Fische

Aus Astrodienst Astrowiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Die Fische bei Gertrud Ring[1]

Symbol: A24_071.gif

Ideogramm: Die innere Verbundenheit der Sphären von Diesseits und Jenseits und ihr Ausschwingen in Unendlichkeit[2]

Element: Wasser

Qualität: veränderlich

Polarität: Yin/ weiblich

Herrscherplanet: Neptun, früher Jupiter

Sonne in den Fischen: Etwa vom 20. Februar bis zum 20. März

Jahreszeit: Ausklang des Winters, Schneeschmelze, Wassermassen, stille Vorahnung des kommenden Frühlings

Archetypus[3]: Träumer (Visionär), Medium, Mystiker (Yogi), Mönch/ Nonne

Kultur: Fastenzeit, Rückzug nach innen

Namen gebendes Sternbild: Pisces

Mythologie

Liz Greene[4]: Im syrischen Mythos wurde der große Fisch des Zeichens Fische mit der großen fruchtbaren Göttin Derke oder Atargatis in Verbindung gebracht, die mit einem Frauenkopf auf einem riesigen Fischkörper dargestellt wird.

Die Griechen identifizierten diese Gottheit mit ihrer eigenen Aphrodite und hielten den kleineren Fisch für ihren schönen jungen Liebhaber Adonis, der von einem Eber getötet wurde. Diese beiden Figuren, die am Himmel miteinander verbunden waren, symbolisierten den großen Jahreszyklus, in dem der jugendliche Geist des neu entstehenden vegetativen Lebens im Frühling aus dem fruchtbaren Schoß der Natur hervortritt und im Herbst stirbt, um im nächsten Frühling wiedergeboren zu werden.

Dieser ewige Kreislauf von Geburt, Tod und Wiedergeburt, der sich in den Rhythmen der natürlichen Welt manifestiert, drückt auch eine tiefe Wahrheit über die Natur des Menschen aus. Der größere Fisch wurde zum Symbol für den sterblichen Körper mit seinem unersättlichen Appetit und seinen blinden, instinktiven Bedürfnissen. Der kleinere Fisch, der mit der unglücklich verliebten Göttin assoziiert wird, wurde zum Bild für die erlösende Kraft des unsterblichen Geistes, der zwar im Kreislauf der Sterblichkeit gefangen ist, aber ewig wiedergeboren wird.

Die spirituelle Symbolik des kleineren Fisches spiegelte sich auch in der halbgöttlichen Figur von Orpheus, dem Fischer, im griechisch-römischen Mythos wider, um dessen tragisches Leben sich ein Erlöserkult bildete. Das Bild des Fisches als opferbereiter Retter oder spiritueller Erlöser fand seinen Weg in die Ikonografie des frühen Christentums, wo Jesus selbst der Fisch und Petrus der Menschenfischer war.

Die mythische Bildsprache der Fische zeigt uns das Geheimnis eines unsterblichen Geistes, der, obwohl in der Dunkelheit der physischen Welt gefangen, für immer erlöst und wiedergeboren wird.

Jahreszeit-Analogie Fische-Februar[5]

Deutung

Die Fische sind das zwölfte und letzte Zeichen des Tierkreises. Hier geht es um den Wunsch des Individuums, in etwas Größerem aufzugehen, was über die Beschränkungen der irdischen Existenz hinausreicht.

Menschen, die mit einer Betonung dieses Zeichens geboren wurden, verfügen über viel Phantasie, Sehnsucht und Ahnungsvermögen. Spiritualität und Religion spielen in ihrem Leben eine große Rolle. Sie besitzen einen unvermittelten Zugang zur geistigen Welt, wo das Ursache-Wirkungs-Prinzip und die Gesetze der Materie keine Gültigkeit haben. Im Diesseitigen/ Weltlichen kann bei ihnen dagegen so mancherlei Chaos und Wirrwar herrschen.

Außerdem ist ihre soziale Ader (Mitgefühl) stark ausgeprägt. Sie können anderen selbstlos helfen und sich für deren Wohl aufopfern, denn sie empfinden deren Leid in einer Weise, als wäre es das eigene. Mit seismographischer Genauigkeit nehmen sie Dinge wahr, die um sie herum stattfinden.

Eine große Gefahr besteht bei ihnen allerdings darin, die Grenzen (= Saturn) zwischen sich und anderen nicht mehr wahrzunehmen und sich zu verlieren. Weil ihre Sehnsucht nach Verschmelzung so ausgeprägt ist, neigen Fische dazu, im anderen aufzugehen und sich selbst dabei völlig zu vergessen.

