Crux

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Sternbild Crux
Crux über dem Kohlensack

Das Kreuz des Südens (lateinisch "Crux")[1] ist ein kleines, aber auffälliges und sehr bekanntes Sternbild. Seine vier hellsten Sterne bilden ein markantes Kreuz bzw. Viereck am Himmel. Es liegt inmitten des hellen Bandes der Milchstraße. Südlich davon ist eine Dunkelwolke, der sogenannte „Kohlensack“ zu erkennen.

Das Sternbild, das in Mitteleuropa nicht mehr zu sehen ist, wird im Osten, Westen und Norden vom ausgedehnten Zentaur umgeben. Bei der Bestimmung des geografischen Südpols hilft es der Orientierung - ähnlich wie auf der Nordhalbkugel der Große Wagen beim Finden des Nordpolarsterns.

Das Kreuz befindet sich auf vielen Nationalflaggen von Ländern der Südhalbkugel (u.a. Australien, Brasilien, Neuseeland, sowie von Papua-Neuguinea und Samoa).

Geschichte

Früher war Crux Teil des Zentaurus

Das Kreuz des Südens gehört nicht zu den 48 klassischen Sternbilder der Antike. Zur Zeit des vorchristlichen Griechenlands war es am nördlichen Sternenhimmel zwar noch zu sehen, wurde aber dem Zentauren zugeordnet. Durch die Präzessionsbewegung der Erde hat sich seine sichtbare Position inzwischen deutlich nach Süden verschoben.

Als die europäischen Seefahrer im 16. Jahrhundert die südlichen Meere befuhren, wurden sie wieder auf das Sternbild aufmerksam, wobei sie darin das Kreuz des christlichen Glaubens sahen. Es diente ihnen zur Orientierung, da seine senkrechte Achse zum südlichen Himmelspol zeigt. Die Sterne des Kreuzes waren als Orientierungshilfe zwar bereits 1501 Amerigo Vespucci bekannt, genauer beschrieben wurden seine Positionen von Andrea Corsali 1515. Als Sternbild in seiner heutigen Form wurden sie jedoch erstmals 1589 von Petrus Plancius auf einen Globus gezeichnet (auf einem anderen damaligen Globus befinden sie sich noch falsch beim Eridanus). Johann Bayer übernahm sie allerdings nicht in seinen 1603 erschienenen Sternatlas Uranometria. Sie tauchten erst in des Hevelius Atlas Firmamentum Sobiescianum (Uranographia) auf.

Wichtige Fixsterne

Name Katalog Mag eklipt. Breite Position 1900 1950 2000 2050 Natur (klassisch)
Decrux δ-Crucis 2.8 50°25' s 4°17' Sco.gif 4°58' Sco.gif 5°39' Sco.gif 6°21' Sco.gif Venus/ Jupiter
Gacrux γ-Crucis 1.6 46°28' s 5°20' Sco.gif 6°02' Sco.gif 6°44' Sco.gif 7°26' Sco.gif Venus/ Jupiter
Juxta Crucem ε-Crucis 3.6 51°12' s 6°54' Sco.gif 7°35' Sco.gif 8°16' Sco.gif 8°58' Sco.gif Venus/ Jupiter
Becrux/ Mimosa β-Crucis 1.3 47°58' s 10°16' Sco.gif 10°57' Sco.gif 11°38' Sco.gif 12°20' Sco.gif Venus/ Jupiter
Acrux α-Crucis 0.8 51°37' s 10°29' Sco.gif 11°10' Sco.gif 11°52' Sco.gif 12°34' Sco.gif Jupiter

Wirkung

Da das Kreuz des Südens früher dem Zentauren zugerechnet wurde (als dessen Hinterbeine und -hufe), kann hier auch die von Ptolemäus beschriebene Wirkung Anwendung finden[2]: "Im Centauren gehört der menschliche Teil der Venus und Merkur an, die hellen Sterne in der Pferdebildung sind von Venus und Jupiter der Art nach." Acrux hat allerdings laut Vivian Robson nur die Natur Jupiters.[3]

Weblinks

Flagge Neuseelands

Quellen und Anmerkungen

  1. Beschreibung und Geschichte des Sternbilds von Wikipedia/Kreuz des Südens übernommen
  2. Claudius Ptolemäus: Tetrabiblos. Chiron Verlag 2. Auflage 2000 S. 43 ISBN 3925100172
  3. Vivian Robson: Fixsterne. Bedeutung und Konstellationen im Horoskop. Hugendubel Verlag München 1990 S. 103 ISBN 3880344612