des Mutes, der Freiheit, des Wohlstandes, der Freizügigkeit und der Felder und Gärten.
Lun.gif Ein Mann, der Rinder treibt, vor ihm ist ein Affe und ein Wolf.
Deutung: Furcht, Wehklage, Schmerzen und all jene, die beständig um ihren Körper fürchten.
Hier tritt ein Mann auf, der Kühe führt und vor dem ein Affe und ein Bär gehen.
Deutung: Es ist ein Dekanat der Angst, der Klage, Trauer, Besorgnis und Verwirrung.
Sat.gif Ein Mann mit einer goldenen Tiara auf dem Haupt, der einen anderen Mann küsst.
Deutung: Mit allen Kräften danach streben, seinen Willen zu behaupten und niemals sich etwas davon abzwacken zu lassen; es ist das „Gesicht" des Zuwiderhandelns [der Ungesetzlichkeit], des Ausweichens, der Rührigkeit in der Ausführung des Bösen, bei Streitigkeiten und verabscheuens­würdigen Dingen.
Hier sehen wir einen Mann, der einen anderen an den Haaren hält und tötet.
Deutung: Ein Dekanat der Böswilligkeit, der Leichtfertigkeit, des Neides, der Hartnäckigkeit und Gewandtheit in allem Bösen und der betrügerischen Taten.
Steinbock Jup.gif Ein Mann mit einem Rohr in der rechten und einem Wiedehopf in der linken Hand.
Deutung: Das „Gesicht" des Lustwandelns, der Freude, des Gewinnes und Verlustes in Verbin­dung mit Schwäche und Geringschätzigkeit.
Es tritt ein Mann auf, der in seiner rechten Hand einen Pfeil oder Speer hält, in seiner linken einen Kiebitz.
Deutung: Es ist ein Dekanat des Wechsels von Mühe, Arbeit und Freude, des abwechselnden Gewinns und Verlustes, der Schwäche und Not.
Mar.gif Ein Mann, vor dem ein halber Affe steht.
Deutung: Erforschung verborgener, unbekannter Dinge sowie Streben nach unerreichbaren Zielen [Ehrgeiz?].
Hier erscheint ein Mann, vor dem ein Affe herläuft.
Deutung: Es ist das Dekanat des ewigen Suchens dessen, was nicht erkannt und nicht erreicht werden kann.
Sun.gif Ein Mann mit einem Buch, das er auf- und zumacht; vor ihm ist der Schwanz eines Fisches.
Deutung: Heftiges Verlangen, sein Vermögen zu verwalten, Unzufriedenheit mit sich selbst und Verdächtigung anderer.
Es tritt ein Mann mit einem Buch auf, das er öffnet und schließt.
Deutung: Ein Dekanat der Begehrlichkeit, des Argwohns, der sorgfältigen Ordnung der Dinge, aber in Unzufriedenheit.
Wassermann Ven.gif Ein Mann mit abgehauenem Kopf und mit einem Pfau in der Hand.
Deutung: Fortwährende Angst um die Erhaltung des Gewonnenen [Erreichten], nervöse [innere] Unrast, Mühen und Plagen, empfindlicher Mangel, Armut und Geringschätzung.
Es tritt ein Mann mit gebeugtem Haupt und einer Tasche in der Hand auf.
Deutung: Es ist ein Dekanat der Armut, der Sorge, der Trauer nach einem Gewinn, der mangelnden Ruhe nach der Arbeit, des Verlustes und der Gewalt.
Mer.gif Ein Mann der stolz ist, als ob er ein mächtiger König wäre.
Deutung: Die[körperliche] Schönheit [edler Wuchs?], Intelligenz, sanftes Wesen, das sich durch besondere Bescheidenheit auszeichnet, eine Natur, die nicht so leicht in Jähzorn gerät, ein guter Charak­ter, Vervollkommnung seiner angeborenen und erworbenen [guten] Eigen­schaften und freiheitliche Gesinnung.
Hier taucht ein Mann auf, der wie ein König geschmückt ist und voll Stolz und Einbildung auf alle anderen schaut.
Deutung: Es ist ein Dekanat der Schönheit, der Überlegenheit, der Eingebildetheit, guter Manieren und hoher, aber bescheidener Selbstachtung.
Lun.gif Ein Mann mit abgehauenem Kopf, vor ihm ist eine alte Frau.
Deutung: Verrat [Intrigen?] und Streitsüchtige.
Es tritt ein Mann mit kleinem Kopf auf, der wie eine Frau gekleidet ist und von einem alten Mann begleitet wird.
Deutung: Es ist ein Dekanat des Überflusses und der Schmeichelei, der Entlarvung und Beleidigung.
Fische Sat.gif Ein Mann, der zwei Leiber hat und mit seinen Fingern deutet.
Deutung: Das Gesicht zeigt an, daß jemand furchtlos seine Handlungen ausführt, großen Gedankenreichtum, Reisen, ständigen Ortswechsel, das Streben, sich ein großes Vermögen und einen berühmten Namen zu erwerben.
Es erscheint ein Mann mit zwei Körpern, die aber in einem Kopf verschmelzen.
Deutung: Es ist ein Dekanat vieler Gedanken, der Sorgen, der Reisen von einem Ort zum anderen, des Elendes, der Suche nach Reichtümern und Nahrung.
Jup.gif Ein umgekehrter Mann mit Häuten in der Hand.
Deutung: Gewaltige [soziale] Erhebung [außergewöhnlicher Auf­stieg?], hoher Wille, des Streben nach großen und erhabenen Zielen und deren Verwirklichung.
Hier tritt ein Mann auf, der auf den Himmel zeigt.
Deutung: Ein Dekanat des Eigenlobs, der hohen Meinung, des Suchens nach großen und hohen Zielen.
Mar.gif Ein Mann voll Bosheit und List, vor ihm ist eine Frau mit einem Vogel in der Hand, die auf einem Esel reitet.
Deutung: Hurereien [Ehebruch?] und [illegitimer] Beischlaf, ausgedehntes [zahlreiches] Liebesspiel mit Weibern [Freuden­mädchen?] und Neigung zu behaglicher, lässiger Ruhe.
Es erscheint ein anmutiger Mann mit gedankenvollem Gesicht, der einen Vogel in der Hand trägt. Vor ihm gehen eine Frau und ein Esel.
Deutung: Es ist ein Dekanat des Vergnügens, der Unzucht, der Stille und Friedfertigkeit.

