Lyra

Aus Astrodienst Astrowiki
(Weitergeleitet von Leier)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Schwan und Leier; rechts daneben Hercules[1]
Die astronomische Konstellation Lyra

Die Leier (lateinisch Lyra)[2] ist ein kleines, aber auffälliges Sternbild am nächtlichen Sommer- und Herbsthimmel. Südlich des hellsten Sterns bilden vier ein Parallelogramm. Sie sollen die Saiten einer antiken Lyra darstellen.

Leier mit Wega

Astronomie

Der Hauptstern Wega ist (bei hoher nördlicher Breite) nach Arktur der zweithellste Fixstern der nördlichen Hemisphäre und der fünfthellste des Nachthimmels. Die Wega bildet mit den Sternen Deneb (im Schwan) und Atair (im Adler) das große Sommerdreieck. Zwischen den Sternen β und γ Lyrae liegt der berühmte Ringnebel M57.

Geschichte

Die Leier gehört zu den 48 Sternbildern der Antike, die bereits von Ptolemäus beschrieben wurden. Auf älteren Sternkarten ist an ihrer Stelle häufig ein Vogel abgebildet, meist ein Geier. Dieser und die Sternbilder Schwan und Adler sollen die Stymphalischen Vögel[3] aus der griechischen Mythologie darstellen.
Die arabischen Astronomen sahen in der Lyra einen Adler.

Mittelalterliche Lyra

Mythologie

Die Leier repräsentiert das von dem griechischen Gott Hermes erfundene Musikinstrument. Dieser schenkte es seinem Halbbruder Apollon, der es wiederum dem berühmten Sänger Orpheus gab. Orpheus betörte damit in der Unterwelt deren Gott Hades, um seine an einem Schlangenbiss verstorbene Braut Eurydike zu retten. Beim Verlassen der Unterwelt verstieß er jedoch gegen das Gebot, keinesfalls zurückzublicken; daraufhin musste Eurydike dann doch weiter in der Unterwelt bleiben. Nach des Orpheus Tod wurde das Instrument an den Sternenhimmel versetzt.

Wichtige Fixsterne

Name Katalog Mag eklipt. Breite Position 1900 1950 2000 2050 Natur (klassisch)
Alathfar μ-Lyrae 4.8 62°44' n 8°50' Cap.gif 9°32' Cap.gif 10°13' Cap.gif 10°55' Cap.gif Venus/ Merkur
Wega/ Vega, Zhi α-Lyrae 0.0 61°44' n 13°54' Cap.gif 14°36' Cap.gif 15°18' Cap.gif 16°01' Cap.gif Venus/ Merkur
Sheliak β-Lyrae 3.5 55°59' n 17°29' Cap.gif 18°11' Cap.gif 18°52' Cap.gif 19°34' Cap.gif Venus/ Merkur
Sulaphat, Sulafat γ-Lyrae 3.5 55°01' n 20°32' Cap.gif 21°14' Cap.gif 21°55' Cap.gif 22°37' Cap.gif Venus/ Merkur
Aladfar η-Lyrae 4.4 60°41' n 28°40' Cap.gif 29°21'Cap.gif 0°3° Aqu.gif 0°45' Aqu.gif Venus/ Merkur
Darstellung in Uranographia von Johannes Hevelius

Wirkung

Nach Ptolemäus wirkt die Leier wie eine Kombination aus Venus und Merkur.[4]

Die Lyra schematisch

Siehe auch

Weblinks

Quellen und Anmerkungen

  1. Auf Tafel 14 in Urania's Mirror, einer Serie handgefertigter und -kolorierter astronomischer Himmelskarten, mit Text von Jehoshaphat Aspin. London, 1825
  2. Beschreibung, Mythologie und Geschichte leicht gekürzt von Wikipedia/Leier (Sternbild) übernommen
  3. Die "Stymphalischen Vögel" stammen aus dem Sagenkreis um den griechischen Helden Herakles. Dessen sechste Aufgabe bestand darin, diese Vögel zu töten
  4. Claudius Ptolemäus: Tetrabiblos, Chiron Verlag 2. Auflage 2000, S. 42. ISBN 3925100172