Meton-Zyklus

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Mittelalterliche Darstellung des Meton-Zyklus als Rad[1]

Der Meton-Zyklus (griechisch Μέτωνος κύκλος) bezeichnet eine Periode, die sowohl 19 Sonnenjahre als auch 235 Mondmonate lang ist, bzw. ein vermutetes Kalendersystem, das die antiken griechischen Astronomen Euktemon und Meton im fünften Jahrhundert v.Chr. aufstellten.

Dass 19 Sonnenjahre und 235 Mondmonate etwa gleich lang sind (Differenz 2 Stunden und 5 Minuten), war schon im Altertum bekannt und bei den Babyloniern die Grundlage ihres Mondkalenders oder Lunisolarzyklus.

Geschichte

Im vierten Jahrhundert v.Chr. erwähnte Eudoxos von Knidos den „neunzehnjährigen Zeitraum des Euktemon“. Claudius Ptolemäus berichtet in seinen astronomischen Aufzeichnungen des Almagest ebenfalls einmal darüber. Die Anwendung dieser Periode in der Osterrechnung ist unverbrüchlich mit dem Namen Metons verbunden, ungeachtet dessen, dass der astronomische Hintergrund schon vor ihm bekannt war und dass die Periode nicht mit 6940, sondern seit Kallippos mit 6939,75 Tagen gleichgesetzt wird. Die Einschaltung eines Zusatztages alle vier Jahre wurde später vom Julianischen Kalender übernommen. Zur Zeit Jesu Christi wurde in Palästina ein Lunisolarkalender, d.h. ein gebundener Mondkalender verwendet. Die Erinnerung der Christen zu Ostern beruht auf diesem Kalender, der innerhalb des Julianischen Sonnenkalenders (und des verbesserten Gregorianischen Kalenders) weiter angewendet wird. Die Bindung an die Mondmonate kommt dadurch zum Ausdruck, dass der Ostersonntag dem ersten Vollmond im Frühling zu folgen hat, also im ersten Mondmonat des religiösen jüdischen Kalenders liegt. Bei der Bestimmung des Oster-Termins spielt die 19-Jahre-Periode eine wesentliche Rolle.

Siehe auch

Weblinks

Literatur

  • Otto Neugebauer: The Metonic and the Callippic Cycle. In: O. Neugebauer: A history of ancient mathematical astronomy. Springer, Berlin u. a. 1975, ISBN 3-540-06995-X (Studies in the History of Mathematics and Physical Sciences 1), (Nachdruck. ebenda 2006)
  • Carl Christian Redlich: Der Astronom Meton und sein Cyclus. Meißner, Hamburg 1864, online.

Quellen und Anmerkungen

  1. Handschrift aus dem ehemaligen Benediktinerkloster St. Emmeram in Regensburg aus dem neunten Jahrhundert

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