Delphinus

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Delphinus, Sagitta und Aquila[1]

Der "Delphin" (auch Delfin, lateinisch Delphinus) ist ein Sternbild in der Nähe des Himmelsäquators.[2]

Der Delphin astronomisch

Beschreibung

Er ist ein kleines, aber einprägsames Sommersternbild, das die Form einer Raute aufweist. Er steht nordwestlich des hellen Sterns Altair im Adler (Aquila), und ist daher leicht zu finden.

Aufgrund seiner Lage am Himmelsäquator kann er von der ganzen bewohnten Welt aus gesehen werden.

Geschichte

Er gehört zu den klassischen 48 Sternbildern der Antike, die schon von Ptolemäus erwähnt werden.

Die Namen Sualocin und Rotanev für die hellsten Sterne gehen auf den sizilianischen Astronomen Niccolo Cacciatore zurück, dem Nachfolger von Giuseppe Piazzi an Palermos Sternwarte. Liest man die Sternnamen rückwärts, ergibt sich mit „Nicolaus Venator“ eine lateinische Form seines Namens. Er fügte die Namen 1814 in einen Sternkatalog ein und verewigte sich auf diese Weise gleich doppelt am Himmel. Er ist der einzige Astronom, dem dies bisher gelang.

Mythologie

Zum mythologischen Ursprung existieren zwei Versionen:

  • Der Meeresgott Poseidon (= Neptun) freite die Nereide Amphitrite. Da diese aber ihre Jungfräulichkeit nicht verlieren wollte, flüchtete sie ins Atlasgebirge. Poseidon schickte daraufhin mehrere Späher aus, darunter einen gewissen Delphinos. Der stolperte schließlich über Amphitrite und überredete sie, der Hochzeit zuzustimmen. Aus Dankbarkeit versetzte der Meeresgott das Bildnis eines Delphins an den Himmel.
  • Die zweite Version handelt von dem griechischen Sänger Arion von Lesbos, der am Hofe von Periander diente, dem Herrscher Korinths. Auf einer Reise nach Italien und Sizilien kam Arion zu Reichtum. Auf der Heimfahrt von Tarent verschwor sich die Mannschaft seines Schiffes gegen ihn, um den Schatz an sich zu nehmen. Den Tod vor Augen, bat Arion um eine letzte Bitte: er wolle ein Klagelied anstimmen. Die Mannschaft gewährte ihm dies. Doch während Arion sang, sprang er über Bord und wurde von einem Delphin gerettet, der von der Musik betört war. Der Delphin setzte Arion schließlich an der Küste Griechenlands ab und verschwand.

Wichtige Fixsterne

Name Katalog Mag eklipt. Breite Position 1900 1950 2000 2050 Natur (klassisch)
Deneb Dulfim ε-Delphini 4.0 29°04' n 12°40' Aqu.gif 13°22' Aqu.gif 14°03' Aqu.gif 14°45' Aqu.gif Saturn/ Mars
Rotanev β-Delphini 3.6 31°55' n 14°57' Aqu.gif 15°38' Aqu.gif 16°20' Aqu.gif 17°02' Aqu.gif Saturn/ Mars
Sualocin α-Delphini 3.8 33°01' n 15°59' Aqu.gif 16°41' Aqu.gif 17°22' Aqu.gif 18°05' Aqu.gif Saturn/ Mars

Eine Quelle nennt als weiteren Eigennamen für einen Fixstern im Delphin δ Delphini bzw. Alukud. Dieser Name wird jedoch nirgends sonst bestätigt, und seine Herkunft ist unbekannt.[3]

Delphinus schematisch

Wirkung

Ptolemäus ordnet diesem Sternbild die Wirkung von Saturn und Mars zu.[4]

Quellen und Anmerkungen

  1. Auf Tafel 13 in Urania's Mirror, einer Serie handgefertigter und -kolorierter astronomischer Himmelskarten, mit Text von Jehoshaphat Aspin. London, 1825
  2. Allgemeine Beschreibung von Wikipedia übernommen
  3. Projet constellations &étoiles auf Webastro.net
  4. Claudius Ptolemäus: Tetrabiblos. S. 43. Chiron Verlag Mössingen, 2. Auflage 2000 ISBN 3925100172