Erstes Haus

Aus Astrodienst Astrowiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Das erste Haus

Analoges Tierkreiszeichen: Widder

Zugehöriger Planet: Mars

Element: Feuer

Qualität: kardinal

Geschlecht: männlich

Quadrant: erster Quadrant, Nachthälfte

Natur: Keimung, Aufbruch der Frühlingskräfte, beginnendes Feuer

Farbe: hellrot, feuerrot

Archetyp: Krieger, Sportler, Ritter, Jäger[1]

Körperbereich: Kopf, Galle,[2] (siehe auch Medizinische Astrologie)

Deutung

Anders als heute waren der Aszendent und mit ihm das gesamte 1. Haus von herausragender Bedeutung - wichtiger als das Sonnenzeichen. Als „Horoskopos“ ist der AC nicht nur mit unserem Auftreten oder Image verbunden. Zusammen mit seinem Herrscher gibt er Auskunft über den Körper und die Physiognomie eines Menschen. Die Vitalität und Lebenskraft lassen sich hier ablesen und wie der Mensch sein Leben grundlegend steuert. Der AC galt als der Punkt, der das Horoskop in eine Tag- und eine Nachthälfte teilt.[3] Das erste Haus - und insbesondere der Aszendent, der die Spitze des ersten Hauses darstellt - sagt etwas darüber aus, wie ein Mensch auf die Welt zugeht und, umgekehrt, wie er von dieser wahrgenommen wird. Es zeigt, wie man sich durchsetzt und seinem Willen Ausdruck verleiht. Dem Aszendentenzeichen ist zu entnehmen, wie man auftritt, wie man sich gibt und welches Image man pflegt. Oft spiegelt es auch die äußeren Erscheinungsmerkmale und die Physis eines Menschen wider.

Das erste Haus steht für Anfänge aller Art, dafür, und wie man unvermittelt reagiert. Es repräsentiert das Ich. Im Unterschied zum gegenüberliegenden siebten Haus, wo die Begegnung mit anderen Menschen stattfindet.

Auftreten und Erscheinung

Die Qualitäten des ersten Hauses, geprägt durch das Tierkreiszeichen am AC, schlagen sich sichtbar nieder im unmittelbaren Geben und im Selbstverstäbdnis der Betroffenen. Man wird in der Regel etwa einen Löwe-AC deutlich unterscheiden können von einem Fische-AC, sofern nicht weitere Planeten das erste Haus anderweitig bestimmen. Und in groben Umrissen werden sich die Konstitutionen entsprechend der Tierkreiszeichenprägung des ersten Hauses abzeichnen.

Physisches Temperament und Ausstrahlung

Mit dem Auftreten sind vielfach auch das Temperament, das physische wohlgemerkt, denn der seelische Quadrant mit den Häusern vier, fünf und sechs ist noch nicht erreicht, des herrschenden Tierkreiszeichen erkennbar.

Direktheit, Spontanität

Dem ersten Haus ist typischerweise eine merkbare Direktheit zu eigen, eine spontane Unmittelbarkeit anderen gegenüber, die dadurch verständlich wird, als man im ersten Haus noch ganz bei seiner instinktiven, elementaren Physis ist. Besonders bei den Feuerplaneten Sonne, Mars und Jupiter im ersten Haus wird das spürbar. Die Betroffenen können gar nicht anders, als sich unverstellt und direkt zu äußern.

Selbstdurchsetzung, instinktives Ich und Ego

Verbunden mit der physischen und instinktiven Ich- bzw. Ego-Anlage des ersten Hauses ist normalerweise eine natürliche, fast automatische Selbstdurchsetzung gegeben. Für die Huber-Schule zeigt sich im ersten Haus das extravertierte Ich (im Gegensatz zum introvertierten zwölften), welches sich als "Ich bin da!" aktiv der Welt zuwendet,[4]

Tat- und Initiativkraft

Aus einem gut gestellten ersten Haus, besonders bei einer Prägung mit den Feuerplaneten und –zeichen resultiert oft eine erst mal kaum gebremste direkte Tatkraft, die Neigung zur mutigen, initiativen Tat und Handlung ("drauflos"). Für das Wohlbefinden der Betroffenen ist die Möglichkeit des sofortigen Tuns und Reagierens elementar wichtig.

