Hydra

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Sternbild Hydra mit seinen benachbarten Konstellationen[1]
Sternbild Wasserschlange astronomisch

Die Wasserschlange (Hydra)[2] ist das ausgedehnteste Sternbild des Nachthimmels. Sie erstreckt sich unterhalb von Krebs (Cancer), Löwe (Leo), sowie Jungfrau (Virgo), und kann von unseren Breiten aus im Frühjahr tief am südlichen Horizont beobachtet werden.

Sie ist wenig markant, da die meisten ihrer Sterne lichtschwach sind. Lediglich der Hauptstern Alphard ist mit 1,98m auffallend hell.

Unterschieden werden muss sie von der Schlange (Serpens).

Geschichte

Die „weibliche“ oder große Wasserschlange gehört zu den Sternbildern der antiken griechischen Astronomie, die bereits von Claudius Ptolemäus beschrieben wurden.
Im 16. Jahrhundert wurde noch die „männliche“, südliche oder Kleine Wasserschlange (lateinisch Hydrus) eingeführt. Dieses Sternbild steht allerdings so weit im Süden, dass es von Europa aus nicht zu sehen ist.

Mythologie

Zum mythologischen Ursprung gibt es zwei Versionen:

Nach ersteren stellt sie das vielköpfige Untier Hydra dar, das die Sümpfe in der Umgebung der Stadt Lerna heimsuchte. Dem Helden Herakles war die Aufgabe übertragen worden, die Bestie zu töten. Doch der musste feststellen, dass für jeden Kopf, dem er ihr mit dem Schwert abschlug, zwei neue nachwuchsen. Zugleich wurde er von einem riesenhaften Krebs attackiert. Es gelang ihm schließlich, den Krebs zu zertreten, doch die Hydra konnte er nur mit Hilfe seines Neffen Iolaos besiegen. Dieser hatte Brennholz herangeschafft und brannte jedes Mal, wenn Herakles einen Kopf des Untiers abgetrennt hatte, die Wunde aus, so dass keine Köpfe mehr nachwachsen konnten. Die Hydra, der Krebs und Herakles (Herkules) wurden als Sternbilder am Himmel verewigt.

Eine andere Version bringt die Wasserschlange mit den benachbarten Sternbildern Rabe (Corvus) und Becher (Crater) in Verbindung. Demnach schickte der Gott Apoll einen Raben aus, der für Zeus frisches Quellwasser holen sollte. Der Rabe griff sich einen goldenen Becher und flog zur Quelle. Unterwegs entdeckte er einen Feigenbaum, dessen Früchte jedoch noch unreif waren. Obwohl Apoll ihn angewiesen hatte, keine Zeit zu verlieren, wartete der Rabe mehrere Tage, bis die Früchte reif waren, und schlug sich damit voll. Um einer Bestrafung zu entgehen, griff er sich eine Wasserschlange, flog damit zu Apoll und behauptete, die Schlange habe ihm den Weg versperrt, so dass er erst nun zurückkehren konnte. Apoll durchschaute den Lügner und versetzte ihn zur Strafe und als Warnung mitsamt der Schlange und dem Becher an den Himmel.

Hydra schematisch

Wichtige Fixsterne

Name Katalog Mag eklipt. Breite Position 1900 1950 2000 2050 Natur (Ptolemäus)
Mautinah δ-Hydrae 4.2 12°24' s 8°55' Leo.gif 9°37' Leo.gif 10°18' Leo.gif 11°01 Leo.gif Saturn/ Venus
Minchir, Al Minchar Al Shuja σ-Hydrae 4.4 14°36' s 9°50' Leo.gif 10°31' Leo.gif 11°13' Leo.gif 11°55' Leo.gif Saturn/ Venus
Ashlesha ε-Hydrae 3.4 11°06' s 10°58' Leo.gif 11°39' Leo.gif 12°21' Leo.gif 13°03' Leo.gif Saturn/ Venus
Hydrobius ζ-Hydrae 3.1 10°58' s 13°12' Leo.gif 13°53' Leo.gif 14°35' Leo.gif 15°17' Leo.gif Saturn/ Venus
Alphard/ Alfard, Cor Hydrae α-Hydrae 2.2 21°33' s 25°53' Leo.gif 26°35' Leo.gif 27°17' Leo.gif 27°59' Leo.gif Saturn/ Venus
Pleura ν-Hydrae 3.1 21°48' s 18°59' Vir.gif 19°40' Vir.gif 20°22' Vir.gif 21°04' Vir.gif Saturn/ Venus
Cauda Hydrae, Dhanab al Shuja γ-Hydrae 3.0 13°44' s 25°38' Lib.gif 26°19' Lib.gif 27°01' Lib.gif 27°43' Lib.gif Saturn/ Venus
Sataghni π-Hydrae 3.3 13°03' s 7°14' Sco.gif 7°55' Sco.gif 8°37' Sco.gif 9°19' Sco.gif Saturn/ Venus

Wirkung

Nach Ptolemäus wirkt die Hydra wie Saturn und Venus.[3]

Quellen und Anmerkungen

  1. Auf Tafel 32 in Urania's Mirror, einer Serie handgefertigter und -kolorierter astronomischer Himmelskarten mit Text von Jehoshaphat Aspin. London, 1825
  2. Beschreibung, Geschichte und Mythologie von Wikipedia/Wasserschlange (Sternbild) übernommen
  3. Claudius Ptolemäus: Tetrabiblos. Chiron Verlag 2. Auflage 2000 ISBN 3925100172