Magnitude

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Ausschnitt aus dem Sternbild Stier: Sichtbarkeit in der Stadt ab 4 mag, im Gebirge schon ab 6 mag[1]

Als Magnitude (Abkürzung: mag oder m) wird die scheinbare Helligkeit eines Himmelskörpers angegeben.

In der Astronomie wird diese meist mit dem Symbol V bezeichnet, was die spektrale Intensität bei etwa 550 Nanometer angibt. Häufig wird die Schreibweise 3,0 m oder 3,0 mag oder auch m = 3,0 mag benutzt, wobei das 'm' für magnitudo (Größe) steht, und

ein Objekt umso besser sichtbar ist, je kleiner sein mag-Wert.
Maximale scheinbare Helligkeit
von Himmelskörpern (Johnson-V-Filter)[2]
Name Objekttyp Magnitude
Sonne Fixstern −26,8 mag
Mond Trabant −12,5 mag
TV-Satelliten künstlich <−9,0 mag
Venus Planet −4,7 mag
Mars Planet −2,8 mag
Jupiter Planet −2,8 mag
Merkur Planet −1,9 mag
Sirius Fixstern −1,4 mag
Canopus Fixstern −0,73 mag
Saturn Planet −0,5 mag
Wega Fixstern 0,0 mag
(def.)
Polarstern Fixstern 2,0 mag
Uranus Planet 5,5 mag
Neptun Planet 7,8 mag
Pluto Zwergplanet 14,0 mag

Die scheinbare Helligkeit ist abhängig von der Entfernung des Beobachters beziehungsweise der Erde vom beobachteten Objekt, zusätzlich von dessen Phase und seinem Abstand zum zentralen Stern. So erscheint der Mond aufgrund seiner Nähe wesentlich heller als weit entfernte Sterne, obwohl diese absolut betrachtet milliardenfach stärker leuchten. Die Vesta ist während ihrer Opposition zur Sonne nur zwischen 1,14 AE und 1,59 AE von der Erde entfernt, und erreicht eine scheinbare Helligkeit von bis zu 5,2mag. Sie ist damit der hellste Asteroid am Nachthimmel und kann bei dunklem Himmel ohne Lichtverschmutzung mit bloßem Auge gerade noch gesehen werden.

Sehr große Teleskope reichen bis etwa zur 22. Größe, moderne Astrofotografie zur 25. Größe. Die derzeitige Instrumentierung des Hubble-Weltraumteleskops sieht Sterne der 31. Größenklasse, was etwa der Helligkeit einer Kerzenflamme auf dem Mond entspricht. Mit dem geplanten 42-Meter-Spiegelteleskop E-ELT wird rechnerisch eine Beobachtung von Himmelskörpern der 36. Magnitude möglich.

Geschichte

Schon in der griechischen Antike teilte der Astronom Hipparchos die mit bloßem Auge sichtbaren Sterne grob in sechs Größenklassen ein, wobei den 15 hellsten Sternen die „1. Größe“ zugewiesen wurde.
Sterne bis zur dritten Größe gibt es etwa 150, bis zur sechsten Größe bereits fünftausend. Am hellsten sind Objekte negativer Größe, aber auch solche der dritten und vierten „Größenklasse“ sind noch gut sichtbar.

Um das Jahr 1800 erweiterten die Astronomen die Skala nach beiden Seiten und führten eine dezimale Unterteilung ein, was mit dem Beginn der Fotometrie einherging. Die Fixsterne Sirius, Canopus und Arktur sowie die fünf hellsten Planeten haben in dieser Helligkeitsskala negative Werte (−1 bis −4,4 mag). Der Stern Wega in der Leier ist mit m = 0 als Richt- oder Null-Wert definiert. Der Polarstern hat eine scheinbare Helligkeit („Magnitude“) von etwa 2.

Ursprünglich ordnete man nur Sternen eine scheinbare Helligkeit zu; neuerdings auch künstlichen Objekten wie Satelliten.

Siehe auch

Weblinks

Quellen und Anmerkungen

  1. Bei klarem Himmel
  2. Da die scheinbare Helligkeit bei Planeten durch ihre unterschiedliche Entfernung zur Erde und die relative Stellung zur Sonne stark schwankt, ist jeweils die maximale Helligkeit angegeben.