Vitalität, Lebensenergie und Gesundheit

Aus der physisch-psychischen Ich- und Ego-Qualität entspringen Vitalität, Lebenskraft, Lebensfreude, bzw. die vitale Gesundheit des Betroffenen. (Das sechste Haus bildet im Zusammenhang mit der Gesundheit eher die Neigung zu später erworbenen Erkrankungen ab und das menschliche Bemühen, nicht zu erkranken.)

Reflex- und Instinkthaftigkeit

Mit der Verankerung der Qualitäten des ersten Hauses in der direkten Körperlichkeit und dem physiologischen Temperament zeigt sich meist eine entsprechend unbewusste Instinkthaftigkeit, die kaum steuerbar ist, eine unmittelbare Reflexhaftigkeit auch im Reagieren auf Ereignisse und Erlebnisse, die lange Zeit gar nicht bewusst wahrgenommen wird oder beinflussbar ist. Bei einer Besetzung mit persönlichen Planeten im ersten Haus wird dies besonders deutlich, und außerdem für die Betroffenen wichtig sein, diese instinktive Energie in ihr Leben, ihre Berufstätigkeit, etc., mit einzubeziehen.

Leistung und Entschiedenheit

Die physische Kraft und Energie, bzw. der instinktive Egowillen des ersten Hauses kann sich über eine beachtliche Leistungsfähigkeit äußern, je nach Planeten und herrschendem Tierkreiszeichen. Im harmonischen Falle folgt der starken Leistungskraft eine rasche Entscheidungsfähigkeit, eine Entschlossenheit, die Dinge tatsächlich anzugehen und zu verwirklichen.

Nebenbedeutungen/Häusersystematik [5]

Großmutter väterlicherseits, weil IV. Haus vom X. Sektor

Großvater mütterlicherseits, weil X. Haus vom IV. Sektor

Beruf der Mutter, weil X. Haus vom IV. Sektor

Tod der Angestellten und der kleinen Tiere, weil 8. Haus vom 6. Sektor
Der Drachenkampf als archetypisches Heldenmotiv

Mundanastrologie

Anhand des ersten Hauses wird über die durch das Horoskop thematisierte Sache an sich geurteilt, über den Zustand der jeweiligen Institution, des fraglichen Wertpapiers, des jeweiligen Staates, etc. Sog. "Übeltäter" wie Saturn, Uranus und Neptun sind eher negativ, "Wohltäter" wie Jupiter und Venus bzw. überhaupt ein starkes Haus Eins dagegen sehr positiv zu werten.[6]

Siehe auch

Weblinks

Literatur

  • Hajo Banzhaf; Anna Haebler: Schlüsselworte zur Astrologie. Hugendubel Verlag, München 2007
  • Nicolaus Klein: Die Systematik des astrologischen Häusersystems. Schirner, Darmstadt 2004
  • Herbert Freiherr von Klöckler: Kursus der Astrologie, Band II. Bauer Verlag, Freiburg 1987
  • Erich Carl Kühr: Psychologische Horoskopdeutung. Chiron Verlag, Mössingen 1997
  • Michael Roscher; Werner Völkel: Das Buch der Häuserherrscher. Chiron Verlag, Tübingen 2004
  • Howard Sasportas: Astrologische Häuser und Aszendenten. Knaur, München 2000
  • Claude Weiss: Horoskopanalyse, Band I. Edition Astrodata, Wettswil 2001.

Quellen und Anmerkungen

  1. Nicolaus Klein: Die Systematik des astrologische Häusersystems. Hugendubel, München 1988
  2. Hermann Meyer: Das astrologische Herrschersystem. Hugendubel, München 1996
  3. Monika Heer: Das Rätsel des 12. Hauses], Meridian, 2023
  4. Bruno Huber, Mondknoten-Astrologie. (mit Louise Huber) 328 Seiten. API-Verlag 2. Auflage 1993 ISBN 978-3855230082, S. 109.
  5. Siehe Lehrbuch von Gertrud Hürlimann, Die nähere Bedeutung der Sektoren, Zonen, Felder oder Häuser (Astrodienst 2016)
  6. Otto Rumburg: Horoskope und Politik, Bietigheim 1973, S. 43
  7. Aus: The Houses - Temples of the Sky, 1996.