Hans Genuit

Hans Genuit

Genuits Geburtshoroskop

Der deutsche Heilpraktiker und Astrologe Hans Genuit wurde am 27.11.1904 um 5:30 Uhr in Köln geboren
Er starb am 6.2.1985 im Alter von achtzig Jahren an einem Herzinfarkt.

Biographie

Genuit absolvierte zunächst eine kaufmännische Lehre und schloss daran ein Privatstudium der Heilkunde an. Am 21.8.1925 übernahm er eine Heilpraxis in Schwelm. Er wurde Mitglied im "Deutschen Heilpraktikerbund", in welchem er führend tätig war und an dem neuen Heilpraktikergesetz mit arbeitete. In seiner Praxis entwickelte er biologische Heilmittel aus ätherischen Ölen, die von vielen Heilpraktikern benutzt wurden.

Seit 1925 studierte er die Astrologie bei Frank Glahn und wurde bekannt mit den damals führenden Astrologen Erich Carl Kühr und Fritz Brunhübner. Durch seine berufliche Tätigkeit sammelte er wertvolle Erfahrungen auf dem Gebiet der Medizinischen Astrologie.

Seine ständige Einrichtung „Montags kostenlose Sprechstunde für Unbemittelte" wurde ihm 1933 von den Nationalsozialisten verboten Am 14.2.1937 wurde er wegen antinationalsozialistischer Betätigung durch die Gestapo verhaftet und zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt; seine Entlassung erfolgte vorzeitig am 16.8.1938, weil sich verschiedene Persönlichkeiten für ihn einsetzten. Am 8.4.1940 wurde er zur Wehrmacht einberufen und machte den Russlandfeldzug mit als Unteroffizier in einem Gefangenenlager. Bei Kriegsende geriet er in englische Gefangenschaft.

Nach seiner Entlassung widmete er sich immer mehr der Astrologie. Ab 1954 setzte ein starker beruflicher Auftrieb ein, nachdem er 1952 durch eine Vereinbarung mit Axel Springer für die "Bild-Zeitung" sowie für "Bild am Sonntag" als Fachastrologe tätig wurde, sowie als beratender Astrologe für Großfirmen und führende Persönlichkeiten arbeitete. Es wird behauptet, dass er für Springer den Startzeitpunkt der "Bild"-Zeitung per Elektion bestimmt und den Erfolg des Blattes so mit beeinflusst habe.
Die Freie Universität Triest verlieh ihm 1953 den (Ehren-)Titel Prof. h.c.

Astrologie

Genuits besonderes Interesse galt der Astromedizin und den Biorhythmus-Kurven. Am 19.6.1946 gründete er in Hamburg die Kosmobiosophische Gesellschaft; von 1949 bis 1963 gab er die Zeitschrift "Astrologische Monatshefte" heraus, die lange auch das Fachorgan des DAV sowie der Münchner "Astrologischen Gesellschaft" war. Darüber hinaus war die Zeitschrift für ihre exakten Datenangaben bekannt. Er vertrat, ähnlich wie Helmuth Wangemann, eine humanistische, psychologische und wissenschaftlich fundierte Astrologie. Er glaubte, die klassischen Planeten (d.h. die bis Saturn) würden vollauf genügen, um ein Horoskop zu deuten. In seiner Eigenschaft als "Star-Astrologe" war er auch ein wichtiger astrologischer Datensammler.

Als einer der wenigen deutschen Astrologen wurde Genuit 1960 nach England eingeladen, um Vorträge zu halten. Das "Who is Who in Europe" führte ihn 1964 als einzigen deutschen Astrologen. Seit 1947 war er Ehrenmitglied in der AFA.

Er war weltweit bekannt, und wurde 1980 zum Ehrenmitglied der polnischen astrologischen Gesellschaft "Stowarzyszenie Astrologow" ernannt, deren Mitglieder nur Akademiker sind, darunter bekannte Professoren.; ebenso war er Ehrenmitglied der ÖAG

Er baute eine astrologische Bibliothek mit etwa 1900 Titeln auf. Sein bereits in Arbeit befindliches Buch "Handbuch der Biorhythmik für die ärztliche Praxis", sowie ein vierbändiges astrologisches Lehrwerk konnte er allerdings nicht mehr vollenden.

Bibliographie

• Bio-Kurven. Drei Ringbuchordner mit zusammen 759 Bio-Kurven. Turm-Verlag, Bietigheim 1976 ISBN 3-7999-0175-2
• Praxis der Bio-Rhythmik - erklärt an 120 bebilderten Beispielen. 301 Seiten. Bietigheim 1977 ISBN 3799901809

Artikel

• Sind genaue Prognosen möglich? In: Sonderheft III der "Qualität der Zeit", Zeitschrift der ÖAG, Februar 1984

Hamburger Hefte

• Astrologie ist Gaukelei - Urteile und Rechtsauffassungen zur Tätigkeit von Astrologen und Wahrsagern. Heft 1964/ 3 - Nr. 15, Seite 154
• Fritz Brunhübner 70 Jahre alt! Hamburger Heft 1964/ 3 - Nr. 15, Seite 157
• Erklärungen zur Raphael -Ephemeride. Hamburger Heft 1964/ 4 - Nr. 16, Seite 196
• Physikalische Erkenntnisse und ihre Grenzen. Hamburger Heft 1966/ 2 - Nr. 22, Seite 31

Hinweis auf gleichnamige Artikelserie in der Naturwissenschaftlichen Rundschau

• Bogenminutengenaue Berechnung der Mondposition. Hamburger Heft 1966/ 4 - Nr. 24, Seite 30

Genuit beschreibt die Probleme bei der Berechnung des Mondes

Erstausgabe Monatshefte 1949

• Dr. Hjalmar Horace Greeley Schacht zum 90. Geburtstag (geboren 22.1.1877 um 22:55 Uhr in Tingleff/ Schleswig). Heft 1967/ 3 - Nr. 27, Seite 23
• Willy Bischoff †. Zum Tod von Willy Bischoff am 17.9.1968, geb. 17.3.1905, 6:50 MEZ in Ulm. Heft 1969/ 1 - Nr. 33, Seite 30
• Lügen die Sterne? Auseinandersetzung mit einem Artikel in der Zeitschrift Stern. Heft 1970/ 1 - Nr. 37, Seite 28
• In Memoriam Dr. Walter Koch †. Heft 1970/ 4 - Nr. 40, Seite 19
• Ephemeride des Kometen Kohoutek. Heft 1974/ 1 - Nr. 53, Seite 36

Astrologische Monatshefte

• Die fruchtbaren und unfruchtbaren Tage der Frau und deren richtige Berechnung. 3. Jhg. 1951/ Heft 11-12, 1951, Kosmobiosophische Gesellschaft
• Berechnung des Solarhoroskopes. 3. Jhg. 1951/ Heft 11-12
• Die Unwetter-Katastrophe in Holland. 5. Jhg. 1953/ Heft 1-2
• Die Hochwasser- und Sturmkatastrophe in Norddeutschland, 14. Jhg. 1962/ Heft 1-2
• 228 Geburtsdaten der Opfer von Hamburg, 14. Jhg. 1962/ Heft 3-4
• (mit Carl F.W. Borgward) 1. Direktionen - 2. Solar - 3. Lunar. 15. Jhg. 1963/ Heft 7-9
• Die Praxis richtiger Prognosen. Meridian (Zeitschrift) 5. Jhg. 1983/ Heft 3, Bauer-Verlag Freiburg