Georg Lomer

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Georg Lomer
Geburtshoroskop von Lomer

Georg Lomer wurde am 12.9.1877 um 23:40 Uhr in Loosten bei Wismar geboren.[1]
Er starb am 11.3.1957 in Bad Pyrmont.[2]

Er war ein deutscher Arzt, Okkultist und Astrologe.

Biographie

Lomer[3] studierte Medizin; seine ärztliche Staatsprüfung legte er 1901 ab.[4] Anschließend wurde er Irrenarzt der Mecklenburger Staatsanstalt. Diese Stelle musste er aufgeben, als er Diebstähle und die Erpressung eines Oberarztes aufdeckte. Auch während des Ersten Weltkrieges war er als Arzt tätig.

Zur Astrologie kam er durch eine Deutung von Albert Kniepf, der, ohne ihn zu kennen, anhand seines Horoskops für die Zeit zwischen 18. und 20.2.1917 "eine schwere familiäre Krisis, mit der Möglichkeit eines Todesfalles" voraussagte. Am 19.2. verstarb tatsächlich völlig überraschend Lomers Vater an einem Herzschlag. Im anschließenden Briefwechsel zwischen Lomer und Kniepf gab dieser einige zutreffende Prognosen zu Lomers weiterem Schicksal, beispielsweise auch über eine günstige berufliche Entwicklung.[5] 1917 wurde er Nervenarzt in Hannover, und bildete sich auch in okkulten Themen weiter. An seiner Arbeitsstelle spezialisierte er sich auf Hypnose und Heilsuggestion. In den 1920er Jahren stand er deutschen theosophischen Kreisen nahe. Er veröffentlichte Werke über unterschiedlichste okkulte Themen wie "Kritik am Christentum", "Traumdeutung", "Alternative Heilmethoden", "Astrologie", "Germanisches Göttertum" und "Magie". In den 1930er Jahren betätigte er sich auch als professioneller Graphologe und Astrologe.

Wie viele Okkultisten seiner Zeit ließ er sich von der ariosophischen Bewegung beeinflussen, die Heidentum mit germanisierter Theosophie, Rassismus und Antisemitismus verband. Viele seiner Werke dieser Zeit enthielten ariosophisches Gedankengut, z.B. Hakenkrenz und Sowjetstern (1925) oder Die Götter der Heimat (1927). Der Astrologie wandte er sich ab etwa 1925 zu und schrieb zusammen mit Elsbeth Ebertin astrologische Beiträge für die etablierte theosophische Zeitschrift Zum Licht, welche er 1929 übernahm und ihr den neuen Namen Asgard gab.[6] Darin veröffentlichten dann ariosophische Schriftsteller wie Friedrich Bernhard Marby oder Gregor Schwarz-Bostunitsch. Dennoch lehnte er eine Mitgliedschaft in der NSDAP ab, und so erfolgte eine erste Haft vom 24.2. bis 9.4.1937 im KZ Fuhlsbüttel, eine zweite im Gefolge der Astrologenverfolgung nach dem Schottlandflug von Rudolf Heß (Mai 1941).[4]

Nach 1945 erhielt er eine Stelle als Nervenarzt in Bad Pyrmont. Nun setzte wieder eine lebhafte Publikationstätigkeit ein: er schrieb esoterische, astrologische und chirologische Bücher. 1954 wurde er zum Professor der Kosmopsychophysik der unter dem Patronat der UNESCO stehenden "Accademia Universale del Governo Cosmo Astrosofico" im italienischen Triest ernannt.[7]

Publikationen (Auswahl)

  • Seele und Kosmos. Betrachtungen und Vergleiche 53 Seiten. Johannes Baum, Pfullingen, 1920
  • Die Mystik des Traumes (Die Okkulte Welt 34). 53 Seiten. Pfullingen J. Baum, 1921
  • Die Sprache der Hand. Ein chirosophisches Lehrbuch 350 Seiten. Baumanns, 1925
  • Dr. Lomers Lehrbriefe. Teil I. bis VII. Briefe zur Entwicklung höherer Seelenkräfte 236 Seiten. Bad Schmiedeberg u. Leipzig, F.E. Baumanns Verlag, [ca. 1924]; Verlag Hans Baumgartner, Warpke - Billerbeck 1950; Neuausgaben unter leicht abweichendem Titel:
    • Lehrbriefe zur geistigen Selbstschulung Rüggeberg 2005 ISBN 978-3921338346
    • Lehrbriefe zur geheimwissenschaftlichen Selbstschulung Ed. Geheimes Wissen 2008
Eine Zusammenschau aller okkulten Bereiche mit denen sich Lomer auseinandersetzte, unter anderem auch mit der Astrologie
  • Die Götter der Heimat - Grundzüge einer germanischen Astrologie 25 Seiten. F.E. Baumanns Verlag, Bad Schmiedeberg u. Leipzig 1927
  • Die Evangelien als Himmelsbotschaft 39 Seiten. Hannover Sonnen – Verlag. Astrologische Beiträge zur Rassen- und Religionsfrage
  • Astrologie und Heilkunde - Eine Einführung, Beilage zum "Neuen Hausschatz der Heilkunde" 27 Seiten. Leipzig Ernst Wiest Nachf. 1936
  • Sternengesänge - Neue Gedichte 64 Seiten. Sonnenverlag Dr. G. Lomer, Bad Pyrmont 1940
  • Das Hohelied des Himmels Band I bis V. Astrologisches Praktikum in Bruchstücken aus Klinik und Leben. Mit 20 Abbildungen und vielen Tabellen mit Bild, Faksimile, Gedicht u. Horoskop des Verfassers. Erstausgabe Bad Schmiedeberg u. Leipzig, F.E. Baumanns Verlag Lothar Baumann; bei III u. IV überklebt vom Spiegel-Vlg. Hermann Bauer, Freiburg / (Heft V) Hannover, Sonnenverlag (Dr. Lomer) 1927-1937; Ein Auszug der Reihe (64 Seiten) erschien um 1955 im Baumgartner Verlag. Das letzte Kapitel heißt hier: Sternenweistum als religiöse Hauptgrundlage aller alten Kulturvölker
  • Mars ohne Maske. Der Krieg als Krankheit und Sexualrausch 41 Seiten. Warpke-Billerbeck
Inhalt: Menschengeschichte, Katastrophengeschichte! - Krieg, ein Raubtier-Erbe? - Die Masse & ihre Geisteshaltung - Pathologische Menschen als Werkzeug der Geschichte - Krieg & Sexualität - Die Sexualität der Kriegsgötter - Sein- oder Nichtsein?
  • Christus astrologisch gesehen 86 Seiten. Warpke-Billerbeck, Hans Baumgartner-Verlag ca. 1955
  • Bismarck's Stern und Unstern. Ein Fern-Sonnengemälde Mit Fixstern-Tabelle (130 Fixsterne). 64 Seiten. Baumgartner-Verlag

