Freude
In der klassischen Astrologie befinden sich die sieben Planeten in Freude (englisch joy, lateinisch laetitita), wenn sie in bestimmten Häusern oder Zeichen stehen, wo sie besonders typisch und stark wirken können. Es handelt sich somit um eine Würde der Planeten.
Akzidentielle Würde: Freude in den Häusern
Planet | Akzidentiell: Freude im Haus |
Essentiell: Freude im Zeichen |
---|---|---|
Sonne | 9. Haus | Löwe |
Mond | 3. Haus | Krebs |
Merkur | 1. Haus | Jungfrau |
Venus | 5. Haus | Stier |
Mars | 6. Haus | Skorpion |
Jupiter | 11. Haus | Schütze |
Saturn | 12. Haus | Wassermann |
Unterschieden wird nach Tagesplaneten (Sonne, Jupiter und Saturn), ihre Freude finden sie in den Häusern der Taghälfte über dem Horizont, und den Nachtplaneten Mond, Venus und Mars, ihre Freude finden sie in den Häusern der Nachthälfte unterm Horizont. Die AC-DC-Achse stellt den Horizont dar.
Merkur wirkt als typischer Mittler zwischen Tag- und Nachthälfte der Radix.
Diese Zuordnung geht auf die spätantike Astrologie zurück, vertreten z.B. bei Paulus Alexandrinus[1] oder Firmicus Maternus[2], später auch von William Lilly[3] im 17. Jahrhundert und von zeitgenössischen Astrologen[4] übernommen.
Essenzielle Würde: Freude in Zeichen
Die Planeten haben nicht nur ihre Häuser der Freude, sondern es werden ihnen auch Tierkreiszeichen zugeordnet, in denen sie in Freuden stehen. Diese sind weitgehend identisch mit den Zeichen, in denen sie Herrscher sind, doch während außer Sonne und Mond die klassischen Planeten jeweils zwei Zeichen beherrschen, stehen sie nur in jeweils einem davon "in Freuden"[5].
Weblinks
- Chris Brennan: The Planetary Joys and the Origins of the Significations of the Houses and Triplicities, in the International Society for Astrological Research Journal, Vol. 42, No. 1, April 2013, pp. 27-42. (pdf online)
Quellen und Anmerkungen
- ↑ Robert Hand: Traditionelle Astrologie. Chiron-Verlag, Tübingen 2007, S. 36
- ↑ Firmicus Maternus, Julius: Die Acht Bücher des Wissens. Matheseos Libri VIII. Chiron-Verlag, Tübingen 2008, S. 69 (Buch II, § 19
- ↑ William Lilly: Christliche Astrologie, Band 1 + 2. Chiron-Verlag, Tübingen 2007, S. 71ff.
- ↑ Erik van Slooten: Klassische Stundenastrologie. Chiron-Verlag, Tübingen 2008, ISBN 9783899971675, S. 72f.
- ↑ Luke Dennis Broughton, Elements of Astrology, 1906; beruft sich dabei auch auf Lilly