Metall

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Die Alchemie nutzte astrologische Symbole[1]
Der Schwefelgeist[2]

Seit der Antike gab man den Planeten und Tierkreiszeichen irdische Entsprechungen. Dies fand Anwendung insbesondere in der Medizinischen Astrologie. Dabei wurden sowohl Edelsteine wie Metalle, aber auch Pflanzen zugeordnet bzw. eingeteilt. Dieses Prinzip der Analogieketten (Thorwald Dethlefsen) wendete man ebenso auf Organe und Organprozesse an, so dass sich in der gemeinsamen Zuordnung der Schlüssel zur passenden Arznei bei entsprechenden Erkrankungen finden lässt.

Planeten

In der Alchemie, die man jahrhundertelang eng mit der Astrologie verknüpfte, war die Veredelung der Metalle durchaus ein konkret-praktischer Weg[3] - heute bei C.G. Jung allerdings als symbolisch-projektiv verstandener Vorgang - zur Vervollkommnung des Menschen.

Paracelsus schrieb: „Also haben die alten Philosophen die sieben Metalle mit den sieben Planeten verglichen (...) und das haben sie der Magie nach recht getroffen, deshalb wird es noch auf diesen Tag so gehalten.“ Die den Planeten zugeteilten Metalle bezeichnete man auch als irdische Planeten; die Metalle wurden als regelrechte Ableger, als eine Verkörperung oder Substanz der Planeten auf der Erde betrachtet. Die Zuordnung ist folgendermaßen[4]:

Sonne (sol) Sun.gif: Gold/Aurum
Mond (luna) Lun.gif: Silber/Argentun
Merkur Mer.gif: Quecksilber/Mercurius[5]
Venus Ven.gif: Kupfer/Cuprum
Mars Mar.gif: Eisen/Ferrum
Jupiter Jup.gif: Zinn/Stannum
Saturn Sat.gif: Blei/Plumbum

Alchimistischer Kosmos mit zentralem Mercurius[6]

Im alchemistischen Opus (= Werk) unterliegt der Entwicklungsprozess von unedlen zu den edlen Metallen einer strengen Ordnung. Als Ausgangsbasis dient das "unedelste" Metall Blei - analog zu Saturn, der auch in der Astrologie für das materielle Prinzip steht. Das angestrebte Ziel ist stets Gold bzw. die Sonne (die Selbst-Verwirklichung/ das menschliche Herz), in der Astrologie Symbol für das göttliche Prinzip. Wenn man dort angelangt ist, hat man den sogenannten Stein der Weisen (= lapis philosophorum) erlangt, von dem man annahm, dass er in sieben Stufen aus der jungfräulichen Erde geschaffen werden könne.

In der mittelalterlichen Astromedizin waren diese Zusammenhänge nicht nur unter Alchemisten verbreitet. Sie hatten eine eminent praktische Bedeutung; z.T. heute immer noch in der Homöopathie.

Planetenintelligenzien verbinden sich im Blut des Königs[2]

Tierkreiszeichen

Becker ordnet den Tierkreiszeichen folgende Metalle zu[7]:

Belehrung unterm Baum der Metalle[8]

Siehe auch

Seite aus dem Tübinger Hausbuch[9]

Weblinks

"Es ist also so, dass der Mensch zu allen Metallen (...) seine Beziehung hat. Die Kenntnis dieser Beziehungen ist die Grundlage für eine wirkliche, echte, wahre Therapie.“ Rudolf Steiner
Rippes Metall-Buch
Selawrys Buch

