Halbsextil

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Der Zwölfstern im Farbkreis von Gerhard Höberth

Symbol: A19_017.gif

Synonyme: Duodecil, Duodezil

Ein Aspekt, der auf der Zwölfteilung des Kreises beruht, und bei dem sich folglich zwei Planeten im Winkelabstand von dreißig Grad zueinander befinden (360 : 12). Er wird mit einem Orbis von ein bis zwei Grad berechnet; Liz Greene verwendet bis zu drei Grad. Das Halbsextil gilt als Nebenaspekt. Bei der Deutung findet es zumeist nur wenig Beachtung, doch sollte es auch nicht unterschätzt werden.
Das Halbsextil wurde von Johannes Kepler in die Astrologie eingeführt.[1]

Hier sind normalerweise zwei aufeinander folgende Zeichen betroffen. Wenn sich einer der beiden Planeten ganz am Anfang, und der andere ganz am Ende des gleichen Zeichens befindet - was nur als Halbsextil gedeutet werden kann, wenn man einen größeren Orbis zulässt -, so ist dies ein so genanntes "unechtes" Halbsextil (dissoziierter Aspekt). Ein Zeichenwechsel jedoch beinhaltet immer die Verbindung zweier gegensätzlicher Energien. Zwei nebeneinander liegende Zeichen gehören unterschiedlichen Elementen und unterschiedlichen Qualitäten an. Halbsextile haben daher einen schlechten Ruf. Sie werden entweder als "nichts Halbes und nichts Ganzes" betrachtet - das heißt, sie schaffen eine Verbindung, bei der die beteiligten Planetenenergien nicht wissen, was sie miteinander anfangen sollen - oder als Indikatoren für Schwierigkeiten bzw. eine große Herausforderung, weil zwei einander fremde Energien integriert werden müssen.

Dabei wird jedoch häufig übersehen, dass die Abfolge der zwölf Tierkreiszeichen nicht willkürlich ist, sondern eine tiefe innere Logik enthält. Jedes Tierkreiszeichen schafft mit seiner Eigenart und Entwicklung die Voraussetzung für das nächste. Insofern können sich Planeten, die durch ein Halbsextil miteinander verbunden sind, durchaus auf konstruktive Weise ergänzen; allerdings mit einer klaren Aufgabenteilung: der Planet im vorangehenden Zeichen ist derjenige, der für den nachfolgenden den Boden bereitet. Bei einem solchen Verständnis wird aus der Schwierigkeit, die häufig mit einem Halbsextil in Verbindung gebracht wird, eine Chance.

Diese Deutung erweist sich auch im Vergleich zweier Horoskope (vergleichende Astrologie) als sehr nützlich: So kann beispielsweise eine Sonne in der Jungfrau des einen Partners durch ihre verantwortliche und umsichtige Art dafür Sorge tragen, dass sich die Venus oder Sonne des anderen in der Waage wohl fühlt und tatsächlich ihr Potenzial entfalten kann.

Quellen und Anmerkungen

  1. Johannes Kepler: Von den gesicherten Grundlagen der Astrologie. Chiron-Verlag, Mössingen 1999, These 40

Literatur

  • Peter Schlapp: Das astrologische Halbsextil - der erste evolutionäre Schritt. Astronova Verlag, Tübingen 2004 ISBN 3937077073 ISBN 978-3937077079
Das einzige derzeit existierende exklusive Werk zu dem Thema
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