Johannes Lang

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Langs Geburtshoroskop

Der deutsche Astrologe Johannes Lang wurde am 9. Juni 1899 um 13:56 Uhr in Frankfurt (Main) geboren[1]
Er starb am 23. Februar 1967 in Offenbach/ M.[2]

Biographie

Eines von mehreren Werken Langs zur Hohlwelttheorie (1938)

Lang ist vor allem für seine Hohlwelt-Theorie bekannt, die er auf Grundlage der Arbeiten von Karl Neupert weiterentwickelte, und nach der wir auf der Innenseite einer Hohlkugel leben. Er nahm in den frühen 1920er Jahren Kontakt zu Neupert auf. Zusammen mit Neupert veröffentlichte Lang 1926 ein erstes Buch zu dem Thema, dem aber nur mäßiger Erfolg beschieden war, so dass sich Neupert und Lang wieder trennten. Nun stellte Lang, zusammen mit dem Fremdsprachenkorrespondent Peter Bender, Kontakt zu den Entwicklern der Theorie in den USA her, um mehr Informationen über das Modell zu erlangen[3]. Der Durchbruch für die Theorie in Deutschland kam erst, als Lang um 1930 den Begriff Hohlwelttheorie prägte. Viel Aufwand verwendete er auf die Begründung der Stichhaltigkeit der Theorie, so etwa darauf, dass Beobachtungen, die unsere Welt nicht als Hohlkugel aussehen ließen, auf optischen Täuschungen beruhen würden. Auch entwickelte er eine komplett neue Himmelsmechanik als Alternative zum heliozentrischen Weltbild nach Kopernikus, sowie die ganze Berechnungsmathematik dazu.

Nicht nur hier, sondern auch in der Astrologie rückt Lang in die Nähe von Verschwörungstheoretikern und meinte, dass absichtlich ein vorhandenes Wissen den Menschen vorenthalten würde. Er sah somit seine Aufgabe darin, dieses unterdrückte Wissen zu offenbaren.

Bis zur Astrologenrazzia der Nazis 1941 konnte Lang seine Theorien im Deutschen Reich ungehindert publizieren, ein Buch erschien noch 1941, obwohl er mit seinen Ansichten unter den Nationalsozialisten keine Anhänger fand, was Diehl darauf zurückführt, dass die Theorie ihre Wurzeln in den USA hat[4]. Nach einer Haft von nur drei Tagen kam er 1941 wieder frei. Nach Kriegsende zog er mit Frau und Kind von Berlin nach Offenbach am Main, wo er nach langer Krankheit 1967 starb[5].

Astrologie

Lang nutzte das Campanus-Häusersystem. Bezüglich der Primärdirektion vertrat er die These, dass sie nur eine von Ptolemäus missverstandene und deswegen unzulässig vereinfachte Form der Sekundärdirektion sei.

Auch griff er in seinen Horoskopbeispielen im ersten Band seines "Lehrbuchs" die Theorien zur Homosexualität von Karl-Günther Heimsoth auf und modifizierte sie, jedoch in einer Art und Weise, die den schärfsten Widerspruch Heimsoths hervorrief.[6]

