Karmische Astrologie

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Die (menschenverschlingende) hinduistische Göttin Kali[1]

Synonyme:

  • Karmaastrologie
  • Evolutionäre Astrologie

Allgemeines/ Definition

Die karmische Astrologie ist eine Richtung der Astrologie, die von dem Kreislauf der Inkarnationen (Wiederverkörperungen) sowie dem Gesetz von Ursache und Wirkung ausgeht. Die karmische Astrologie sieht in einem Horoskop die Möglichkeit, die Wirkung vergangener Taten für das jetzige Leben, die gegenwärtige karmische Konstitution sowie das für die Zukunft wirkende Karma zu erkennen. Die karmische Astrologie geht stark in den religiös-spirituellen Bereich hinein und basiert mehr als andere Richtungen auf subjektiven Erfahrungen.

Zu den wenigen allgemein gültigen Deutungsregeln zählt hier die besondere Berücksichtigung des vierten, achten und zwölften Hauses, welche dem Element Wasser zugeordnet sind. Im achten Haus offenbart sich demnach das in den vergangenen Leben angehäufte Karma, im vierten das jetzige und im zwölften das zukünftige. Der über das achte Haus herrschende Planet Pluto sowie das entsprechende Zeichen Skorpion geben ebenfalls Hinweise auf die karmische Vergangenheit. Über die Frage nach den Aufgaben, die der Mensch auf seinem karmischen Weg zu lösen hat, gibt das Imum coeli, d.h. die Spitze des vierten Hauses, Auskunft.

Ebenfalls von großer Bedeutung in der karmischen Astrologie sind der Mond sowie Saturn, welcher oft als "Herr des Karma" bezeichnet wird. Schließlich spielen noch die Mondknoten eine wichtige Rolle. Dabei gilt der absteigende Mondknoten als Indikator für die karmische Herkunft. Mit den dort angelegten Themen fühlt sich der Horoskopeigner vertraut. Der aufsteigende Mondknoten zeigt das karmische Ziel an, das bisweilen Angst einflößen kann, da bei dem Weg dorthin nicht auf frühere Erfahrungen zurückgegriffen werden kann.

Gerne werden auch rückläufige Planeten mit karmischen Aufgaben in Verbindung gebracht, da die ihnen zugeschriebene Wirkung eine introvertierte (innengerichtete) ist und durchaus auch vergangenheitsbezogen, auf Erinnerungen orientiert sein kann, zumal wenn es darum geht, "Altes" zu beenden und abzuschließen und es dadurch nochmals präsentiert zu bekommen. Dieser Ansatz wird insbesondere von Martin Schulman (s.u.) vertreten.

Insgesamt ist die Karmische Astrologie vielfach von theosophischem Gedankengut geprägt,[2] besonders dem der Theosophischen Gesellschaft Helena Blavatskys. Die Bedeutung der TG für die Astrologie, z.B. die Huber-Schule, wie auch für die Karmische Astrologie der Gegenwart, ist groß.[2]

TG-Siegel 1875

Siehe auch

Weblinks

Literatur

Karma-Astrologie setzt dort ein, wo die normale Astrologie aufhört: bei Leben, die vor dem augenblicklichen liegen. Sie geht davon aus, dass wir viele Leben leben, eines davon jetzt. Die Erfahrungen jener vergangenen Leben spiegeln sich in unserem Geburtshoroskop wider. Deshalb können wir - ausgehend von der Gleichung Charakter = Schicksal - aus ihm nicht nur Charakter und Lebenssituationen dieses Lebens erschließen, sondern ermitteln, was vor diesem Leben passiert sein muss. Die hierfür in Betracht kommenden Techniken und ihre Anwendung werden gut verständlich erklärt. Schwerpunkte: Rückläufige Planeten, Mondknoten, Dekanate, Ayanamsha.
  • Bernd Mertz: Karma in der Astrologie, Ansata/ Interlaken 1984, ISBN 371570070-X
  • Wulfing von Rohr: Karma und freier Wille im Horoskop. Bad Oldesloe 1995, ISBN 9783926925206
  • Claude Weiss: Karmische Horoskopanalyse, Bd. I, Unbewusste Lebenspläne erkennen und verändern. Mondknotenthemen, Saturnthemen und Plutothemen im Horoskop, Zürich 1995
  • Claude Weiss: Karmische Horoskopanalyse, Bd. II, Der Mond als Gefäß karmischer Erinnerungen. Der karmische Neumond. Das Skript als Ausdruck neu entscheidbarer karmischer Prägungen. Zürich 1995
  • Baldur Ebertin: Reinkarnation und neues Bewusstsein - Das karmische Gedächtnis. Hermann Bauer Verlag 3. Auflage 1995 ISBN 3762606781
Aus dem Geburtsbild Rückschlüsse auf frühere Inkarnationen ziehen. Mit praktischen und theoretischen Anregungen. Zusammenhänge zwischen irdischem und kosmischem Geschehen erkennen.
  • Heidi Treier: Karma im Horoskop – Wege zur schöpferischen Kraft. 262 Seiten. astronova 1999; 2003 ISBN 978-3937077017
  • Detlef Hover, Anne Schneider und Ulrike Voltmer (Hrg.): Karma & Astrologie. 282 Seiten. Chiron Verlag 2003 ISBN 978-3899971019
  • Marguerite Manning: Kosmisches Karma (Die Lebensaufabe im Geburtshoroskop erkennen), München 2009, ISBN 978-3-42687412-7
  • Meridian-Schwerpunktthema Karma und Schicksal im Horoskop, Heft 2/ 2012
Mercurius: von Licht, d.h. Bewusstsein durchdrungenes Wasser[3]

