Messahallah

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Der Astrologe und die Weltkugel. Messahallah auf einem Holzschnitt von Albrecht Dürer[1]

Masha'allah ibn Atharī (ca. 740 - 815) - ursprünglicher jüdischer Name: Mîshâ ibn Athrâ[2] - war ein vom Judentum zum Islam konvertierter[3] Astrologe und Astronom in Basra (Irak); der Historiker Donald Hill gibt Khorasan als Geburtsort an. Er war der führende Astrologe des achten Jahrhunderts.

Nach ihm ist der Mondkrater Messala benannt.

Biographie

Die arabische Phrase “ma sha’a allah” heißt in etwa “ich nehme mein Schicksal von Gott an”. Latinisiert wird dieser Name als Messala, Messahalla oder Messahallah (manchmal auch Macellama, Macelarma) geschrieben. Sein tatsächlicher Name war wohl Manasseh, Jethro, auch Misha wird angenommen.

Astrologie

Als junger Mann war er 762 an der legendären Stadtgründung Bagdads beteiligt, wobei er mit einer Gruppe von Astrologen, angeführt von Nawbakht dem Perser (ca.679-777), Hofastrologe des Kalifen al-Mansûr, die Elektion für den besten Gründungszeitpunkt durchführte.[4] Er schrieb über zwanzig astrologische Werke, die für spätere Jahrhunderte maßgebend wurden. Seine Maxime war, astrologische Einflüsse möglichst optimal auszunutzen. Er wurde von dem Kalifen al-Mansur gefördert, und so einer der ersten Astrologen der Arabischen Astrologie. Von seinen Schriften blieb nur ein einziges arabisches Original erhalten, die anderen sind uns in lateinischen, griechischen oder hebräischen Übersetzungen (durch Ibn Esra) überliefert. Eines seiner meistverbreitsten Bücher war im Mittelalter De scientia motus orbis[5]; die Abhandlung De mercibus ("Uber Marktpreise") ist das älteste erhaltene wissenschaftliche arabische Werk.

Schriften (z.T. digitalisiert)

  • Opera Messahallica (De significationibus planetarum in nativitate, Liber receptionis, De revolutionibus annorum mundi, Epistola in rebus eclipsis, De cogitatione). Venedig, Octavius Scoti Nachf. 1519 Digitalisat der FDU Sevilla (Ausgabe im Rahmen einer Tetrabiblos des Ptolemäus)
  • Edition Joachim Heller, Nürnberg, Johann vom Berg & Ulrich Neuber, 1549, Digitalisat des Warburg Instituts, enthält:
    • De cogitatione
    • Epistola in rebus eclipsis
    • De revolutionibus annorum mundi
    • De significationibus planetarum in nativitate
    • Liber receptionis
  • De ratione circuli et stellarum. Ausgabe zusammen mit Nicolaus Pruckner's Neuausgabe von Firmicus Maternus, Basel, Johannes Hervagius, 1551 Digitalisat der JALB Emden
  • De scientia motus orbis, Johann Weissenburger Nürnberg 1504 Digitalisat der BSB München

Weblinks

Arabische Astrologen bei einer Stadtgründung[6]

Quellen und Anmerkungen

  1. Messahallahs De scientia motus orbis. Holzschnitt Dürers zur Ausgabe von 1504
  2. Astrological Treatises by Mâshâ'allâh, S. 5 (Kapitel The Book of Reception in Horary Questions, Übersetzervorwort von James Herschel Holden)
  3. Astrological Treatises by Mâshâ'allâh, S. 5
  4. Wofür leicht differierende Daten in der Literatur angegeben werden: James Herschel Holden, A History of Horoscopic Astrology. Tempe (USA) 1996, 2006. S. 104, gibt dafür den 31.7.762 an, auf ungefähr 14 Uhr (Aszendent Schütze). Stephan Heilen, 'Hadriani genitura' – die astrologischen Fragmente des Antigonos von Nikaia. Walter de Gruyter, Berlin 2015. S. 331f., gibt in der Sammlung antiker Horoskope dort den 30.7.762 an
  5. Die zweite Ausgabe davon ist in 27 Kapitel gegliedert, erschienen unter dem Titel De elementis et orbibus coelestibus, und könnte ein Hinweis darauf sein, dass sie jenem Werk entspricht, das im Arabischen “Das Siebenundzwanzigste” heißt.
  6. Holzschnitt aus dem 15. Jahrhundert

Dieser Text verwendet Absätze, Sätze oder Formulierungen aus dem Wikipedia-Artikel Māschā'allāh_ibn_Atharī. Der Text steht unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.