Jean Rignac
Der französische Schriftsteller und Astrologe Jean Henri Marie Roussel (bekannt unter seinem Pseudonym "Jean Rignac") wurde am 18.5.1911 um 14:30 Uhr in Sens (Yonne) geboren.
Er starb am 6.11.1993 in Neuilly-sur-Seine.[1]
Biographie
Von seiner Ausbildung her war Rignac Funkelektriker. Während des Zweiten Weltkriegs war er in Kriegsgefangenschaft geraten, hierüber schrieb er diverse Romane.[2] Seine Ausgangsfrage, die ihn bewog, sich mit der Astrologie zu beschäftigen, war: Wie kommt es, dass Adlige, Herrscher, Weise, die Großen dieser Welt, dem Rat von Astrologen folgen? Warum ziehen solche Menschen mit hoher Qualifikation Astrologen zu Rate, wenn sie wichtige Entscheidungen zu treffen haben? Ist an der Astrologie irgend etwas dran? Daraufhin eignete er sich die Astrologie und auch psychologische Grundkenntnisse im Selbststudium an.[3]
Astrologie
Rignac war als Medien- und Trivialastrologe, hauptsächlich für den Sender RTL, in der Zeit zwischen 1970 und 1980 aktiv. Er hatte dabei täglich zwei Minuten Sendezeit, in denen er sein Tageshoroskop verkündete.[2] Mit seiner näselnden Stimme und seinem dramatischen Tonfall blieb er den Zuhörern in bester Erinnerung. Seine Philosophie war: "Früher stellten die alten Ägypter ihren Astrologen drei Fragen: Liebe? Arbeit? Gesundheit? Von heutigen Astrologen will man exakt dasselbe wissen."[4] Neben Funk- erstellte er auch Zeitungshoroskope.
Rignac wird die richtige Vorhersage der Scheidung Jackie Kennedys von Aristoteles Onassis im Jahr 1972 zugeschrieben, ebenso die exakte Prognose, inklusive Zeitdauer, des Sechstagekriegs zwischen Israel und Ägypten. Mitte 1970 sagte er den baldigen Tod de Gaulles voraus, dieser starb tatsächlich am 9.11. desselben Jahres; auch will er den Börseneinbruch 1988 vorausgesehen haben.
Dreizehntes Sternbild
Einen aus heutiger Sicht eher zweifelhaften Ruhm erwarb er sich durch seine "Entdeckung" des Dreizehnten Sternbildes. Er stellte - durchaus zutreffend - fest, dass das Sternbild Ophiuchus (Schlangenträger) die Ekliptik schneidet und schloss - unzutreffend - daraus, dass der Schlangenträger deswegen als eigenes Tierkreiszeichen gewertet werden müsse. Er ordnete diesem die dritte Dekade des Zeichens Skorpion zu (siehe Abbildung links: Schlangenträger heißt auf französisch "Serpentarius"). Er lieferte damit - wohl ohne es zu wollen - den Astrologiegegnern ein Argument, das heute noch immer wieder gegen die Astrologie ins Feld geführt wird: Die Astrologie sei in ihrer Überlieferung unzutreffend, da es ja gar keine zwölf, sondern dreizehn Sternzeichen gebe, verkennend, dass es sich bei den Tierkreiszeichen definitionsgemäß um Abschnitte zu je dreißig Grad auf dem 360°-Kreis der Ekliptik handelt.
Publikationen
Neben den nachfolgend aufgeführten Büchern veröffentlichte Rignac auch Schallplatten mit Deutungen zu den einzelnen Sonnenzeichen.
Bücher
- Le réveil des titans (Roman) 212 Seiten. Albin Michel, Paris 1968
- L'astrologie pratique John Didier, 1969
- Les lignes de la main 177 Seiten. Hachette, Paris 1973; 1975 ISBN 2245003756
- Faites votre horoscope avec Jean Rignac 254 Seiten. De Vecchi, 1978 ISBN 2851770292
- Le grand livre pratique de la divination 287 Seiten. De Vecchi, 1979 ISBN 2851771248
- Votre chance par votre prénom 319 Seiten. RTL édition, 1980 ISBN 2864940019
- Les clés de votre chance 320 Seiten. RTL édition, 1980 ISBN 2702117767
- Faites vous-même votre horoscope 255 Seiten. RTL édition, ISBN 2879510589
- Encyclopédie pratique de la divination 264 Seiten. RTL édition, 1985 ISBN 2879511011
- Appartements et jardins du zodiaque RTL éditions, 1988 ISBN 2879510724
Periodika
- Tierkreiszeichenbüchlein für jedes Sternzeichen
- Almanache (jährlich)
- Horoskopdeutungen für jedes Sternzeichen (jährlich)
Quellen und Anmerkungen
- ↑ Geburts- und Sterbedatum aus der Geburtsurkunde, nebenstehend
- ↑ 2,0 2,1 Wikipedia (franz.): Jean Rignac
- ↑ Weekly World News 2.10.1990 S. 40
- ↑ Französische Astrologen (1980; maxradioplus.free.fr)