Lunar(horoskop)

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Mond und Sonne[1]

Das Lunarhoroskop ist ein auf den exakten Zeitpunkt der Mondwiederkehr zu seiner Radixposition errechnete Horoskop im Gegensatz zum synodischen Mondhoroskop, das auf das gleiche proportionale ekliptikale Verhältnis zwischen Sonne und Mond erstellt wird - siehe Lunation.

Beim Lunar wird demnach der genaue Zeitpunkt ermittelt, wann sich der Mond an derselben Stelle befindet wie zur Geburt eines Menschen, sowie beim Solar der Zeitpunkt der Rückkehr der Sonne zu ihrer Radixposition ermittelt wird.

Dies findet ungefähr einmal im Monat (alle 27,3 Tage, siderischer Mondlauf) statt. Im Lunarhoroskop geht es symbolisch um die Entfaltung des Mondhaften im Menschen. In der psychologischen Astrologie wird es verwendet, um etwas über das aktuelle seelische Befinden eines Menschen zu erfahren. In der Astromedizin nimmt man es, um etwas über das akute Geschehen von Lebens- oder Krankheitsprozessen und biologischen Vorgängen ermitteln zu können. Die Resonanz zwischen akuten Krankheitserscheinungen und mondverwandten Rhythmen wurde bereits in der Antike besonders berücksichtigt. In der modernen Chronobiologie konnten 7-Tagesrhythmen beim Menschen und anderen Organismen festgestellt werden, die den Mondphasen von 7 Tagen entsprechen.[2]

Das Lunar ist eines von verschiedenen Rückkehrhoroskopen. Für die Berechnung, den zugrunde gelegten Ort und die Deutung gilt im Wesentlichen das, was unter Solarhoroskop nachzulesen ist - das auf die Sonnenrückkehr ausgestellte, für ein Jahr gültige Horoskop -, natürlich jeweils übertragen auf den Mond:

Berechnung: Man benötigt für die Berechnung den bogensekundengenauen Stand des Mondes, was in gleicher Weise die Berechungsgrundlage der Tertiärdirektion darstellt.

Ort: Hier kann zwischen dem Geburtsort, dem Wohnort und dem Aufenthaltsort zum Zeitpunkt der Mondwiederkehr gewählt werden (sofern diese unterschiedlich sind).

Deutung

Auch das Lunarhoroskop kann nur vor dem Hintergrund des Radixhoroskops gedeutet werden. Außerdem ist bei der Bewertung des Lunars der relativ kurze Zeitraum zu bedenken, innerhalb dessen es gültig ist, nämlich ein Monat.

Bei der Deutung ist vor allem Folgendes zu berücksichtigen:

  • Lunar-Aszendent und Lunar-medium coeli sowie Planeten in Achsenbindung, insbesondere in Konjunktion zum Aszendenten oder zum Medium coeli.
  • Aspekte zum Mond.
  • Häuseraktivierungen: Das Lunarhaus, in dem der Mond steht. Das Radixhaus, in das der Lunaraszendent, und das Radixhaus, in das das Lunar-Medium-coeli fällt. Radixhaus und Lunarhaus, in das der Herrscher des Lunar-Aszendenten fällt. Das Lunarhaus, in dem sich drei oder mehr Lunarplaneten befinden.
  • Aspektwiederholungen gegenüber dem Radix.
  • Planeten des Radix, die von vielen Lunarplaneten Aspekte empfangen. Um nicht einer verwirrenden Informationsfülle zu erliegen, beschränkt man sich dabei auf Konjunktionen und Oppositionen.

Das Lunar macht sich ebenso wie das Venusrückkehr-Horoskop aufgrund des Yin-Charakters (Yin/Yang) von Mond und Venus eher auf subtile Weise bemerkbar - im Unterschied zu den Rückkehrhoroskopen der beiden Yang-Planeten Sonne und Mars.

Siehe auch

Hoppmann's Buch[3]

Weblinks

Literatur

  • Babs Kirby; Janey Stubbs: Solare und Lunare. Hamburg 1993 (S. 158)
  • Jürgen Hoppmann: Lunar Return Astrology - the birth of the moon, ArsAstrologica, 2023, 156 Seiten, ISBN-10‎ 946485281X, ISBN-13‎ 978-9464852813

Quellen und Anmerkungen

  1. Bild vermutlich von Albrecht Dürer; Nürnberg/ Hartmann Schedel, 1493
  2. G. Hildebrandt, M. Moser und M. Lehofer: Chronobiologie und Chronomedizin. Hippokrates Verlag, 1998
  3. Sex sells ;-)