Literatur

  • Olaf Rippe: Heilende Metalle: Rezepte und Therapie im Geist des Paracelsus, AT Verlag 2020, 350 Seiten. ISBN-10 3039020358, ISBN-13 978-3039020355 'Inhalltsübersicht
Beruht auf den vier Säulen der Medizin nach Paracelsus. Umfangreiches therapeutisches Kompendium, das einen Einblick in Medizin- und Kulturgeschichte, Alchemie und Astromedizin ermöglicht
  • Alla Selawry: Metall-Funktionstypen in Psychologie und Medizin, 546 Seiten, Salumed-Verlag 2015, ISBN 398155356X (Haug-Verlag, Heidelberg 1991) ISBN-10 3830407432, ISBN-13 978-3830407430)
"Einen weiten Überblick und einen tiefen Einblick in die Eigenschaften, in das Verhalten, in die Tugenden, in das Wesen der sieben Metalle gibt dieses umfangreiche Buch ... Tabellen und graphische Darstellungen schaffen eine gute Übersicht über das Behandelte ... Eine Fundgrube für den Arzt. Krankengeschichten beleben das Geschilderte ... Dies ist ein Buch, das einem helfen kann, ... die Welt der Metalle gründlich kennenzulernen." (Der Merkurstab 4/2005, Dr. med. Friedrich Lorenz)
Dreifacher Mercurius der Transmutation[10]
  • Huibers, Jaap: Gesund sein mit Metallen 2. Auflage Aurum, Bielefeld 1981. 166 Seiten, ISBN-10 3591081116 ISBN-13 978-3591081115
Zuordnung von Metallen zu den Planeten (auch zu den Trans-Saturniern). Der Klassiker
  • Kollerstrom, Nick: The metal-planet relationship: A study of celestial influence 173 Seiten. Borderland Sciences Research Foundation, 1993 ISBN 978-0945685142 (Auszüge oben)

Quellen und Anmerkungen

  1. Links der gießende "Hinkebein" Saturn.
    Johann Joachim Becher war ein deutscher Universalgelehrter, geboren um 1635 in Speyer, der Europa durchreiste und in London starb. Siehe Englische Wikipedia: Johann Joachim Becher
  2. 2,0 2,1 Alchemistische Abbildung
  3. Und wurde sogar von dem Mathematiker Isaac Newton praktiziert, siehe Wikipedia/Isaac Newton#Alchemie
  4. In der Antike gab es teilweise andere Zuordnungen - z.B. Mond zu Glas und 'Ungeprägtem' (Vettius Valens), Venus oder Jupiter zu Zinn (Valens), Merkur zu Eisen/ Erz, zu Jupiter Bronze und zu Mars eine Münzlegierung
  5. Mercurius war Herr der Alchemie (im Sinne von Transmutation oder Stoffumwandlung) und galt als flüchtiger Geist - wie das flüssige, leicht verdampfende Quecksilber
  6. Renaissance-Abbildung
  7. Udo Becker: Lexikon der Astrologie. Freiburg 1997. S. 189
  8. Senior = der Ältere, Adolphus = der junge Student. Im unteren Dreieck des Baums die Symbole der alchemistischen "Trias Prima": Sulfur, Merkur und Salz. Aus der Occultus philosophia, Frankfurt, 1613. Quelle: commons.wikimedia
  9. Mitte des 15. Jahrhunderts. Von links nach rechts die sieben Freien Künste mit der Zuordnung zu den Planeten, den Wochentagen und den Planetenmetallen:
    Geometrie - Saturn - Samstag - Blei
    Logik (anstatt der Dialektik) - Jupiter - Donnerstag - Zinn
    Arithmetik ("ars metria") - Mars - Dienstag - Eisen
    Grammatik - Sonne - Sonntag - Gold
    Musik - Venus - Freitag - Kupfer
    Physik (anstatt der Astronomie) - Merkur - Mittwoch - Quecksilber
    Rhetorik - Mond - Montag - Silber.
    Die "Freien Künste" wurden so genannt, um sie gegenüber den praktischen (gewöhnlichen) Künsten (Artes mechanicae) als höherrangig herauszustellen. Als "freier" Mann galt, wer nicht zum Broterwerb arbeiten musste.
  10. Holzschnitt eines dreiköpfigen Drachens von Giovanni Battista Nazari, Il metamorfosi metallico (Die Metallverwandlung), Brescia, 1564. Zu einem italienischen alchemistischen Gedicht von Rigino Danielli Iustinopolitano über den Stein der Weisen. Der dreiköpfige Drache mit menschlichem Gesicht auf dem Bauch soll den philosophischen Merkur darstellen (bzw. die angenommenen Grundstoffe aller Metalle "Quecksilber, Schwefel und Salz"). C.G. Jung zu dieser alchemistischen Traumvision: "Nazari [...] packte die Transmutationslehre in die Form dreier Träume". Siehe Lux et Umbra