Ely Star

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Ely Star: Geburtshoroskop (Mittagsstände)

Der französische Okkultist, Wahrsager und Astrologe Ély Star (Pseudonym für Eugène Jacob) wurde am 7.12.1847 in Neufchâteau (Vogesen) geboren.[1]
Er starb nach manchen Angaben erst 1942, Hentges berichtet jedoch von seinem Tod bereits gegen Ende des Ersten Weltkriegs.[2]

Biographie

Zunächst arbeitete Eugène Jacob als Ackerknecht, später kam er als Gehilfe zu dem berühmten Zauberkünstler Robert Houdin. Anschließend wurde er Privatsekretär des Okkultisten Castel; hier wurde er mit entsprechenden Schriften und Lehren bekannt. Er trat daraufhin Pariser Okkultistenkreisen um Dr. Papus bei, und erwarb in der von Papus geschaffenen "Hochschule der okkulten Wissenschaften" einen "Doktor" der Kabbalah.

Als Wahrsager nahm er das Pseudonym Ely Star an, und gab Konsultationen in seiner Wohnung in einem Hintergebäude in Paris, später zog er ins Künstlerviertel Montmartre. Damals war, neben der Herstellung von Amuletten, das Stellen von Horoskopen seine Spezialität. Ely Star war Mitglied des "Hermetic Order of the Golden Dawn" (als Neophyt aufgenommen am 22.8.1896[3]) und Hohepriester des "Tempel Ahathöor Nr. 7" (September 1899, eine dem Golden Dawn nahestehende Organisation). Ely Stars Frau, eine Tarotexpertin, wurde im November 1896 ebenfalls dort aufgenommen.[3]. 1914 wurde er nach einem aufsehenerregenden Prozess wegen Betrugs verurteilt, da ein Notar gegen ihn geklagt hatte, dessen Frau er zum Ehebruch geraten hatte.

Einige seiner Bücher wurden ins Rumänische übersetzt.

Astrologie

Star[4] verfasste eines der ersten französischen astrologischen Lehrbücher seit des Morinus Astrologica gallica: "Les mystères de l'horoscope", 1887. Damit hätte er in Frankreich eine vergleichbare Rolle, wie sie Alan Leo in England oder Gustav Wilhelm Geßmann im deutschsprachigen Raum einnahmen: die Astrologie aus ihrem Dornröschenschlaf zu wecken. Da er jedoch seine Werke auf magisch-kabbalistischer Grundlage verfasste, wurden sie nicht allgemein ernst genommen.

Neu war bei ihm vor allem, dass er eine Verknüpfung der Astrologie mit der Kabbalah und dem Tarot versuchte, vorher gab es solche Querverbindungen noch nicht. Der Tarot findet damit Eingang in die Astromagie. Ely Star ist auch derjenige, der eine Unterteilung des Tarotdecks in Goße und Kleine Arkana einführte[5]. Er wird somit, trotzdem er z.B. von Wilhelm Knappich als "nicht ernst zu nehmend"[6] bezeichnet wird, zum Vorläufer von Okkultisten wie z.B. Aleister Crowley, welcher in seinem Buch Thoth die kabbalistische Herleitung und Zuordnung der astrologischen Symbolik zum Tarot perfektionierte.

Die Astrologie, wie sie Ely Star propagierte, ging auf Christian Paul, einen Freund von Eliphas Levi zurück, der diese um 1860 entwickelte.

Publikationen (Französisch)

  • Les mystères de l'horoscope, préface de Camille Flammarion. Lettre de Joséphin Peladan. 296 Seiten. Duville, Paris 1888
  • L'astromancie ou astrologie lunaire, méthode pratique. 47 Seiten. Chacornac, Paris 1938
  • Astrolgie populaire - l'art de tirer son horoscope soi-même. 164 Seiten. A. L. Guyot, Paris S.d.
    Inhalt: L'Art de tirer son horoscope - Les Sciences divinatoires - L'Astromancie kabbalistique - Les Signatures planétaires - La Théorie des Tempéraments - Le Zodiaque dans l'Humanité - Théorie et pratique des Horoscopes - Les Paranatellons stellaires - Les Vertus occultes des Gemmes.
  • Les mystères de l'être: - son origine spirituelle - ses facultés secrètes - ses pouvoirs occultes - ses destinées futures dévoilées - Spiritisme transcendantal - Magie cérémonielle - Astrologie - Signatures astrales - Thérapeutique occulte. 370 Seiten. Chacornac, Paris 1902
  • Les mystères du verbe. Etudes ésotériques sur la vie, les formes et les couleurs. 174 Seiten. Chacornac, Paris 1908
  • Cours d'Astrologie. A. Fayard, Paris
  • Ely Star; Edouard-Henri-Justin Dentu; Joanny Bricaud: L'astrologie ou l'art de voir l'avenir. 1897

Quellen und Anmerkungen

  1. Geburtsdatum und Biographie aus: Ernest Hentges: Lehrgang der kabbalistischen Astrologie. Verlag von Max Altmann, Leipzig 1932. Nachdruck bei Schikowski, Berlin 1983
  2. Diese Angabe ist insofern wahrscheinlich, als nach 1910 keine Schriften mehr von Ely Star erschienen
  3. 3,0 3,1 Siehe golden-dawn.com (Französisch) sowie encyclopedias-almanacs-transcripts-and-maps/star-ely
  4. Kocku von Stuckrad: Geschichte der Astrologie: Von den Anfängen bis zur Gegenwart. C.H. Beck, 2007 books.google.de, Seite 311
  5. Tarot_Chronologie.htm
  6. Wilhelm Knappich: Geschichte der Astrologie. S. 305. Verlag Klostermann, Frankfurt 1998