Publikationen

Langs Lehrbuch der Astrologie
  • Unser Wissen vom Sein. (Mit Karl Neupert) 117 Seiten. Verlag Dr. A. Aumann, Magdeburg 1926
  • Das Horoskop des Reichsbankpräsidenten Dr. Schacht und die Zukunft von Währung und Wirtschaft. Freiwirtschaftliche Zeitung, Hamburg 1926
  • Katastrophenpolitik der Reichsbank: Enthüllungen und Anklagen. (Mit Fritz Bartels) 32 Seiten. "F.-Z."-Verlag, Hamburg 1926
  • Astrologie und Börse: Die Wirtschaftslage 1928 ; Bleibt unsere Währung fest? ; Anleitg f. vorteilhafte Börsen- u. Wirtschaftsspekulationen. 34 Seiten. Verlag Max Duphorn, Oldesloe 1928
  • Wirtschafts- und Börsenprognose für die Jahre 1930-32. 23 Seiten. Oldesloe 1930
  • Das Lehrbuch der Astrologie. Band I: Das Grundhoroskop. 344 Seiten. Aquarius, Magdeburg 1930
  • Das Lehrbuch der Astrologie. Band II: Das Progressive Horoskop (Direktionen Und Transite). 265 Seiten. Magdeburg 1931
  • Astrologische Typen und Handlesekunst: Eine Kombinationslehre. 46 Seiten. Magdeburg 1931
  • Astrologische Felderspitzentabellen von 40-54° von Johannes Lang nach der Manier des Campanus berechnet und die geographischen Positionen der wichtigsten Orte der Welt. 73 Seiten. Magdeburg 1932
  • Neuentdeckte und totgeschwiegene Gesetze der Astrologie. 30 Seiten. Magdeburg 1932
  • Hitlers Glück und Ende? : Eine astrol. Prognose auf Grund s. Horoskops. 7 Blätter. Goethe-Verlag, Frankfurt/M. 1932
  • Dokumente zur Rassenfrage (Menschentier-Rassen der Urzeit). 25 Seiten. Weltbild-Verlag, Frankfurt 1933
  • Das Neue Weltbild - Leben wir innerhalb der Erdkugel? Exakte Messungen beantworten diese Frage. Schirmer & Mahlau Verlag, Frankfurt a. M. 51 S. 1933; 58 S. 1935; 1937; 92 S. 1941
  • Vorgeschichte wird Geschichte. 10000 Jahre Schrift und Kultur, nachgewiesen durch die Entdeckung der Urschrift und Ursprache der weißen Menschheit. 178 Seiten. Eigenverlag, Frankfurt a. M. 1935
  • Welt, Mensch und Gott. (Hohlwelttheorie) 401 Seiten. Frankfurt a. M. 1936
  • Atlantis, Urheimat unserer Schrift, Sprache u. Kultur. 24 Seiten. Frankfurt/ M. 1936
  • Die Welt - eine Hohlkugel! Hochinteressantes Tatsachenmaterial! 35 Seiten. Schirmer & Mahlau, Frankfurt a. M. 2. Aufl. 1936; Bielmann Verlag, München 1960
  • Die Hohlwelttheorie (Die Hohlweltlehre): Hat sich Kopernikus geirrt? Ist die Welt eine Hohlkugel? Exakte Messungen beweisen es! Schirmer & Mahlau Verlag, Frankfurt a. M. (114 S.) 1936; (281 S.) 1938
  • Einführung in die Hohlwelttheorie. Der Irrtum des Kopernikus! Ist die Welt eine Hohlkugel? Exakte Messungen beweisen es! Was sagt die Wissenschaft? 38 Seiten. Frankfurt 1939
  • Die Widerlegung des kopernikanischen Weltbildes - Eine Antwort auf die Stellungnahme zur Hohlwelttheorie seitens des Kosmos, der Umschau und des Astronomen Dr. Bohrmann von der Landes-Sternwarte Heidelberg. 58 Seiten. Frankfurt a. M., 1938; 1939
  • Das neue Weltbild der Hohlwelttheorie, Band 1. 113 Seiten. Bielmann-Verlag, München 1949
  • Das neue Weltbild der Hohlwelttheorie, Band 2. 127 Seiten. München 1949

Artikel

  • Die Konstellationen des "Schwarzen Freitag" und ihre Wiederholung. Das Wunder, Verlags- und Druckereigenossenschaft, Memmingen 1927
  • Astrologie und Börse. Memmingen 1928
  • Das Horoskop des deutschen Reichsbankpräsidenten Dr. Schacht. Memmingen 1928
  • Wirtschaft u. Börse; Grundsätzliches zum Wohnungsbau. Uranus Kalender, Glahns astrologischer Volkskalender. Memmingen 1930
  • Die weitere Zukunft Dr. Schacht's. ZENIT Zentralblatt für Astrologische Forschung. I. Jahrgang 1930. Astrologische Zentralstelle, Düsseldorf
  • Der Astrologe zum Stande der Krebsforschung. ZENIT 1. Jahrgang 1930
  • Die Vehlow'sche "Einteilung" der Ekliptik u. meine Art der Horoskopdeutung. Die Astrologie. 12. Jhg. 1930/31, Heft 3. Astrologischer Verlag Wilhelm Becker, Berlin-Steglitz 1930
  • Die Hohlwelt-Theorie. Kongress astrologischer Pioniere. Ebertin-Verlag, Erfurt 1932

Siehe auch

Quellen und Anmerkungen

  1. Niehenke-Datenbank zitiert Archiv Heinz Specht.
  2. innenweltkosmos.de
  3. Rolf Keppler zitiert Rundbrief von Diehl
  4. Helmut Diehl: Innenweltkosmos. Seite 53
  5. Helmut Diehl: Über mich.
  6. Karl-Günther Heimsoth: Homosexualität. Eine Kontroverse mit Johannes Lang. Zenit 3/ 1931. Hubert Korsch, Düsseldorf.