Lepus

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Lepus, der Hase[1]
Sternbild Hase
Lepus schematisch

Der Hase (lateinisch "Lepus")[2] ist südlich des auffälligen Orion zu finden. Von Deutschland aus gesehen steht er im Winter tief über dem Südhorzont.

Astronomie

Zwei seiner Sterne sind heller als die dritte Größenklasse.
Im Hasen befindet sich der Kugelsternhaufen M79.

Geschichte

Er gehört zu den klassischen 48 Sternbildern der Antike, die schon von Claudius Ptolemäus erwähnt wurden.

Mythologie

Im Alten Ägypten stellte das Sternbild den Totengott Anubis dar, eine menschliche Gestalt mit Hundekopf. Einer anderen Deutung nach handelte es sich um das Boot des Gottes Osiris. Die Deutung des Sternbildes als Hase bei den antiken Griechen geht wahrscheinlich auf den benachbarten Himmelsjäger Orion und den Großen Hund zurück. Jede Nacht wird der Hase quasi vom Großen Hund über den Himmel "gehetzt".

Wichtige Fixsterne

Name Katalog Mag eklipt. Breite Position 1900 1950 2000 2050 Natur (klassisch)
Sasin ε-Leporis 3.2 44°58' s 10°40' Gem.gif 11°22' Gem.gif 12°04' Gem.gif 12°46' Gem.gif Saturn/ Merkur
Nihal β Leporis 3.0 42°20' s 18°17' Gem.gif 18°59' Gem.gif 19°41' Gem.gif 20°23' Gem.gif Saturn/ Merkur
Arneb α-Leporis 2.7 39°21' s 20°00' Gem.gif 20°41' Gem.gif 21°23' Gem.gif 22°05' Gem.gif Saturn/ Merkur

Es gibt dort noch weitere relativ helle Sterne, die aber keine Eigennamen tragen.

Wirkung

Ptolemäus

Ptolemäus schreibt: "Der Hase hat Merkursterne".[3] Vivian Robson zitiert Ptolemäus so, dass Lepus die Wirkung von Merkur und Saturn habe.[4]

Manilius

Manilius beschreibt in seiner Astronomica[5] die Wirkung des Hasen so, dem Jonglieren, bzw. Fuß- oder Handball vergleichbar:

Nativen mit diesem Sternbild verweigert Natur kaum die Flügel und fliegende Eile:
solch eine Spannkraft durchpulst die die Windsbraut verratenden Glieder.
Vor dem Start schon wird jener als Sieger beim Wettrennen feststehen,
dieser kann harter Schlagriemen spotten durch schnelle Bewegung,
bald kann er leicht den Schlägen entgehen, bald Schläge verteilen,
jener kann fliegende Bälle mit flinkem Fußtritt verschießen,
Hände durch Füße ersetzen und spielend sein Fahrgestell nutzen
und mit beweglichen Armen die prasselnden Würfe noch steigern;
dieser kann seine Glieder mit Bällen gehäuft überschütten,
über den ganzen Körper die flinken Hände verteilen,
dass er die vielen Bälle behält und sich selber zurückspielt
und sie wie auf Kommando herumschwirren lässt um sich selber.
Schlafend noch wacht er, die Sorgen bezwingt die beharrliche Tatkraft,
mancherlei Spiele betreibt er in Stunden der süßen Erholung.
Dürers Feldhase[7]

Quellen und Anmerkungen

  1. Auf Tafel 30 von Urania's Mirror
  2. Allgemeine Beschreibung und Mythologie übernommen von Wikipedia/Hase (Sternbild)
  3. Claudius Ptolemäus: Tetrabiblos. 2. Auflage 2000 Chiron Verlag ISBN 3925100172, S. 43
  4. Vivian Robson: Fixsterne - Bedeutung und Konstellationen im Horoskop. Hugendubel 1990 ISBN 3880344612
  5. Marcus Manilius: Astronomica - Astrologie. Lateinisch-deutsch. Übersetzt und herausgegeben von Wolfgang Fels. Reclam Stuttgart ISBN 978-3150185551 Buch 5, Verse 157-173
  6. Auf Tafel 30 von Urania's Mirror, einer Serie handgefertigter und -kolorierter astronomischer Himmelskarten, mit Text von Jehoshaphat Aspin. London, 1825
  7. Anno 1502