Geistiger Planet

Aus Astrodienst Astrowiki
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Synonyme: Transsaturnische Planeten, Transsaturnier

Uranus in Echtfarben

Als geistige Planeten werden die Planeten Uranus, Neptun und Pluto bezeichnet. Sie sind aufgrund ihrer Entfernung von der Erde aus mit dem bloßen Auge nicht zu sehen.[1] Ihre Umlaufzeit bedingt, dass sie sich viele Jahre in einem Tierkreiszeichen aufhalten. Bei Uranus sind es ungefähr sieben Jahre, bei Neptun knapp 14 und bei Pluto zwischen zwölf und 32 Jahren.[2] Damit haben Menschen mehrerer Jahrgänge oder gar eine ganze Generation diese Planeten im selben Zeichen.

Uranus, Neptun und Pluto beschreiben ein geistiges Prinzip. Sie stehen für Themen, die über das hinausgehen, was die persönlichen Planeten - Sonne, Mond, Merkur, Venus und Mars - repräsentieren, sowie die gesellschaftlichen Jupiter und Saturn. Schon der Umstand, dass sie ohne Hilfsmittel nicht sichtbar sind, ist ein Symbol für ihren Bezug zum Geistigen, das ja ebenfalls unsichtbar ist. Was Uranus, Neptun und Pluto verkörpern, überschreitet die Grenzen des Materiellen (symbolisiert von Saturn). Es steht auch für das, was in der Jungschen Psychologie das "Kollektive Unbewusste" genannt wird. Diese Bereiche sind dem Bewusstsein des Menschen in der Regel nicht so leicht zugänglich. Insbesondere wenn Menschen dem materiell Fassbaren zu stark verhaftet sind, tun sie sich mit den Energien der geistigen Planeten schwer.

Im individuellen Erleben, wie es durch die Hausstellung und die Aspekte des Geburtshoroskops zum Ausdruck kommt, weniger durch die Stellung im Tierkreiszeichen, verschafft Uranus dem Menschen überraschende, blitzartige Einsichten, er bringt eine Erschütterung eingefahrener Strukturen, eröffnet neue Horizonte und Perspektiven. Bei Neptun geht es darum, dass sich der einzelne mit allen und allem verbunden fühlt. Dieser Planet stellt den Zugang zum Feinstofflichen her und verhilft zu medialer Durchlässigkeit. Plutos Thema sind alle grundlegenden Wandlungsprozesse, denen sich der Mensch im Lauf seines Lebens unterziehen muss, und denen er nicht entgehen kann.

Die geistigen Planeten waren noch nicht bekannt, als die Grundlagen der Astrologie gelegt wurden: Uranus wurde erst 1781 entdeckt, Neptun 1846 und Pluto 1930. Bemerkenswerterweise fiel die Entdeckung des Uranus mit der größten geschichtlichen Krise der "Sternenwissenschaft" zusammen. Dennoch gelang es ihr, ihr theoretisches System zu öffnen, und die neuen Planeten weitgehend zu integrieren. Das Aufbrechen des Klassischen Systems führte nicht zum Untergang der Astrologie, sondern letztlich zu ihrer Erneuerung.

Im Kybernetischen Modell der Transpersonalen Astrologie Michael Roschers werden die geistigen Planeten dem Vierten Regelkreis zugeordnet, unter der Bezeichnung Schicksal.[3]

Siehe auch

Menschheitshoroskop

Weblinks

Literatur

  • Heinrich Bessler: Der böse Pluto. Astrologische Monatshefte 5-6/ 1961
  • Richard Tarnas: Uranus und Prometheus. 144 Seiten. Astrodienst 1996. ISBN 978-3905255034
  • Claude Weiss: Das Menschheitshoroskop und die grossen Zyklen: Ein Schlüssel zum Verständnis unserer heutigen Zeit. 176 Seiten, Astrodata 2022. ISBN-10: 3906881121, ISBN-13: 978-3906881126 Inhaltsverzeichnis (PDF)

Weiss beschreibt, wie die großen Zyklen der geistigen Planeten Uranus, Neptun und Pluto unsere Geschichte prägen. Dabei zeigt er, dass die Arbeit mit dem sogenannten Menschheitshoroskop besonders prägnante Aussagen zu unserer Epoche ermöglicht. Bei diesem einmaligen Kosmogramm handelt es sich um das Horoskop der Sonnenfinsternis, die mit der letzten Neptun/Pluto-Konjunktion im Jahre 1892 zusammenfiel. Bei einem Zyklus von knapp 500 Jahren beschreibt dieses Menschheitshoroskop – mit weiterer Gültigkeit für die nächsten dreieinhalb Jahrhunderte – die Geschicke der gesamten Menschheit... Es hilft uns zu verstehen, was aktuell auf der Welt geschieht.[4]

Quellen und Anmerkungen

  1. Uranus ist zwar bei guten Bedingungen gerade noch sichtbar, jedoch unterscheidet er sich in seiner Helligkeit nicht von einem lichtschwächeren Fixstern, was auch die Ursache dafür ist, dass er so lange nicht als Planet erkannt wurde, neben seiner langsamen Laufgeschwindigkeit
  2. Plutos Bahn ist exzentrisch, sodass er sich in den Frühlingszeichen Widder und Stier über dreißig Jahre aufhält, in den Herbstzeichen Skorpion und Schütze dagegen nur etwa zwölf Jahre
  3. Roscher, Michael: Das Astrologiebuch, Seite 434. Chiron Verlag 2004 ISBN 3899971175
  4. Weiss weiter, "dass es sich dabei um ein Horoskop handelt, welches grundsätzlich für den Neumond errechnet wird, der vor der letzten Langsamläufer-Konjunktion stattfand. Dies war exakt am 26. April 1892 um 21:46:34 Uhr Weltzeit. Der Neptun/Pluto-Zyklus ist der längste der Langsamläufer-Planetenzyklen und umfasst mit 493 Jahren beinahe fünf Jahrhunderte. Damit beschreibt das Menschheitshoroskop, welches sich für jeden beliebigen Ort der Welt erstellen lässt, die Geschicke der Menschheit seit dem Ende des 19. Jahrhunderts. Seine Gültigkeit erstreckt sich bis zum Ende des 24. Jahrhunderts, wenn Neptun und Pluto um 2384/85 ihre nächste Konjunktion bilden." Bemerkung: Den Begriff "Menschheitshoroskop" übernahm Weiss vermutlich von dem Mundan-Forscher Tony Bonin.