Diskussion:Prognosemethode

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Im Artikel steht: "Unabhängig vom Radixhoroskop funktioniert die Stundenastrologie: hier ist das Horoskop des Zeitpunkts der Fragestellung selbst Ausgangspunkt der Prognose."

Stimmt das? Gibt es nicht Autoren, welche insbesondere das Stundenhoroskop in Beziehung zum Radixhoroskop setzten? Wie haben es die Altmeister der Stundenastrologie gehandhabt, z. B. Lilly?--Hippokrates 11:37, 22. Apr. 2010 (UTC)

Es ist ja für Lilly gerade der große Vorteil gewesen, dass die Stundenastrologie unabhängig vom Radix auch funktioniert. Wer hatte denn damals, gerade unter den kleinen, armen Leuten, die einen großen Teil der Klientel Lillys ausmachten, sein Horoskop oder wenigstens sein genaues Geburtsdatum? Oftmals war das Taufdatum das erste festgehaltene Datum überhaupt. Getauft wurde 3 Tage bis 2 Wochen nach der Geburt. Wie denn da ein Horoskop machen? Da war für Lilly die Stundenastrologie ein Geschenk des Himmels, da hier einfach der Augenblick der gestellten Frage genommen wurde.--Astro-rolf 14:46, 22. Apr. 2010 (UTC)
Danke, ja, das kann man sich lebhaft vorstellen.--Hippokrates 14:53, 22. Apr. 2010 (UTC)

Die Altmeister vor Lilly - wie Bonatti, Dorotheos oder Masha'allah - nutzten, nach den überlieferten Texten, selbstredend nur das Frageradix zu Beantwortung und Deutung. Auch nur annähernd exakte Geburtsdaten standen, gar vor Lilly, seltenst zur Verfügung. Die Stundenastrologie kommt i. d. R. völlig ohne jede Geburtsdaten aus für exakte Prognosen.--Andreassolar 16:42, 22. Apr. 2010 (UTC)

Das funktioniert, bzw. habt Ihr, hast Du nach heutigen Maßstäben positive Erfahrungen mit dieser Methode machen können? Mir scheint dieses Verfahren nach dem Vorbild der uralten und zahlreichen Orakelsysteme für die Astrologie entwickelt worden zu sein.--Hippokrates 16:55, 22. Apr. 2010 (UTC)

Nuja, die Astrologie lernte ich durch die drei Säulen Geburtshoroskopie, Mundanastrologie und Stundenastrologie. Welcher Herkunft die Methoden sind, ist mir egal. Die Stundenastrologie hat sich sicherlich nicht aus Orakelsystemen entwickelt, sondern aus mundanstrologischen Deutungen der frühesten Zeit, sobald die 4 Kentra entwickelt worden waren. Der früheste weitgehend vollständig hergestellte/überlieferte Text zur Stundenastrologie, im Carmen Astrologicum von Dorotheos, enthält keine Hinweise auf ein "Orakelsystem" als Basis der Stundenastrololgie, sofern man die angeblichen "Eigenschaften" der Himmelskörper und Tierkreiszeichen nicht als orakelnde Zuschreibungen betrachtet. Dass die Stundenastrologie sehr oft zutreffende Aussagen machen kann, kenne ich nun aus eigener fünfzehnjähriger Praxis.--Andreassolar 17:32, 22. Apr. 2010 (UTC)

Die Frage war ohne Wertung gemeint.--Hippokrates 19:41, 22. Apr. 2010 (UTC)
Einerseits ist ein Stundenhoroskop ein Ereignishoroskop, und insofern kein Orakel, da es, wie jedes Radix, ein Ereignis zu einem bestimmten Moment abbildet. Hier ist das Ereignis eine bestimmte Frage, die zum abgebildeten Zeitpunkt an den Astrologen gerichtet wurde. Wie ein Ereignishoroskop lässt sich das Fragehoroskop deuten, aber auch eine Prognose ableiten. Die Deutungsregeln sind allerdings, da nicht alle, sondern oft nur bestimmte Häuserbereiche und Planeten des Horoskops angesprochen sind, darauf ausgerichtet.
Andererseits ist es natürlich schon ein bisschen orakelhaft, aus dem Zeitpunkt der Fragestellung notwendigerweise die richige Antwort ableiten zu wollen.
Hier wird übrigens ganz stark deterministisch gedacht: Die Frage konnte nur zu dem Zeitpunkt an den Astrologen gerichtet werden, an dem sie tatsächlich gestellt wurde. Wäre dem nicht so, wären unterschiedliche Antworten möglich. Und: die Antwort ist ebenso unausweichlich, der Ausgang bezüglich der erfragten Situation steht aus Sicht der Stundenastrologie in dem Moment fest, in dem die Frage gestellt wurde.--Astro-rolf 11:55, 23. Apr. 2010 (UTC)

Die Dinge liegen ein wenig komplexer, wie vereinfacht von Dir skizziert, Rolf. In aller Kürze: Weder gibt es eine eindeutige Trennung in Sicht auf angebliche orakelhafte Eigenschaften im Unterschied zur "normalen" oder gar psychologischen, angeblich nicht orakelhaften Geburts-Astrologie, noch lässt sich eine eindeutige Trennung in Perspektive determenistischer Ausrichtung der Stundenastrologie contra angeblich gänzlich nichtdeterministischer anderweitiger Astrologie aufrecht erhalten. Was den Zeitpunkt der Frage angeht, so gibt es zwei verbreitet gleichzeitig angewandte Methoden: Das Frageradix auf den Zeitpunkt der Fragestellung durch den Fragesteller, welches der Fragesteller explizit erstellt hat und vom Astrologen deuten lässt, oder eben der Zeitpunkt, an welchem dem Astrologen die Frage bekannt wurde, sofern der Fragesteller eben keinen Frageradix schon erstellt hat. Beide Wege werden oft angewandt, beide z. B. von Lilly genannt. Beide Methoden sind schon alt und zumindest den Arabern schon vertraut gewesen.--Andreassolar 22:21, 23. Apr. 2010 (UTC)

Hallo Richard, die speziellen Literaturhinweise (Robert Hand und Felber) gehören m. E. zur Prognosemethode "Transite", bzw. in den jeweiligen Artikel, nicht in den allgemeinen Überblick: "Prognosemethode".--Hippokrates 17:31, 3. Mär. 2013 (CET)
An allgemeineren Titeln gefunden habe ich jetzt:
Barbault, André: Astrologische Zukunftsdeutung, Astrodata, Zürich
Eichenberger, Brigitte: Prognose-Fibel, Astrodata, Zürich
March, Marion D.& Mc Evers, Joan: Lehrbuch der astrologischen Prognose, Ebertin, Freiburg
Orban, Peter: Zeit im Horoskop, rororo, Reinbek
Ich weiß aber nicht, was die im einzelnen taugen. Oder gibt es weiterführende Liks? Ich wollte dem Leser etwas an die Hand geben. --Richard Vetter 18:42, 3. Mär. 2013 (CET)
Die Bücher von Felber und Hand beziehen sich ja speziell auf Transite, deshalb gehören sie in den Artikel Transite. http://wiki.astro.com/astrowiki/de/Transit Die anderen genannten Bücher kenne ich nicht.--Hippokrates 20:56, 3. Mär. 2013 (CET)