Hans Künkel
Hans Künkel wurde am 7. Mai 1896 um 9:30 in Stolzenberg, Kreis Landsberg an der Warthe (heute Polen) geboren[1], er starb am 17. November 1956 in Bad Pyrmont [2]. Künkel war Pädagoge, Astrologe und Autor von philosophischen, esoterischen und religiösen Büchern.
Biographie
Künkel wuchs auf einem Gutshof in Ostpreußen auf, wo seine Familie seit über hundert Jahren ansässig war. Später kehrte er zum Schulbesuch in seinen Geburtsort Landsberg zurück und absolvierte dort das Gymnasium. Sein eben begonnenes Studium in München wurde durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs unterbrochen. Er nahm am russischen Feldzug mit Auszeichnung teil und wurde später an die Westfront kommandiert. Im Juni 1918 wurde er dort schwer verwundet und konnte infolgedessen seinen rechten Arm nicht mehr gebrauchen.
Nach Kriegsende studierte er Staatswissenschaften und erwarb 1920 an der Universität Würzburg den Doktorgrad. Die folgenden Jahre waren der Niederschrift seiner ersten Bücher gewidmet, deren gedankliche Anfänge zum großen Teil bis in die Kriegsjahre zurückreichen. Von einem einjährigen Aufenthalt in England zurückgekehrt, entschloss er sich zum Pädagogischen und zu einem neuen Studium in Jena. Ab 1927 war er im höheren Lehrberuf tätig, u.a. als Oberstudiendirektor in Wolfenbüttel und als Leiter einer staatlichen Heimoberschule. Sein heldisch-volkhafter Neo-Sozialdarwinismus trug ihm im Nationalsozialismus eine - heute eher zweifelhafte - staatliche Anerkennung ein [3], so dass er 1936 den Volkspreis für deutsche Dichtung erhielt[4]. Bis 1945 war er Studienrat in Frankfurt/ Oder.
Hans Künkels sieben Jahre älterer Bruder war der bekannte Individual-Psychologe (nach Alfred Adler) und Psychiater Fritz Künkel [5].
Astrologie
Künkel war Fürsprecher einer humanistischen, philosophisch ausgerichteten Astrologie. Ausgehend von der Präzession und der dadurch bedingten Verschiebung des siderischen gegen den tropischen Tierkreis, entwickelte er er die Theorie des "Großen Jahres" (mit dem Fischezeitalter, Wassermannzeitalter etc.), welche einer Astrologie, die auf dem tropischen Tierkreis aufbaut, eher zuwiderläuft (siehe Platonisches Jahr).
Wilhelm Knappich zu seinem Schicksalsverständnis: "Das Schicksal ist nach Künkel nichts anderes als die Objektivation unserer Seele. Seele und Schicksal sind eins - beide sind im menschlichen Firmament beschlossen und daher auch im Horoskop ablesbar."[6]
Werke (Auswahl Astrologie und Psychologie)
- Die Sonnenbahn. Eine Seelen- und Schicksalslehre. 213 Seiten. Diederichs/ Jena 1926; Nachdruck Urania Waakirchen 1981 ISBN 392196007X
- Das große Jahr - Der Mythos von den Weltzeitaltern. 65 Seiten. Diederichs ab 1922; Nachdruck Waakirchen Urania 1980 ISBN 3921960061
- Schicksal und Willensfreiheit. Eine Philosophie der Astrologie. 60 Seiten. Jena, Diederichs 1924; 1926
- Der furchtlose Mensch. Eine Lehre vom Wachstum der Seele. 135 Seiten. Jena, Diedrichs, ab 1930; Hippokrates Verlag Stuttgart 1955
- Die Lebensalter. 133 Seiten. Diederichs, Jena 1939; Hans Bahn, 1957
- Der Mensch und die Mächte im Kampf um die Weltgestaltung. 152 Seiten. Braunschweig, Vieweg, Braunschweig 1948; Hans Bahn 1959
- Das Gesetz Deines Lebens. Urformen im Menschenleben. 200 Seiten. Jena, Diederichs, 1933; 1939.
Aus dem Inhalt: Die Welt der Urformen - Das Gesetz des Selbst - Zur Morphologie der Lebensalter - Die Erlösung der Götter - Die letzte Gemeinschaft - Keine Angst vor dem Schicksal! Ein Rundfunk-Vortrag. 133 Seiten. Reihe: Bücher der Weißen Fahne 73. Johannes Baum Verlag Pfullingen
Quellen
- ↑ Quelle Geburtsdaten und Beschreibung des astrologischen Wirkens: AstroDatabank. Das Geburtsdatum stammt aus dem Taeger Lexikon, hier wird Luc de Marre angeführt, dem die Geburtsurkunde vorlag.
Die Angabe in der Niehenke-Datenbank mit 8:29 Uhr, aus dem Archiv Heinz Specht, dürfte eine unbemerkte GMT-Zeit sein, die korrigiert wurde. - ↑ Todesdatum und Biographie vom Munzinger Archiv übernommen. Die Biographie, die dort einsehbar ist, bezieht sich eventuell auf auf seinen Bruder Fritz Künkel.
- ↑ http://www.kotte-autographs.com/products/detail.html?PHPSESSID=356638ce1a5931efa5c47328f33381ec&id=10199&cellwidth=700
- ↑ http://www.literaturport.de/index.php?id=26&no_cache=1&user_autorenlexikonfrontend_pi1[al_aid]=1111&user_autorenlexikonfrontend_pi1[al_opt]=1
- ↑ Fritz Künkel bei Wikipedia
- ↑ Knappich, Der Mensch im Horoskop, 1951S. 187