Lesath

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Lesath (oben) und Shaula, genannt "Katzenaugen"
Name Katalog Mag eklipt. Breite Position 1900 1950 2000 2050 Natur (Ptolemäus)
Lesath υ-Scorpii 2.8 13°29' s 22°36' Sag.gif 23°18' Sag.gif 24°00' Sag.gif 24°43' Sag.gif Merkur/ Mars

Lesath (Leschath, Lesuth) ist die Bezeichnung für den Stern υ Scorpii (Ypsilon Scorpii). Der Name (arabisch ‏اللسعة‎, al-lasʿa) bedeutet „Stich/ Biss (eines giftigen Tieres)“. Eigentlich ist dies jedoch eine Missinterpretation des Astronomen Scaliger, denn ursprünglich lautete der Name "Al Alascha", "der neblige Fleck", und bezieht sich auf den Sternhaufen M7 ganz in der Nähe, der bereits seit der Antike bekannt ist. Zusammen mit Shaula war Lesath bereits bei den Babyloniern als Sharur und Shargaz bekannt.

Astronomie

Shaula und Lesath im Skorpion

Lesath hat eine scheinbare Helligkeit von +2,8 mag, gehört der Spektralklasse B3 (blau-weiß) an und ist ca. 519 Lichtjahre entfernt. Der Stern ist mit einer Oberflächentemperatur von 22.831 Kelvin sehr heiß, hat den 6,1 fachen Radius unserer Sonne, deren elffache Masse und leuchtet 12.300 mal so stark.

Astrologie

Lesath wird in der Astrologie immer gemeinsam mit Shaula gedeutet, da beide sehr dicht beieinander liegen - auf die Ekliptik projiziert, nur ein halbes Grad auseinander. Deutungen, die sich auf die Übersetzung des Namens Lesath als "Stich, Biss" beziehen, dürfen nach heutigem Kenntnisstand als überholt angesehen werden, da der Name einen anderen Ursprung hat (siehe oben).

Elsbeth Ebertin

Ebertin bestätigt die Mars-Natur von Shaula und Lesath, mit leichtem merkurialen Einschlag. Traditionell zeigt eine Konjunktion der beiden zu Mars, Uranus, MC oder Aszendent die Gefahr an, durch wilde Tiere zerfetzt, gemetzelt oder zerrissen zu werden. Diese mittelalterliche Lesart ist heute nicht mehr aufrecht zu erhalten. Gegenwärtig deutet vieles darauf hin, dass der Kontakt mit diesen Sternen Unfälle, Katastrophen oder Operationen anzeigt. Entsprechend des Zeichens Skorpion könnte letzteres den Blinddarm oder Hämorrhoiden betreffen. Zusammen mit Wohltätern, und wenn die Energie weise angewandt wird, besteht die Möglichkeit bedeutender Erfolge.[1].

Johannes Vehlow

Vehlow sieht Mars als die Grundnatur, dazu Merkur. Wirkt angeblich sehr zerstörend, und kann, besonders in geistiger Hinsicht, viel Unheil anrichten, indem er geistige Erkrankungen in ein Stadium gemeingefährlicher Ausbrüche bei einzelnen wie bei verhetzten Massen steigert.[2]

Shaula im Skorpion[3]

Vivian Robson

Robson geht ebenfalls von der Merkur-Mars-Natur aus. Nach ihm bringen Shaula und Lesath Gefahr, Verzweiflung, Unsittlichkeit und Niedertracht, er soll mit ätzenden Säuren in Zusammenhang stehen.[4]

Siehe auch

Quellen und Anmerkungen

  1. Elsbeth Ebertin: Fixed Stars and Their Interpretation. 1928, S. 73. Zitiert in ConstellationsofwordsAbgerufen 24.5.2012
  2. Johannes Vehlow: Lehrkurs der wissenschaftlichen Geburts-Astrologie; Band 2: Die Technik der Horoskopberechnung. Das Würdensystem der Planeten und die Fixstern-Analysen. S. 264 f. Online bei astrologie-chirologie.com (PDF)
  3. Bild von Constellationsofwords
  4. Vivian Robson: Fixed Stars and Constellations in Astrology. 1923, S. 173. Zitiert in Constellationsofwords