Leo

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Der Löwe bei Hevelius

Lateinisch für

Die astronomische Konstellation Leo

Der lateinische Ausdruck wird im englischen Sprachraum auch für das Tierkreiszeichen verwendet.

Astronomie

Im Sternbild Löwe liegt der Ausgangspunkt des Sternschnuppenstroms der Leoniden, der auf den Kometen Tempel-Tuttle zurückgeht, der die Sonne alle 33 Jahre einmal umkreist. Die Erde schneidet die Bahn des Kometen regelmäßig im November, daher kollidiert die Erde jedes Jahr während des Novembers mit Staubpartikeln, die der Komet bei seinen zahllosen Umläufen um die Sonne freigesetzt hat.

Mythologie des Sternbilds

Herakles erwürgt den Nemeischen Löwen
Leoniden[1]

Sowohl in der europäischen Kultur als auch in der Astrologie der Babylonier, Araber und Inder war das Sternbild (Großer) Löwe bekannt. In der indischen Astrologie wird in dessem vorderen Abschnitt (Kopf und Herz des Löwen) außerdem eine Art Sänfte, ein tragbarer Sitz mit Baldachin gesehen, der sich im zehnten Nakshatra (Mondhaus) befindet, das mit Königswürden, Macht und Größe in Verbindung gebracht wird, und den Namen Magha trägt. Da sich die Mondhäuser am Lauf des Mondes orientieren, der sich jeden Tag in einem anderen Nakshatra befindet, wird das Sternbild Löwe in zwei Bereiche unterteilt: so gehört dessen hintere Hälfte bereits zum elften Mondhaus, das ein Bett darstellt, und Purva Phalguni genannt wird. Es symbolisiert Fruchtbarkeit und Glück, sowie die Möglichkeit, in Ruhe die Früchte guten Karmas zu genießen.

Als Löwe wurde dieses Sternbild bereits im Alten Ägypten gedeutet und war hier von Bedeutung, da es gemeinsam mit dem Fixstern Sirius im Großen Hund aufging, dessen heliakischer Aufgang damals die Nilschwemme ankündigte. Da ebenfalls zur Nilschwemme die Löwen aus der trockenen Savanne an den Nil zogen, wurde das Sternbild Löwe als himmlisches Zeichen für das physische Erscheinen der Löwen betrachtet.

Auch die Alten Griechen sahen in diesem Sternbild einen Löwen, der im Heraklesmythos auftaucht. Die erste der zwölf Aufgaben des Herakles bestand darin, den Nemeischen Löwen zu besiegen und zu häuten. Dieser Löwe war ein ebenso kraftstrotzendes wie Furcht erregendes Raubtier, das die Bewohner der Stadt Nemea terrorisierte, weil er ständig neue Opfer forderte. Mit Waffen war ihm nicht beizukommen, denn er war unverwundbar. Herakles blieb nur seine eigene - individuelle, subjektive - Körperkraft. Es gelang ihm schließlich, den Löwen mit seinen Armen zu erwürgen. Daraufhin häutete er ihn mit dessen eigenen Krallen. Sein Fell benutzte er fortan als Mantel, und den Schädel als Helm. Somit verleibte er sich die Kräfte des Löwen ein. Zeus jedoch, der die Macht des Löwen schätzte, erhob den Getöteten zu einem Sternbild an den Himmel.

Wichtige Fixsterne

Name Katalog Mag eklipt. Breite Position 1900 1950 2000 2050 Natur (Ptolemäus)
Alminhar, Al Minliar al Asad κ-Leonis 4.5 10°26' n 13°54' Leo.gif 14°36' Leo.gif 15°18' Leo.gif 16°00' Leo.gif Saturn/ Mars
Alterf λ-Leonis 4.5 7°53' n 16°29' Leo.gif 17°11' Leo.gif 17°52' Leo.gif 18°35' Leo.gif Saturn/ Mars
Algenubi/ Ras Elased Australis ε-Leonis 3.1 9°43' n 19°35' Leo.gif 20°00' Leo.gif 20°42' Leo.gif 21°24' Leo.gif Saturn/ Mars
Ras Elased Borealis, Rasalas μ-Leonis 4.1 12°21' n 20°02' Leo.gif 20°44' Leo.gif 21°26' Leo.gif 22°06' Leo.gif Saturn/ Mars
Subra ο-Leonis 3.8 3°45' s 22°52' Leo.gif 23°33' Leo.gif 24°15' Leo.gif 24°57' Leo.gif Venus/ Merkur
Adhafera/ Aldhafera ζ-Leonis 3.6 11°52' n 26°10' Leo.gif 26°52' Leo.gif 27°34' Leo.gif 28°16' Leo.gif Saturn/ Merkur
Al Jabhah η-Leonis 3.6 4°52' n 26°30' Leo.gif 27°12' Leo.gif 27°54' Leo.gif 28°38' Leo.gif Saturn/ Merkur
Algieba γ-Leonis 2.6 8°49' n 28°13' Leo.gif 28°55' Leo.gif 29°37' Leo.gif 0°20' Vir.gif Saturn/ Merkur
Regulus α-Leonis 1.4 0°28' n 28°27' Leo.gif 29°08' Leo.gif 29°50' Leo.gif 0°32' Vir.gif Mars/ Jupiter
Shir ρ-Leonis 3.9 0°9' n 5°0' Vir.gif 5°42' Vir.gif 6°23' Vir.gif 7°06' Vir.gif Venus/ Merkur
Zosma, Dhur δ-Leonis 2.6 14°20' n 9°55' Vir.gif 10°37' Vir.gif 11°19' Vir.gif 12°01' Vir.gif Saturn/ Venus
Coxa, Chertan, Chort θ-Leonis 3.4 9°40' n 12°01' Vir.gif 12°43' Vir.gif 13°25' Vir.gif 14°07' Vir.gif Saturn/ Venus
Tse Tseng, Tsze Tseang ι-Leonis 3.9 6°06' s 16°10' Vir.gif 16°52' Vir.gif 17°34' Vir.gif 18°16' Vir.gif Venus/ Merkur
Denebola β-Leonis 2.2 12°15' n 20°14' Vir.gif 20°55' Vir.gif 21°37' Vir.gif 22°19' Vir.gif Saturn/ Venus
Shishimai σ-Leonis 4.0 1°42' n 17°19' Vir.gif 18°01' Vir.gif 18°42' Vir.gif 19°25' Vir.gif Venus/ Merkur
Großer Löwe[2]

Wirkung

Claudius Ptolemäus schreibt [3] über das Sternbild:

  • "Im Rachen des Löwen gehören zwei Saturn mit einer leichten Mischung von Marsnatur an (Ras Elased)
  • im Nacken drei dem Saturn mit einer Mischung Merkurs (Algieba)
  • Der helleuchtende im Herzen des Löwen (Regulus) dem Mars und Jupiter
  • Die beiden in den Weichen (Lenden) und der glänzende Schweif haben Saturn- und Venusnatur
  • Die übrigen in den Schenkeln (Hüften) Venus- und in einem gewissen Grade Merkurnatur"
Leo schematisch

Siehe auch

Weblinks

Quellen und Anmerkungen

  1. Künstlerische Darstellung im Jahr 1833. Aus Edmund Weiß, Bilderatlas der Sternenwelt, 1888
  2. Auf Tafel 20 in Urania's Mirror, einer Serie handgefertigter und -kolorierter astronomischer Himmelskarten, mit Text von Jehoshaphat Aspin. London, 1825
  3. Claudius Ptolemäus: Tetrabiblos. Chiron Verlag 2. Auflage 2000, S. 39 f. ISBN 3925100172