Fische-Geborene sind häufig Träumer. Sie wollen es nicht wahrhaben, wenn die Realität anders ist, als sie es sich in ihrer Phantasie vorstellen. Stattdessen sehnen sie Idealzustände herbei. Sie wollen selbst erlöst werden, sowie andere erlösen. Wenn sie sich dessen nicht bewusst sind, besteht die Gefahr, Süchten jedweder Art zu verfallen. Fische haben ein tiefes Gefühl für die Einheit des Lebens und die Verbundenheit aller Menschen.

Das Tierkreiszeichen Fische verleiht den Achsen und Planeten, die sich in ihm befinden, etwas Ungreifbar-Verschwommenes, Feingefühl und Hingabefähigkeit.

Mit ihrem Oppositionszeichen Jungfrau haben die Fische die Fähigkeit gemein, sich an Vorhandenes anzupassen: Die Jungfrau kann sich in die gegebenen Umstände einfügen und ihre Ansprüche nach den jeweiligen Gegebenheiten richten; die Fische identifizieren sich mit diesen. Mit den anderen beiden Wasserzeichen, Krebs und Skorpion, teilen die Fische die Tiefgründigkeit: Beim Krebs reicht diese in das seelische Unbewusste, beim Skorpion in die Abgründe des Daseins, und bei den Fischen in das, was alle Menschen miteinander verbindet (s. auch Qualität). Von den beiden Zeichen, die zu ihnen im Quadrat stehen, können die Fische den Umgang mit dem Intellekt (Zwillinge), sowie Begeisterungsfähigkeit und Überzeugungskraft (Schütze) lernen.

Motto des Auftretens: "Ja, wo ist er denn?"[6]

Märchen: Nach Claus Riemann sind "Das Mädchen ohne Hände" und "Seehundfell, Seelenhaut" Fische-Märchen. Ersteres nennen ebenfalls Klein/ Dahlke."[7]

Farben: Grün, Lila, Rot-Violett, Weiß.[8]

Würden

In den Fischen ist Venus erhöht und Merkur im Exil.

Fische in persischer Darstellung[9]

Astromedizin

Als Körperbereich sind den Fischen die Füße[10] zugeordnet.

Konsonant (Mitlaut, Geräuschlaut) des Tierkreiszeichens Fische ist das N.[11]

Astrogeographie

Überlieferte Landschaften, Länder und Städte der Fische sind:
Gebiete am Meer, Küstenstriche, sumpfige Niederungen.

  • Normandie, Galizien (Polen-Ukraine), Kalabrien (Süd-Italien); Portugal, Malta; Java, Sri Lanka; Brasilien[12].[13]
  • Regensburg, Worms; Leicester, Sevilla; Alexandria

Siehe auch

Weblinks

Quellen und Anmerkungen

  1. Bild von Gertrud Ring, ca. 1930
  2. Zitat von Brigitte Romankiewicz, in: Spielfeld der Götter. C.G. Jungs Archetypenlehre und die Astrologie. Chiron-Verlag, Tübingen 2002, S. 103
  3. Christoph Bürer, in: Wendezeit 2/ 08
  4. Text von Liz Greene, aus "Mythic Astrology", im Astrodienst-Adventskalender 2023
  5. Sie zeigt das Wärmen am inneren Feuer, wenn es draußen noch rauh und kalt ist. Zugleich weist das Feuer auf das nahende Frühjahr
  6. Aus: Klein, Nicolaus/ Dahlke, Rüdiger, Das senkrechte Weltbild. München 1986, S. 311
  7. Das senkrechte Weltbild, S. 422
  8. Hannelore Goos, Handbuch der astrologischen Zuordnung, mehrere Bände, Books on Demand (2002) ISBN-10: 3831131163
  9. Von Albumasar, 14./15. bzw. ursprünglich 9. Jahrhundert
  10. Die despektierliche umgangssprachliche Benennung der Füße als "Flossen" steht ganz in der Fische-Analogie.
  11. In der anthroposophischen Sprachgestaltung (Eurythmie) bedeutsam, siehe Anthrowiki, Urkonsonanten.
  12. Insbesondere der undurchdringliche Dschungel der Amazonasgebiete
  13. Otto Rumburg: Horoskope und Politik, Bietigheim 1973, S. 91; Hans Baumgartner: Geographische Positions-Tabelle mit Städte- u. Länder-Aszendenten, S. 24