Eros
Symbolvorschlag auf Wikipedia:[2]
Parameter | Größe[3] |
---|---|
MPN | 433 |
Asteroidentyp Amor | |
Große Halbachse | 1,458 AE |
Perihel | 1,133 AE |
Aphel | 1,783 AE |
Bahnneigung | 10,83° |
Umlaufdauer | 1 a 278 d |
Durchmesser | 33×13×13 km |
Albedo | 0,25 |
Der Asteroid Eros wurde Ende des 19. Jahrhunderts, am 13.8.1898, um 22:22:09 Uhr UT, erstmals fotografiert.
Entdecker ist der deutsche Astronom Gustav Witt[4].
Zum Entdeckungszeitpunkt arbeitete Sigmund Freud an seiner Sexualtheorie (Ödipuskomplex, etc.) bzw. schrieb gerade am grundlegenden psychoanalytischen Werk zur Erforschung des Unbewussten "Die Traumdeutung".
Astronomie
Eros war der erste bekannte Asteroid, dessen Bahn teilweise innerhalb der Marsbahn verläuft. Er gehört somit zur Klasse der erdnahen Kleinplaneten vom Amor-Typ. Er umrundet die Sonne in nur 1,76 Jahren und kann der Erde dabei auf 22 Millionen Kilometer nahekommen.
Bald nach der Entdeckung des Asteroiden fiel seine stark schwankende Helligkeit auf, woraus man auf die Rotationsdauer und eine ausgesprochen längliche Form schließen konnte. Modellrechnungen der 1960er-Jahre ergaben Ausmaße von ca. 15×30 km, die von den Messungen der NEAR-Raumsonde 2001 nur um 2-3 km abwichen.
1999 veröffentlichte der Wiener Astronom Rudolf Dvorak das Ergebnis seiner langfristigen numerischen Vorausberechnungen. Demnach wird Eros zwanzig Millionen Jahre auf relativ stabiler Bahn bleiben, dann aber durch chaotisch wirkende Bahnstörungen in die Sonne stürzen[3].
Eros ist der erste Asteroid, der von einer Raumsonde - NEAR Shoemaker - umkreist (2000) und belandet (2001) wurde.
Wie bei Psyche (Asteroid) blühen bei dem Asteroiden populärwissenschaftliche Phantasien davon, seine "reiche Bodenschätze" abzubauen ("Asteroidenbergbau").[5]
Mythologie
Die ausführlichste Beschreibung dessen, was Eros bedeuten kann, findet sich in Platons "Symposion":
Eros wird als wohltätiger Gott gesehen, manchmal auch als Halbgott, der zwischen den Menschen und den Göttern steht. Er fördert das Zusammenleben der Menschen, selbst in solch extremen Situationen wie im Krieg, und ermöglicht die Aufopferungsbereitschaft füreinander. Auch die Liebe zu Heilkunst und Musik, Astronomie und Religion kann mit ihm in Verbindung stehen, er steht somit ebenfalls für jegliche geistige Liebe.
Zentral ist allerdings bei ihm die erotische Liebe, das Begehren und die Sehnsucht, das Gefühl, sich zu jemand hingezogen zu fühlen. Ziel dieses Verlangens ist die Vereinigung - um den Teil zu finden, den man in sich selbst verlor oder nicht zu haben glaubt. Die Eros-Liebe soll somit der Ganzwerdung dienen. Das, was einem fehlt, wird als besonders schön und attraktiv empfunden; er kann auch als das Verlangen nach dem Besitz des Guten gesehen werden.
