Holst Planeten

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Sonne und Planeten[1]

Die Orchestersuite "Die Planeten" wurde von dem Engländer Gustav Holst (1874-1934) in den Jahren 1914 bis 1916 komponiert.[2] Sie wird im angelsächsischen Sprachraum häufig aufgeführt (weniger im deutschen). Ihre Spieldauer beträgt eine knappe Stunde. Sie gehört zur sog. Neuen Musik, ist beeinflusst u.a. von Strawinski und Schönberg.

Entstehungsgeschichte

Schon als Student hatte sich Holst mit altindischer Literatur und Philosophie beschäftigt. Er setzte über dreißig Oden aus der Rig Veda musikalisch in Hymnen um, und komponierte sogar zwei Hindu-Opern. 1913 wurde er ein Anhänger der Astrologie, nachdem seine Stiefmutter ihn vorher bereits mit der Theosophie bekannt gemacht hatte, und erstellte daraufhin im Privatkreis Horoskope.

Gustav Holst (1921)[3]

Inhalt

Die Planeten bestehen im Original aus sieben Sätzen; jeder Satz trägt den Namen eines Planeten[4]:

  • Mars, der Kriegsbringer
  • Venus, die Friedensbringerin
  • Merkur, der geflügelte Bote
  • Jupiter, der Bringer der Fröhlichkeit
  • Saturn, der Bringer des Alters
  • Uranus, der Magier
  • Neptun, der Mystiker

Die Abfolge der Sätze entspricht der astronomischen Reihe der Planeten im Sonnensystem - mit Ausnahme der vertauschten Mars und Merkur. Die Erklärung hierfür ist aus dem astrologischen Konzept der Dominanz bestimmter Tierkreiszeichen abzuleiten. Listet man diese nämlich mit den ihnen zugeordneten Planeten in der traditionellen Reihenfolge auf, beginnend mit dem Widder und seinem Herrscher Mars als Startpunkt, so ergibt sich genau die Satzfolge in der Suite.

Das Konzept von Holts Werk ist eindeutig astrologisch inspiriert. Er wollte darin, wie er später betonte, gerade die astrologische Bedeutung, weniger die mythologischen Assoziationen der einzelnen Planeten zum Ausdruck bringen. Einen schlüsselhaften Ausgangspunkt bildete für ihn das Buch "Was ist ein Horoskop" von Alan Leo, dem er unter anderem die Ideen zu den Untertiteln der einzelnen Sätze (The Bringer of ...) entnahm. In adäquater Analogie klingt der Mars-Satz militant, aggressiv-kriegerisch[5], Neptun (mit Engelschor) dagegen geheimnisvoll, sphärisch-jenseitig.

Radixhoroskop von Gustav Holst

Rezeption

Teile aus dem Stück wurden in den Hippie-Jahren u.a. von Frank Zappa zitiert. von Yes, King Crimson, Manfred Mann's Earth Band, Iron Maiden, sowie später von Emerson, Lake & Powell und Vangelis.[6]

Filmmusik

Die bunte, stark assoziative Musik, entwickelte sich zur regelrechten Fundgrube für amerikanische Filmkomponisten. Die Motive wurden in mehreren Batman-Filmen verarbeit, in "Gladiator" (von Hans Zimmer) und in Tarzan (1984). Sie waren für John Williams die Grundlage seiner Star-Wars-Filmmusik, und wurden insbesondere in Science-Fiction-Filmen verwendet (E.T., Aliens) bzw. in Zauber-/ Märchenfilmen wie Harry Potter und "Herr der Ringe". Eingesetzt wurden sie auch in Computer- und Videospielen (z.B. in "Super Mario 3").[6]

Siehe auch

Weblinks

Quellen und Anmerkungen

  1. Verhältnis und Abstände sind nicht maßstabsgerecht: Die Sonne ist viel weiter weg und größer
  2. Erst nur für zwei Klaviere, die Orchesterfassung entstand jedoch schon wenige Jahre danach
  3. Astro-databank/Holst, Gustav. Rodden Rating A
  4. Pluto war 1916 noch nicht entdeckt
  5. Passend zum damals gleichzeitig stattfindenden Ersten Weltkrieg
  6. 6,0 6,1 Ergänzungen von Peer Höcker, 2013: März – April 1913 (Sky and Telescope 1/2011) Mallorca: Während eines Urlaubes von Arnold Bax, seinem Bruder Clifford und dem Komponisten Henry Balfour Gardiner auf der Insel erklärt Clifford Bax Gustav Holst die Astrologie. Da seine Stiefmutter ihn vorher mit der Theosophie bekannt gemacht hatte (http://www.musicweb-international.com/holst.htm), war er seitdem an der Astrologie interessiert. (wiki, englisch) 1914 – 1916 England: in London komponiert Holst die Musik von„The planets“: Er stellt darin die damals bekannten acht Planeten in ihrer astrologischen Bedeutung dar: „Sein Interesse an esoterischen Stoffen datiert schon in seine frühesten Jahre zurück. Als Student beschäftigte er sich mit altindischer Literatur und Philosophie und vertonte mehrere Gruppen von geistlichen Texten in seinen eigenen Übersetzungen aus dem Sanskrit. Während der Komposition beschäftigte er sich eingehender mit der Sterndeutung und stellte bald selbst Horoskope; in seiner Suite wollte er, wie er später betonte, gerade die astrologische Bedeutung, weniger die mythologischen Assoziationen der einzelnen Planeten zum Ausdruck bringen.“ (Zitat aus dem Text zur CD „Holst – The planets“, 1987 Decca 417 553-2) „Einen weiteren Ausgangspunkt bildete das Buch "Was ist ein Horoskop" von Alan Leo, dem Holst unter anderem die Inspiration zu den Untertiteln der einzelnen Sätze ("The Bringer of..." etc.) entnahm.“ 26.6.1967 USA, Frank Zappa, „Absolutely free“, in 6. “Invocation And Ritual Dance Of The Young Pumpkin” wird das Jupiterthema von Holst verarbeitet. 1970 England, King Crimson, “In the wake of Poseidon”, Adaption von Holst, 7. “Devils triangle”. (Silvia, astrologix:) „King Crimson hatten das Stück 1969 auf einer Live-Tournee „Mars“ genannt, die Verwendung dieses Titels wurde ihnen aber von den juristischen Vertretern des Komponisten untersagt.“ http://de.wikipedia.org/wiki/In_the_Wake_of_Poseidon 30.11.1973 England, Manfred Mans Earthband, “Solar fire”, von Holst inspiriert, speziell 5. “Saturn, Lord of the Ring/ Mercury, the Winged Messenger”. Dazu wurde die Single “Joybringer” veröffentlicht, die auf der US-Version anstelle von „Earth, the circle Pt. II“an 8. Stelle veröffentlicht wurde. 5.-16.3.1977 USA, der Soundtrack von Starwars wird aufgenommen, worin das Thema „Mars“ verarbeitet wurde. http://de.wikipedia.org/wiki/Star_Wars#Filmmusik http://de.wikipedia.org/wiki/Isao_Tomita 29.6.1991 Bathory, “Twilight of the gods”, 7. “Hammerheart”, Mars - Thema von Holst http://metal-archives.com/release.php?id=760 2001 Film und Musik„Gladiator“ „The battle“ mit Mars-Thema http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Planeten 28.8.2007 USA, Sarah Brightman, „Running“ mit dem Jupiterthema von Holst