Deutscher Astrologen-Verband

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Gründungshoroskop des DAV, 10:06 Uhr
Gründungshoroskop DAV 12:24 Uhr

Der Deutsche Astrologen-Verband (DAV) wurde am 16.10.1947 um 12.24 Uhr auf Initiative von Ludwig Stenger in Wiesbaden gegründet. Er ist mit mehreren hundert (2021: knapp über sechshundert) Mitgliedern die größte und wichtigste Vereinigung von Astrologen im deutschsprachigen Raum.[1]

Offizielles Organ des DAV war lange die Zeitschrift Meridian, die sechsmal im Jahr erscheint, sie ist noch heute empfohlene Zeitschrift des DAV. Auch der monatlich erscheinende Newsletter mit einer Reichweite von knapp 2.500 ist ein wichtiges Informations- und Austausch-Organ für Mitglieder und Freunde geworden.

Gründungshoroskop

Bis zum Jubiläumskongress des DAV zum 70-jährigen Bestehen 2017 war als Gründungshoroskop lediglich eine Horoskopzeichnung bekannt, die das Gründungsdatum 16.10.1947 mit der Uhrzeit 10:06 enthielt. Im Rahmen der historischen Forschungen anlässlich des Kongresses tauchte der erste Rundbrief des damaligen 1. Vorsitzenden Ludwig Stenger vom 28. Dezember 1947 auf, in dem er schrieb: "Bei dieser Gelegenheit soll kurz ein Überblick über die Entwicklung des Verbandes seit der am 16.Oktober 1947 12:24 Uhr in Wiesbaden erfolgten Gründung gegeben werden."

Informationen, wie diese beiden Uhrzeiten zustande kommen, sind nicht überliefert, doch der Chronist des DAV, Rolf Liefeld, vermutet, dass die Uhrzeit 10:06 die Eröffnung der Gründungssitzung wiedergibt, um 12:24 dann der tatsächliche Gründungsbeschluss erfolgte. Seit dem Kongress 2017 wird vom DAV das Horoskop von 12:24 Uhr als offizielles Gründungshoroskop angenommen.

Geschichte

Der DAV[2] knüpft an die Tradition der von Hugo Vollrath gegründeten Deutschen Astrologischen Gesellschaft (DAG) sowie der Astrologischen Gesellschaft in Deutschland (AGiD) an, sowie an die Astrologische Zentralstelle unter Hubert Korsch, die bis zur Herrschaft der Nationalsozialisten großen Einfluss ausübten. Die Nazis untersagten ab 1937 zunehmend jede unabhängige astrologische Betätigung und verboten 1939 die Berufsverbände. Die Gründer/innen des DAV knüpften 1947 bewusst an die frühere Blütezeit der deutschen Astrologie und damit an die Tradition der astrologischen deutschen Fachverbände an. So wurden die bereits 1933 eingeführten Verbandsprüfungen reaktiviert, um einen Befähigungsnachweis der ernsthaften Astrologen/ innen zu schaffen. 1950 gehörten dem DAV zirka hundert Mitglieder an, davon 54 Mitglieder mit abgelegter Verbandsprüfung.

Seit 1981 findet ein jährlicher Kongress unter dem Titel "DAV-Tagung" bzw. "Deutsche Astrologie-Tage" statt, mit namhaften Referenten aus dem In- und Ausland.

Vorstand ab 6.10.23[3]

Zu den Gründungsmitgliedern gehörten unter anderem:

Vorsitzende

Vorstand September 2020[5]
Vorstand ab 2.10.2015[6]

Ziele und Aufgaben

  • Aufklärung der Öffentlichkeit über Möglichkeiten und Grenzen einer seriös betriebenen Astrologie
  • Unterstützung vorurteilsloser Forschung
  • Prinzip der Toleranz gegenüber anderen Methoden
  • Vertretung der berufspolitischen Interessen seriös arbeitender Astrologen und Astrologinnen

Der DAV wird inzwischen auch von den sog. Qualitätsmedien - u. a. Die Zeit, Der Spiegel, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Die Welt, Geo Wissen, ZDF heute.de, WDR, Deutschen Presseagentur, etc - als seriöse Informationsquelle genutzt. Damit ist das Deutungsmonopol in Sachen Astrologie, das lange von den Skeptikern der GWUP beansprucht wurde, durchbrochen.

Dem Engagement des DAV ist es zu verdanken, dass "Astrologe" inzwischen bei der deutschen Arbeitsagentur als eigene offizielle Berufsbezeichnung existiert.[7]

Zu den zentralen Tätigkeiten gehört eine mehrjährige Ausbildung, für die 16 Zentren mit Präsenz- oder Online-Angeboten verantwortlich zeichnen.[8]

Prüfung

Der DAV bietet außerdem eine Prüfung an, deren erfolgreicher Abschluss zum Führen des Titels "Geprüfter Astrologe DAV" berechtigt. Sie umfasst einen schriftlichen und einen mündlichen Teil, was allerdings nicht Voraussetzung für die Aufnahme in den Verband ist.
DAV-Ausbildungszentren in verschiedenen Städten Deutschlands bereiten Interessierte auf die Prüfungen vor.