Dekanate der antiken Astrologie

Manilius [4] führt in der Astronomica eine weitere Möglichkeit aus, Dekanate zu bilden: Hierbei werden dreimal die Tierkreiszeichen in ihrer normalen Reihenfolge (seriell) auf die Dekanate verteilt.

Da innerhalb eines Zeichens oft auch vom körperlichen, seelischen und geistigen Dekanat gesprochen wird, dass nämlich das jeweilige Zeichendrittel eben jene Bereiche des Menschen beherrscht, wirkt auch diese Zuordnung des Manilius sehr logisch und passend: das erste (körperliche) Dekanat wird schließlich immer einem kardinalen, das zweite (seelische) einem fixen und das dritte (geistige) einem beweglichen Zeichen zugeordnet.

Zeichen 1. Dekanat 2. Dekanat 3. Dekanat
Widder Widder Stier Zwillinge
Stier Krebs Löwe Jungfrau
Zwillinge Waage Skorpion Schütze
Krebs Steinbock Wassermann Fische
Löwe Widder Stier Zwillinge
Jungfrau Krebs Löwe Jungfrau
Waage Waage Skorpion Schütze
Skorpion Steinbock Wassermann Fische
Schütze Widder Stier Zwillinge
Steinbock Krebs Löwe Jungfrau
Wassermann Waage Skorpion Schütze
Fische Steinbock Wassermann Fische
Diagonale ägyptische Stern-Tabelle[5]

Siehe auch

Weblinks

Quellen und Anmerkungen

  1. Deutscher Auszug aus Albohazen's "De Judiciis Astrorum", übersetzt von Josef Fuchs, in: „Die Astrologie“, Monatsschrift für theoretische und angewandte Astrologie. Berlin/ Pankow: Linser-Verlag. Schriftleiter: M. Erich Winkel. April 1927, S. 35–37 und Mai 1927, S. 82 – 83
  2. Quelle der Gesichte: Picatrix. Das Ziel des Weisen. Hrg. Ritter, Hellmuth und Plessner, Martin. Warburg Institut, London 1962
  3. Israel Regardie: Das magische System des Golden Dawn, Band l. Verlag Herman Bauer, Freiburg im Breisgau 1987. Kapitel: Die magischen Bilder der Dekanate
  4. Manilius, Marcus: Astronomica - Astrologie lateinisch/ deutsch, Reclam Stuttgart 1990 ISBN 978-3150185551 im 4. Buch ab Vs. 294
  5. Sargdeckel der späten 11. Dynastie; gefunden bei Asyut/Ägypten (Römer- und Pelizäus-Museum Hildesheim)