Ekliptik

Aus Astrodienst Astrowiki
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Die Ekliptik in Sacroboscos De sphaera[1]

Bei der Ekliptik handelt es sich um die Ebene der Erdbahn um die Sonne bzw., geozentrisch gesehen, die der Sonne um die Erde. Auf die Himmelskugel in unendliche Ferne projiziert, kann man sie sich auch als kreisförmige Linie vorstellen.
Sie wird traditionell in zwölf gleich große Abschnitte zu je dreißig Grad unterteilt - woraus sich die Tierkreiszeichen ergeben. Ihre Eckpunkte sind die Sonnenwenden und die Tagundnachtgleichen. Der Nullpunkt des ekliptischen Koordinatensystems liegt dabei (tropisch) am Frühlingspunkt, also dem Punkt, an dem sich von der Erde betrachtet die Sonne bei der Frühlingstagundnachtgleiche befindet. Er ist identisch mit 0° Widder im Tierkreis. Auf Himmelsglobus oder -karte steht die Sonne bei der Frühlingstagundnachtgleiche an einem der beiden Schnittpunkte von Ekliptikebene und Himmelsäquator. Am gegenüberliegenden Schnittpunkt steht sie zur Herbsttagundnachtgleiche, identisch mit 0° Waage.

Die (astronomischen) Sternbilder, welche sich ebenfalls auf bzw. im Bereich der Ekliptik befinden, gaben den Tierkreiszeichen zwar teilweise ihre Namen, sind mit ihnen jedoch nicht identisch.

Die Rotationsachse der Erde, die Erdachse (Nordpol - Südpol), steht nicht senkrecht auf der Ebene der Erdbahn, sondern bildet mit ihr gegenwärtig[2] einen Winkel von etwa 66,5 Grad.[3] Entsprechend ist die Ekliptik gegenüber dem Himmelsäquator um 23,5 Grad geneigt - was man ihre Schiefe (ε, siehe Abbildung unten) nennt. Die genauen Werte sind 23°27'5" im Jahr 1900, 23°26'16" im Jahr 2000, 23°25'43" im Jahr 2100.

Der Begriff Ekliptik leitet sich ab von griechisch Eklipse ("Finsternis", altgriechisch ἔκλειψη = das Ausbleiben, Verschwinden). Der Name weist darauf hin, dass Finsternisse nur dann stattfinden können, wenn Sonne und Mond auf einer Bahnebene liegen (bzw. sich gegenseitig "abdecken").

Geschichte

Die Ekliptikschiefe war schon im Mul.Apin der Babylonischen Astrologie bekannt (d.h. mindestens um 700 v.Chr.).[4] Für das drittte vorchristliche Jahrhundert sind Armillarsphären nachweisbar, anhand derer sich die "Alten" die sphärischen Verhältnisse veranschaulichten.

Die Schiefe der Ekliptik ist der Winkel ε zwischen der Ekliptikebene und der Äquatorebene

Siehe auch

Weblinks

Quellen und Anmerkungen

  1. Ausgabe von 1470
  2. Auch der Winkel der Ekliptikschiefe ändert sich langperiodisch. Er variiert innerhalb von etwa 41.000 Jahren zwischen 21° 55′ und 24° 18′
  3. Deswegen ist der Nordpol zur Wintersonnenwende der Sonne abgeneigt, während er ihr zur Sommersonnenwende zuneigt. Das ist die Ursache der Jahreszeiten und der im Jahresverlauf unterschiedlichen Tageslängen
  4. Kocku von Stuckrad: Geschichte der Astrologie.. München 2003, S. 55