Huber-Methode

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Louise und Bruno Huber, ca. 1995

Synonyme: Astrologische Psychologie, Huber-Schule

Die Huber-Methodik wurde ab den 1960er Jahren von Bruno und Louise Huber entwickelt.
Zentrale Ausbildungsstätte ist das "Astrologisch-Psychologisches Institut " (API).[1] Voraussetzung, um Astrologische Psychologie betreiben zu dürfen, ist eine abgeschlossene Ausbildung am API oder an einem davon autorisierten Institut.

Besonderheiten

Esoterik

Die Hubersche Astrologie betrachtet die Astrologie als angewandte Esoterik.[2] Ein wesentlicher Pfeiler ist dabei für sie die theosophische Lehre Alice Baileys.[3] Spirituelles Ziel der Huber-Schule ist dementsprechend die Transformation der Persönlichkeit auf eine höhere Bewusstseinsebene. Als Leitbilder für diese "Höher-Entwicklung" werden in erster Linie die drei Trans-Saturnier (Geistige Planeten) Uranus, Neptun und Pluto herangezogen.

Astrologische Psychologie

Bedürfnishierarchie von Maslow[4]: Selbstverwirklichung als höchster Wert

Die Verbindung dieses Ansatzes mit der Psychologischen Astrologie führte zu dem System, das von den Hubers als Astrologische Psychologie bezeichnet wird.[5] In ihr spielt gerade der Ansatz der Psychosynthese nach Roberto Assagioli eine große Rolle, welcher die Psyche als Zusammenspiel unterschiedlicher Teilpersönlichkeiten sieht. Dieses Konzept gibt die Möglichkeit der Zuordnung astrologischer Faktoren (etwa der Planeten) zu solchen Teilpersönlichkeiten, und diese können dann nach dem astrologischen Modell erkannt, verstanden und bewusst integriert werden.[6]

Die Huber-Schule verwendet das individuelle Horoskop in erster Linie als Diagnoseinstrument. Probleme der Berufswahl, der Kinder-Erziehung, von Ehe und Partnerschaft, sowie der eigenen geistigen Entwicklung, werden nicht als objektiv, bzw. gar deterministisch-fatalistisch (als "gottgegeben") und unveränderlich angesehen, sondern in einen Zusammenhang mit der Gesamtpersönlichkeit gestellt. Und diese gilt als durchaus wachstumsfähig und entwickelbar. Zugrunde liegt hier das konstruktive, positive Menschenbild der Humanistischen und Transpersonalen Psychologie, sowie die Tiefenpsychologie von Carl Gustav Jung. Diese Psychologie-Richtungen sehen den Menschen primär nicht krankheitsorientiert (d.h. negativ), sondern haben das zentrale Konzept eines organischen, sich selbst regulierenden und damit subjektiv gesunden Wesens, welches aus sich selbst heraus die Kraft schöpft, um sich und seine Lebensziele zu verwirklichen. In der Huberschen astrologischen Psychologie wird versucht, die im Horoskop sichtbaren Wurzeln menschlichen Verhaltens festzustellen. Die tiefen Lebensmotivationen, unbewussten Bestrebungen und die inneren Lebensziele eines Menschen sollen ins Bewusstsein gehoben werden ("Selbstbewusstwerdung"), und Raum geben für die in uns wohnende Schöpferkraft.

Techniken

Aus dieser Perspektive heraus werden von den Hubers viele der (klassischen und modernen) Prognosemethoden nicht angewendet.
Stattdessen gibt es bei ihnen einige spezielle Darstellungsformen und Deutungselemente, die außerhalb des API-Lehrgebäudes oft keine oder eine andere Bedeutung besitzen. Dazu gehören:

Fortgeschrittene Huber-Anwender arbeiten mit drei Horoskopen: dabei zeigt das Grundhoroskop (Radix) die Gegenwart, das Mondknotenhoroskop die Vergangenheit, und das Häuserhoroskop die Prägung durch die Umwelt.[12]

Siehe auch

Die Huber-Orben

Weblinks

Literatur

Bruno Huber:

  • Astroglossarium. Band 1 A-G, Adliswil 1995
  • Liebe und Partnerschaft im Horoskop: Astrologische Psychosynthese. ISBN 978-3855239016 (seit 1997; vormaliger Titel: Liebe und Kontakt im Horoskop. Autodidacta Studienheft No. 901, 135 Seiten. Zürich 1981)

Louise Huber:

  • Die Tierkreiszeichen, Reflexionen, Meditationen. 4. Auflage 1998. 407 Seiten. Rowohlt-Verlag, 1993; Adliswil, 1983 ISBN 978-3855238019

Bruno Huber und Louise Huber:

  • Intelligenz und Beruf im Horoskop: Methodische Grundlagen der Berufsermittlung. 144 Seiten. API-Verlag 1981; 4. erw. Auflage 2000 ISBN 978-3855231096
  • Die Persönlichkeit und ihre Integration (Astrologische Psychosynthese.) 141 Seiten. Autodidacta Studienheft No. 902, Zürich 1984. API-Verlag 2. Auflage 1996 ISBN 978-3855239023
  • Transformationen, Astrologie als geistiger Weg. 4. Aufl. 1996, API-Verlag 1996 ISBN 3855230099
Wichtiges Grundlagen-Buch der Huber-Schule. Man wird gut aufgebaut und anwendbar geführt, die einzelnen Puzzleteile des Astrologiewissens zusammenzuführen
  • Die astrologischen Häuser. Von der Natur abgeleitete Darstellung der zwölf Lebensbereiche in ihrer psychologischen Bedeutung für den Einzelmenschen. 210 Seiten. API-Verlag 1983; 1989; 6. Auflage 1993 ISBN 978-3855230068
  • Horoskop-Berechung und Horoskop-Zeichnung: Anleitung zum Selbsterstellen eines Horoskopes. 96 Seiten. Adliswil 1973; 1983 ISBN 978-3855230037
  • Planeten als Funktionsorgane: Fähigkeiten und Werkzeuge der Persönlichkeit. 416 Seiten. Adliswil 2002 ISBN 978-3855230129
  • Mondknoten-Astrologie. 328 Seiten. API-Verlag 3. Auflage 2003 ISBN 978-3855230082
  • Die Lebensuhr, Alterspunkt und Lebensphasen. 4. Auflage 1997 416 Seiten. API-Verlag ISBN 978-3855230105

Außerdem mit Michael Huber:

  • Aspektbild-Astrologie. 384 Seiten. API-Verlag 2. Auflage 2006 ISBN 978-3855230112

Quellen und Anmerkungen

  1. Der Sitz des API ist seit Mitte September 2012 im niedersächsischen Salzbergen (an der holländischen Grenze), lange Jahre war es beheimatet im schweizerischen Adliswil.
  2. Wenn man an die "Lehre vom "Mikrokosmos/Makrokosmos" denkt, sowie an die Bedeutung, die der mythische Hermes Trismegistos für die Astrologie spielt, siehe auch die Grundprinzipien der Astrologie), hat dieser Ansatz durchaus einiges für sich
  3. Eine esoterische Kuriosität der API ist, dass Louise Huber bis an ihr Lebensende an der Existenz des Planeten Vulkan festhielt
  4. Wikipedia: Abraham Maslow
  5. Der Terminus ist eigentlich ein Kunstbegriff. Die akademische Psychologie würde sich gegen die Existenz einer "Astrologischen Psychologie" verwahren. Andererseits ist die Astrologie wissenschaftshistorisch tatsächlich eine der ältesten Charakterkunden - man denke nur an die Rolle, welche die Temperamente bzw. Elemente schon in der hellenistischen Antike spielten.
    Doch bezieht sich dies auf die Astrologie generell, heute mehr denn je, d.h. es gilt für praktisch alle modernen Schulen, etwa auch für die Hamburger Schule oder die Münchner Rhythmenlehre. Dass sich eine bestimmte Schule "anmaßt", quasi exklusiv das Etikett "Psychologie" in Anspruch zu nehmen, ist inkorrekt und wird von den anderen teilweise als Affront verstanden.
  6. Zur Psychosynthese nach Assagioli siehe Wikipedia: Psychosynthese
  7. Ähnlich einer Sinuskurve zeigt sie die Umweltwirksamkeit von Planeten an. Es gibt in jedem Haus drei Wirkungsbereiche, die als «Spitze, Invertpunkt, und Talpunkt» bezeichnet werden. Maximum an der Hausspitze, Minimum im Goldschnittmaß (d.h. ca. 5/8) nach jeder Hausspitze
  8. Die "Dynamischen Quadranten" nehmen nach Hubers Sicht ihren Anfang im Talpunkt der jeweiligen fixen Häuser
  9. "Durch Positionen und Aspektierung der Planeten Sonne, Mond und Saturn lässt sich das subjektiv erlebte Beziehungsfeld des Kindes mit seinen Eltern (oder erziehungswirksamen Ersatzpersonen/ Institutionen) ablesen. [Diese Struktur] gibt Hinweise auf Mutter- und Vaterbindungen, das Verhältnis zum anderen Geschlecht und den Elternrollen wie auch auf das persönliche Verhältnis zu Macht und Gesellschaft. Aus denselben Positionen wird das Rollenmodell der erwachsenen Persönlichkeit abgeleitet, da Identität und Integrität des Menschen mit seinen drei Ebenen Verstand, Gefühl und Körper sich am Erlebnis des Familienmodells ausbilden."(B. Huber/ Angelika Kraft, 2016)
  10. Ihr Schöpfer Michael Huber scheint sich jedoch von der Fortführung des astrologischen Vermächtnisses seiner Eltern weitgehend zurückgezogen zu haben
  11. In der Synastrie berücksichtigt die Huber-Methode in erster Linie die Häuser. D.h. im Partnervergleich wird zuerst auf Konjunktionen oder Oppositionen von Planeten der Partner in den zwölf Häusern (unter Einbezug der Intensitätskurve) geachtet. Erst in zweiter Linie werden Verbindungen über die Zeichenebene herangezogen
  12. Welche als Lern-Anreiz verstanden wird, damit das Potential der Radix im Leben umgesetzt werden kann (insofern zeigt das Häuserhoroskop die Zukunft)