Unterschieden wird er von Aphrodite, wobei jener eher die Liebe zu Männern fördert, diese aber zu Frauen. An seiner kindlichen Gestalt lässt sich erkennen, dass unter ihm im alten Griechenland auch die Knabenliebe stand. Es stellte sich bereits damals die Frage, ob unter Eros alle Formen der Liebe, auch der geschlechtlichen, zulässig sind, oder nur solche, die auch sittlich und moralisch akzeptiert werden.[7]
Später wurde der griechische Eros immer mehr mit dem römischen Amor gleichgesetzt, was auch in der ähnlichen künstlerischen Darstellung als geflügelter Knabe zum Ausdruck kommt. Allerdings lässt sich bei Eros die für Amor und vor allem Cupido typische Darstellung als Knabe mit Pfeil und Bogen bzw. sein Verschießen von Liebespfeilen nicht oder nur selten finden. Sein Attribut ist meist die Leier.
Astrologie
Allgemein wird Eros in der Astrologie mit dem Thema Erotik, sexueller Anziehungskraft und Ausstrahlung in Verbindung gebracht, so bei Jan Martin, Kim Falconer, Werner Held, Annie Heese und Adam Banks:[9]
- Heese/ Banks betonen stärker die Unwiderstehlichkeit, die durch Eros entstehe, und beziehen sich auf das römische Pendant Cupido, der mit verbundenen Augen seine Liebespfeile verschoss. Sie beschreiben, Eros überwältige die Sinne mit Liebe und Sexualität, und stehe für Leidenschaft, Sehnsucht, aber auch Kreativität.
- Falconer meint, Eros beschreibe die Natur der erotischen Liebe, und sieht die von ihm entfachte Liebe als tendenziell riskant, gefährlich und oftmals zwanghaft, unabhängig davon, ob sie auf eine Person, auf Dinge, eine künstlerische Tätigkeit, oder religiös ausgerichtet sei. Von Eros beeinflusste Verbindungen sieht Falconer als schicksalshaft und unentrinnbar, und bezieht sich dabei auf den Mythos der Amor-Pfeile.
- Für Jan Martin wird durch Eros die männnliche Art bzw. Polung der Sexualität und Anziehungskraft beschrieben. Er sieht dadurch beim Mann dessen sexuelle Ausstrahlung beeinflusst, bei der Frau dagegen, in welcher Art und Weise sie das Männliche attraktiv findet; er stützt sich damit auf die Aspekte der Mythologie, die Eros als eher männerbezogen (homoerotisch) darstellen.
- Werner Held: "Der Asteroid Eros steht für Leidenschaften, Hingabe an die Sexualität, heftige Affären, rauschhafte Liebesepisoden; besonders die Transite von Eros ermöglichen leidenschaftliche sexuelle Erlebnisse."
Siehe auch
Weblinks
- Geocentric ephemeris of Eros 1920 - 2024 (Astrodienst-Ephemeride, Fünftagesschritte)
Literatur
- Jack van Swieten: Eros En Uw Sterrenbeeld. 191 Seiten. A. Luitingh, Laren 1967
Quellen und Anmerkungen
- ↑ Foto der NEAR-Sonde (2000)
- ↑ Symbolvorschlag von Benutzer Alberto Enrique Ca Ja, 2013
- ↑ 3,0 3,1 Wikipedia: (433) Eros.Abgerufen 9.5.2012
- ↑ Hans Scholl; Lutz D. Schmadel: Discovery Cirumstances of the First Near-Earth-Asteroid (433) Eros. In: Beiträge zur Astronomiegeschichte, Band 5. Harri Deutsch Verlag, 2002 ISBN 9783817116867
- ↑ Siehe auch Gold rush in space? (BBC News, 1999)
- ↑ Ca. 450 v.Chr.
- ↑ Platon: Symposion. Inhalt, Gedankengang und AufbauAbgerufen 9.5.2012
- ↑ Aphrodite steht für das sehnende Begehren von Frauen, Pan für die triebhafte Komponente der Liebe
- ↑ Annie Heese & Adam Banks: Sexual Astrology - Eros (Eros in Zeichen und Aspekt, cafeastrology.com)Abgerufen 9.5.2012
- ↑ Alchemistische Abbildung