Bücher von Martin Schulman

  • Karmische Astrologie Bd.1: Die Mondknoten und Reinkarnation. 277 Seiten. Königsfurt Urania Verlag 1982 - 2004 ISBN 978-3908644088
Der absteigende Mondknoten symbolosiert das „alte Karma“ . Durch die Bewusstwerdung der Vergangenheit erreichen wir das Potential unserer Zukunft. Ausführliche Beschreibung des absteigenden und des aufsteigenden Mondknotens.
  • Karmische Astrologie Bd.2, Rückläufigkeit und Reinkarnation. 200 Seiten. Königsfurt Urania Verlag 1983 - 1996 ISBN 978-3908644095
Die Bedeutung der rückläufigen Planeten in Zeichen und Häusern. Beschreibt ferner die esoterischen Symbole der einzelnen Planeten ab Merkur, das Wesen der Persönlichkeit bei rückläufigen Planeten, und die karmische Bedeutung.
  • Karmische Astrologie Bd. 3: Lebensfreude durch den Glückspunkt. Urania Verlag 6. Auflage 2004 ISBN 3908644100
"Positives Karma": Wer den Glückspunkt irgendwo zum Ausdruck bringt, fühlt sich dort wie zuhause und erkennt seinen Platz im Leben.
  • Karmische Astrologie Bd. 4, Das Karma im 'Jetzt'. 144 Seiten 1994 - 2003 ISBN 978-3908644118
Die karmische Bedeutung der Planeten, angefangen von der Sonne bis zu Pluto. Jedesmal, wenn der Mensch das Anlagepotential seines Horoskops nicht ausschöpft, "benutzt" sein Horoskop dann ihn. Wir sind das, was wir in früheren Zeiten gesät haben, und wir werden das, was wir heute aussenden.
  • Karmische Beziehungen, Bd.1, Astrologie und Sexualität. 227 Seiten. Königsfurt Urania Verlag 1984 - 2002 ISBN 978-3908644132
  • Karmische Beziehungen, Bd.2, Partnerschaftliche Aspekte. 197 Seiten. Königsfurt Urania Verlag 1985 - 2002 ISBN 978-3908644149
  • Der Aszendent. 126 Seiten. Königsfurt Urania Verlag 1990; 2000 ISBN 978-3908644767

Quellen und Anmerkungen

  1. Gemälde von 1845
  2. 2,0 2,1 Kocku von Stuckrad: Geschichte der Astrologie, C.H. Beck München 2003, ISBN 3406509053
  3. Holzschnitt eines dreiköpfigen Drachens von Giovanni Battista Nazari, Il metamorfosi metallico (Die Metallverwandlung), Brescia, 1564. Zu einem italienischen alchemistischen Gedicht von Rigino Danielli Iustinopolitano über den Stein der Weisen. Der dreiköpfige Drache mit menschlichem Gesicht auf dem Bauch soll den philosophischen Merkur darstellen (bzw. die angenommenen Grundstoffe aller Metalle "Quecksilber, Schwefel und Salz"). C.G. Jung zu dieser alchemistischen Traumvision: "Nazari [...] packte die Transmutationslehre in die Form dreier Träume". Siehe Lux et Umbra