Heliozentrisches Weltbild

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Sonnensytem mit Planeten und Asteroiden[1]

Synonym: Kopernikanisches Weltbild

Das von dem deutsch-polnischen Astronomen Nikolaus Kopernikus (1473-1543) zu Beginn des 16. Jahrhunderts entwickelte kosmische System, wonach nicht die Erde, sondern die Sonne das Zentrum unseres Planetensystems ist. Zwar hatte bereits der griechische Astronom Aristarchos von Samos im dritten vorchristlichen Jahrhundert über ein Heliozentrisches Weltbild spekuliert, doch war diese Idee für das Bewusstsein der Menschen das Mittelalter hindurch nicht von Bedeutung. Aus religiösen und wissenschaftlichen Gründen blieb das Geozentrische Weltbild mit der Erde im Mittelpunkt des Kosmos allgemein verbindlich.

Allerdings verstummten die Spekulationen um das Heliozentrische Weltbild niemals völlig. In wissenschaftlichen Kreisen hatte dabei vor allem das Werk des Astronomen Regiomontanus aus dem 15. Jahrhundert einigen Einfluss, der als ein Vorläufer von Kopernikus gesehen werden kann.
Durch Kopernikus wurde das Heliozentrische Weltbild zur Grundlage des neuzeitlichen Denkens, was aber nach dessem Tod noch fast zweihundert Jahre bis zur endgültigen Durchsetzung brauchte. Johannes Kepler präzisierte dann des Kopernikus Berechnungen im Hinblick auf die Planetenbewegungen erheblich; doch definitiv bewiesen wurde das Weltbild erst 1728 von James Bradley durch die Entdeckung der scheinbaren Ortsveränderung eines Fixsterns in Richtung der Erdbewegung (so genannte Aberration).

Astrologen arbeiten nach wie vor mit dem Geozentrischen Weltbild, und zwar nicht aus Unkenntnis oder Ignoranz heraus, sondern weil sie die Planetenbewegungen so, wie sie sich von der Erde aus darstellen, zur Grundlage ihrer Deutung nehmen. Der Mensch steht in ihrem Weltbild immer noch im Mittelpunkt der Betrachtungen; und so müsste streng genommen in der Astrologie sogar von einem anthropozentrischen Weltbild gesprochen werden.

Heliozentrisches Weltbild[2]

Siehe auch

Weblinks

Quellen und Anmerkungen

  1. Illustration von Harald Lebherz, 2023
  2. Andreas Cellarius, 1660