Hermann Lefeldt

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Lefeldt (1970)

Der deutsche Astrologe und Lehrer Hermann Lefeldt wurde am 29.6.1899 um 17:30 Uhr in Bornhoeved geboren.[1]
Er starb ebenda am 1.6.1977 um 21:05 Uhr.

Biographische Informationen

Methodik1 von Lefeldt / Witte
Lefeldts Geburtshoroskop
Radix Lefeldts mit den Hamburger Wirkpunkten

Hermann Lefeldt[2] wurde im Ersten Weltkrieg ab 1917 in Frankreich eingesetzt und dabei durch einen Schuss von hinten verletzt. Er kam anschließend, bis zum Jahr 1920, in französische Kriegsgefangenschaft. In den 1920er-Jahren schloss er sich einer politischen Gruppe unter Leitung des Wirtschaftswissenschaftlers Dr. Ludwig Herpel an, die von der Restaurierung politischer, religiöser und wirtschaftlicher Lebensweisen träumte, wie sie in vorchristlicher Zeit bestanden, und die eventuell von ariosophischem Gedankengut beeinflusst war. Hier wurden wohl auch rassische und ideologische Vorurteile gepflegt. 1930 entstand in diesem Geiste das Werk "Kosmische Waltung und erdliche Lebensgestaltung". Er distanzierte sich von seiner damaligen politischen Haltung, und auch von dieser Veröffentlichung, später so weit, dass er in Wahlversammlungen aktiv gegen die Nazis auftrat, blieb aber auch nach dem Zweiten Weltkrieg rassentheoretischem Gedankengut gegenüber aufgeschlossen.

1936 wurde er von dem SS-Führer und Esoterikfreund Heinrich Himmler aufgefordert, die "Vorsehungstheorie" der Nationalsozialisten[3] durch die Astrologie zu untermauern. Allerdings konnte er dieses Ansinnen nicht unterstützen, sagte sogar ein Ende der Herrschaft Hitlers für das Jahr 1943 voraus. Lefeldt, der Hauptschullehrer war, wurde daraufhin an eine Schule versetzt, an der der Schulleiter ein höherer Parteifunktionär war und ihn dort wohl Repressalien aussetzte, worunter auch seine Gesundheit litt. Deshalb wurde er für den Zweiten Weltkrieg als Soldat von den Militärärzten ausgemustert.

Astrologie

Als hauptberuflicher Lehrer beschäftigte er sich mit der Astrologie in seiner Freizeit. Nachdem er 1932 die "Hamburger Schule" kennengelernt hatte, blieb er bei dieser Auswertungsmethode. Er wurde Schüler von Alfred Witte und Ludwig Rudolph, und als dessen Mitarbeiter ein bekannter Vertreter der Hamburger Schule. Seine Hauptwerke sind, als Mitautor, das "Regelwerk für Planetenbilder" sowie das "Lexikon für Planetenbilder", und als alleiniger Autor die "Methodik der astrologischen Häuser".

Nach Lefeldt beschreibt das Horoskop den Schöpfungsplan des Lebens, welches er als eine Inkarnation in einem langen karmischen Kreislauf von Wiedergeburten versteht. Auf dem Weg zur Vervollkommnung des Menschen betrachtete er die Astrologie, System Hamburger Schule, als eine willkommene Orientierungshilfe, weil sie uns gestatte, unsere Anlagen und Aufgaben kennen zu lernen.[4]

Lefeldt

Als Besonderheit gilt seine Anschauung des Determinismus: Zur Astrologie gehöre nicht die Kausalität (Gesetz von Ursache und Wirkung), sondern die Finalität (Gesetz von Zweck und Ziel, auf das Ende hin gerichtet). Im Anfang oder Beginn von etwas lägen das "Wozu" des Ganzen bereits fest. Das Horoskop, zum Zeitpunkt der Geburt erstellt, beschreibe den Sinn und Lebensweg eines Menschen. Es sei mit einem Gebäudeplan vergleichbar: so wie der Plan nicht das Bauwerk selbst sei, so sei auch das Horoskop nicht mit dem Menschen identisch, sondern gleiche eher seinem göttlichen Grundriss ('Master-Plan'). Es sei eine Art Gleichnis, vermittelt durch Symbole. Die Symbolsprache der Astrologie müsse übersetzt werden.[5]

Zitate

  • "Das Hineingestelltsein des Menschen in einen bestimmten Raum zu einer bestimmten Zeit ist sein Schicksal"[6]
  • "Wir sind metaphysisch restlos unfrei, psychologisch sind wir frei, das heißt, wir handeln in dem Glauben, als wenn die Gedanken und Handlungen aus uns selber kämen..." [7]
  • "Der Schicksalsgläubige weiß, daß das Schicksal in ihm liegt, in seiner eigenen Seele, und darum lebt er in seinem Schicksal wie in seinem eigenen Hause. Es kann ihm nichts passieren, was nicht zu ihm gehört"[8]
  • Über die Willensfreiheit: "Es bleibt dabei: Astrologen, die vom freien Willen reden, betreiben Selbstverdummung"[9]
Lefeldt: Portrait 1930

Werke

  • Hermann Lefeldt: Kosmische Waltung und erdliche Lebensgestaltung. Die kosmische Zahl Dr. Noetlings in Verbindung mit der Historionomie Friedr. v. Stromer-Reichenbachs als Grundlage einer wissenschaftlichen Astrologie. 65 Seiten, Uranus Verlag Max Duphorn, Hamburg 1930
  • Alfred Witte; Ludwig Rudolph; Friedrich Sieggrün; Hermann Lefeldt: Regelwerk für Planetenbilder, 5. verbesserte Auflage, Ludwig Rudolph (Witte-Verlag), Hamburg 1959, ISBN 392080709X
  • Hermann Lefeldt: Methodik der astrologischen Häuser und Planetenbilder. (System Hamburger Schule). Band 1: Die Häuser. Hamburg 1962, ohne ISBN-Nummer
  • Ilse Schnitzer; Hermann Lefeldt: Lexikon für Planetenbilder nach Alfred Witte und Hermann Lefeldt, Regelwerk für Planetenbilder, IV. Auflage (Die Astrologie von morgen). Hamburg 1957, ohne ISBN-Nummer

Quellen und Anmerkungen

  1. Astro-databank/Lefeldt, Hermann(Rodden Rating A)
  2. Biographische Informationen durch seinen Sohn Ekkehard
  3. Diese besagte, dass es geschichtlich-karmisch vorgesehen war, dass die Nazis und insbesondere Adolf Hitler die Welt im Sinne ihrer Ideologie zu gestalten hätten bzw. die Welt nur auf sie gewartet hätte
  4. Lefeldt, Hermann: Methodik der astrologischen Häuser und Planetenbilder Band 1, S. 131-137
  5. Lefeldt, S. 11-14
  6. Lefeldt, S. 14
  7. Lefeldt, S. 18
  8. Lefeldt, S. 19
  9. Lefeldt, Hermann: "Magie und Psychologie im Horoskop." In: "Hamburger Hefte", 1968, Nummer 4, S. 16, Hamburg