Artikel

  • Politische u. Wetterkrisen In: Astrologische Rundschau. XVI. Jhg. [1924/ 25]. Leipzig, Theosophisches Verlagshaus
  • Lebens- u. Gesundheitspflege des Löwe-Menschen In: Sterne und Mensch. III. Jhg. 1927, Nummer 6. Leipzig, Astra-Verlag H. Timm, 1927
  • Lebens- u. Gesundheitsregeln für Skorpion-Geborene In: Sterne und Mensch. III. Jhg. 1927, Nummer 9. Leipzig, Astra-Verlag, 1927
  • Astrologie als Weltreligion und als Volksreligion In: Astrologisches Jahrbuch und astrologischer Kalender 1928, Hrg. Theobald Becher. Theosophisches Verlagshaus Leipzig
  • Die astrologische Sprache der Städtewappen. In: Kongress Nürnberg 1929. - Korsch, Hubert [Hrg.]. 14 Vorträge über Astrologie. Gehalten auf dem VIII. Astrologen-Kongress Nürnberg 1929. Herausgegeben im Auftrage der Astrologischen Zentralstelle
  • Kosmo-Biologie als Hilfswissenschaft der Erblehre In: Mensch im All. Monatsschrift für Charakter- und Schicksalsforschung. 11. Jhg. 1938. Ebertin-Verlag Erfurt
  • Gotthold Ephraim Lessing als Zeuge für die Astrologie In: Kosmobiologie. 15. Jhg. 1948/ 49 und 16. Jhg. 1949/ 50. Ebertin-Verlag Aalen
Lomer-Widmung[8]

Astrologischer Auskunftsbogen

  • Das Horoskop als Zeit- und Raum-Gleichnis AKB 31, Januar 1954
  • Kleines Fixstern-Kolleg AKB 33, März 1954
  • Fixsterne und Krankheiten AKB 34, April 1954
  • Wie ich zur Astrologie kam AKB 35, Mai 1954
  • Der entfesselte Christus - ein neuer Himmelskult im Morgenrot der Wassermannzeit AKB 45, März 1955
  • Wie oben so unten - Der Mikrokosmos (Menschenleib) als Erforschungsweg des Makrokosmos (All-Körper) AKB 53, November 1955
  • Astrologie - die atlantische Religion! AKB 58, April 1956
  • In welchem Monat wird am meisten geheiratet? AKB 60, Juni 1956
  • Ärzte: lernt Astrologie. AKB 208, Oktober 1968 (aus Lomers Nachlass)
  • Gedanken über das Sonnensystem im menschlichen Körper. AKB 254, August 1972 (aus Lomers Nachlass)

Quellen und Anmerkungen

  1. Geburtsdaten: Niehenke-Datenbank: Angabe an Max Duphorn
  2. Todesanzeige im Astrologischen Auskunftsbogen Nr. 70, April 1957
  3. Biographische Informationen in Anlehnung an Alan G. Hefner, übersetzt aus dem Englischen
  4. 4,0 4,1 Ergänzende biographische Informationen: Astrologischer Auskunftsbogen 194, August 1967
  5. Georg Lomer: "Wie ich zur Astrologie kam" AKB 35, Baumgartner-Verlag, Warpke-Billerbeck
  6. Goodrick-Clarke, Nicholas: Die okkulten Wurzeln des Nationalsozialismus. Leopold Strocker Verlag, Graz 2000, S. 143
  7. AKB 40, 1954. Baumgartner-Verlag
  8. "Was ich geschrieben, schrieb nicht 'ich'
    Ein andrer gab's mir sicherlich.
    So nimm denn aus der sterblichen Hand
    Was der Unsterbliche Dir gesandt" Dr. Georg Lomer