Berufsgelöbnis

Der DAV verlangt von seinen geprüften Astrologen ein Berufsgelöbnis.
Im Folgenden soll der wesentliche Teil wiedergegeben werden, um zu verdeutlichen, worauf eine verantwortungsvolle Beratung gründet:

"Getragen von dem Bewusstsein der Grenzen astrologischer Aussagemöglichkeiten verbieten sich moralisch wertende Urteile ebenso selbstverständlich wie der Versuch, die Ratsuchenden zu einem bestimmten Verhalten zu drängen oder sie gar durch ängstigende konkrete Ereignisprognosen unter Druck zu setzen. Ich werde mich bemühen, meine Aussagen immer so zu formulieren, dass sie den Ratsuchenden Entwicklungs- und Handlungsmöglichkeiten eröffnen und ihre Fähigkeiten stärken, eigenverantwortlich existenzielle Entscheidungen für sich zu treffen.
Niemals werde ich irgendeine Konstellation eines Horoskops als ,von Natur aus schlecht oder schädlich' hinstellen, und ich will nie etwas voraussagen, was die Ratsuchende oder den Ratsuchenden als Opfer eines unabänderlichen Schicksals erscheinen lässt, am wenigsten einen Todesfall."

Ehrungen

Goldener Jupiter 2012

Goldener Jupiter

  • 2012: Auf dem DAV-Kongress 2012 wurde erstmals der Goldene Jupiter für herausragende astrologische Leistungen an Helen Fritsch verliehen, da es ihr 2009 gelang, Astrologie-Ausbildung von der ARGE (heute: Jobcenter der Bundesrepublik) finanziell fördern zu lassen. Hierdurch erwies sie der gesellschaftlich-politischen Anerkennung der Astrologie in Deutschland einen großen Dienst.
  • 2014: Der folgende Goldene Jupiter ging an Erik van Slooten für seine großen Verdienste um die klassische Astrologie und Stundenastrologie in Deutschland, für die er jahrzehntelang beharrlich kämpfte. Insbesondere die Stundenastrologie machte er überhaupt wieder salonfähig.
  • 2016: Dieser Preis ging an Alois Treindl, der mit den Swiss Ephemeris die Grundlage für alle modernen Astrologieprogramme weltweit erstellte, die in ihrer Genauigkeit zudem noch unübertroffen ist, orientiert sie sich doch an den jeweils aktuellsten NASA-Daten. Darüber hinaus wurde er für die AstroDatabank und das AstroWiki geehrt, die ohne seinen Einsatz nicht zustande gekommen wären bzw. heute so nicht bestehen würden.
  • 2018: In diesem Jahr wurden die deutschen astrologischen Publizisten geehrt, die der astrologischen Gemeinde die Möglichkeit zur Veröffentlichung ihres Wissens geben: Reinhardt Stiehle als Betreiber des Chiron-Verlags, Markus Jehle und Martin Garms als diejenigen, die die Zeitschrift Meridian vor dem Untergang bewahrten und über viele Jahre gemeinsam herausgaben.
  • 2022: Im September 2022 wurden Friedel Roggenbuck, Michael Allgeier und Erich Bauer mit dem "Goldenen Jupiter" ausgezeichnet. Der Preis für 2020 ging an Friedel Roggenbuck als Pionier des Astrodramas, wozu er ursprünglich in Indien inspiriert worden ist. Für 2022 ehrte die Jupiterkommission Erich Bauer und Michael Allgeier, weil sie es meisterhaft verstehen, seriöse Astrologie einem breiten Publikum nahezubringen.

Ehrenmitglieder

Folgende verdiente Astrologen waren oder sind Ehrenmitglieder des DAV:

Vorstand ab dem 7.10.2011[9]

Weblinks

Niehenkes Grundsatzpapier von 1983 wird kritisch kommentiert, vielfach auch durch Astrologen (Zeitschrift für Anomalistik 7, S. 9-79, Edgar Wunder & Ulrike Voltmer 2007; PDF)

Quellen und Anmerkungen

  1. Warum Astrologie Unsinn ist – und man trotzdem dran glaubt, Artikel in der Zeitung 'Welt' 2016 mit Angabe zur Mitgliederstärke das DAV, abgerufen 30.11.2018
  2. Geschichte des Deutschen Astrologen-Verbandes
  3. Verkündung Ergebnis: 15h36. Von links: Tom Knaup, zweiter Vorsitzender, Silvia Brinkmann, Beauftragte für Ausbildung, Wolfgang Steven, erster Vorsitzender, Franziska Engel, Beauftragte für social media, Kirsten Jolitz, Schatzmeisterin
  4. 150 German Astrologers (Hans Taeger (1998/99))
  5. Von links: Wolfgang Steven (2. Vorsitzender), Kirsten Jolitz (Schatzmeisterin), Klemens Ludwig (1. Vorsitzender), Franziska Engel (Social Media Beauftragte), Claudia Schulz (Organisation und Verwaltung). Corona-Foto (Abstand!); Fotograf Axel Becker
  6. Von links: Claudia Schulz (Verwaltung und Organisation), Daniela Röcken (Schriftführerin), Rafael Gil Brand (Zweiter Vorsitzender), Klemens Ludwig (Erster Vorsitzender), Birgit Lummer (Schatzmeisterin)
  7. Persönliche Mitteilung von Holger Faß per E-Mail 23.4.2011
  8. DAV: Ausbildungszentren
  9. Von links: Eckhard Kohn (Schatzmeister). Holger Faß (Erster Vorsitzender, bis 4.10.2013), Thomas Weyer-Eberling (Zweiter Vorsitzender), Daniela Palermo (Organisation und Verwaltung), Manuela Kuhlmann (Schriftführung)