Mondknotenachse

Aus Astrodienst Astrowiki
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Mondknoten und Ekliptik[1]

Die "Mondknotenachse" ist diejenige Achse im Horoskop, die aufsteigenden und absteigenden Mondknoten miteinander verbindet.

Astronomie

Hier schneidet die Ebene der Mondbahn diejenige der Ekliptik.
Da der aufsteigende und der absteigende Mondknoten nur relativ gelten, indem die Sichtweise des "Aufsteigens" oder "Absteigens" vom jeweiligen Breitengrad auf der Erdkugel abhängt, ist es an manchen Orten der Erde (in den Tropen) strenggenommen eigtl. gar nicht möglich, von einem aufsteigenden oder absteigenden Knoten zu sprechen.

Und auf der Südhalbkugel verhält es sich im Vergleich zu unseren Breiten genau andersherum: dort wird der aufsteigende Knoten zum absteigenden und umgekehrt.

Astrologie

Da man gerade in jüngerer Zeit stärker dazu neigt, die Bewertung der Knoten in "gut" und "schlecht" zu relativieren oder ganz aufzuheben, ist es in dieser Sichtweise hilfreich, beide Mondknoten als neutrale Pole einer Achse zu sehen, die zu unterschiedlichen Zeiten oder jeweils auf individuell verschiedene Weise gesehen und beurteilt werden.

Für die die Mondknoten stark wertenden Richtungen der Astrologie (z.B. die Indische Astrologie und die Huber-Schule), findet eine Entwicklungsrichtung immer vom absteigenden zum aufsteigenden Knoten statt.
Hier werden sie außerdem stark mit den esoterischen Themen Karma und Reinkarnation verbunden.

Brigitte Theler: Die Mondknotenachse wird häufig in Verbindung gebracht mit Erfahrungen in früheren Leben und daraus entstehenden karmischen Lernprozessen. Der Karmagedanke beinhaltet eine lineare Orientierung in Raum und Zeit. Diese Betrachtungsweise kann hilfreich sein, um die in diesem Leben anstehenden Lektionen besser zu verstehen. Sowohl am absteigenden, wie am aufsteigenden Mondknoten wirken Planeten wie Brennpunkte des Bewusstseins, vergleichbar mit den hilfreichen Tieren im Märchen, die unsere Aufmerksamkeit auf die Qualitäten oder Themen lenken, die Ausgleich und Harmonisierung auf dieser Achse verlangen. Beachten wir sie nicht, oder verdrängen wir ihre Forderungen, werden sie uns auf unserem Weg der Selbstverwirklichung immer wieder Probleme bereiten. Stets handelt es sich, entsprechend dem jeweiligen Planeten, um ein zentrales Lebensthema, das sich wie ein roter Faden durch die persönliche Entwicklung zieht und in Bezug auf den absteigenden Mondknoten immer wieder nach Heilung verlangt und beim aufsteigenden mutig gewagt und entwickelt werden will.

Planeten in Konjunktion mit dem absteigenden Mondknoten weisen auf unerledigte Themen und nicht gestillte Bedürfnisse hin, die uns solange zurückhalten und an der Selbstverwirklichung hindern, bis wir uns mit ihnen auf neue, konstruktive Weise auseinandersetzen. Auch Planeten in Konjunktion mit dem aufsteigenden Mondknoten werden zunächst oft auf andere Menschen projiziert und dort bewundert, bevor wir sie wieder als eigene Wesensanteile erkennen und sie selbst in kreativer Weise zum Ausdruck bringen. Wo immer wir die Qualitäten der Planeten am aufsteigenden Mondknoten zum Ausdruck bringen, werden wir damit in aller Regel sehr schnell auf ein positives Echo stoßen, das uns ermutigen wird, weiter in diese Richtung zu gehen.

Nebst der Konjunktion von Planeten mit dem auf- oder absteigenden Mondknoten sind natürlich auch die anderen Aspekte zur Mondknotenachse von Bedeutung. Dabei wirken harmonische Aspekte wie Sextile oder Trigone in der Regel unterstützend auf die Verwirklichung der Mondknotenthematik, während Quadrate und andere Spannungsaspekte die Umsetzung dieser Qualitäten anfangs meist blockieren, hemmen, verzögern, aber auch stark herausfordern können.

Ebenso wirken auch Planeten, die über die Mondknotenachse transitieren, vorübergehend als Kanal und werden zum Brennpunkt für den immer wieder aufflammenden Ausgleichungsprozess zwischen dem zwanghaften, unbewussten Umgang mit den Planetenenergien (ihrem Schattendasein) hin zu einem differenzierteren, reifen, konstruktiven Umgang damit.[2]

Siehe auch

Weblinks

Literatur

  • Howard Sasportas: Die Mondknotenachse - Der Schlüssel zum Horoskop. 128 Seiten. Chiron Verlag, Tübingen 2003 ISBN 3925100806 Leseprobe
  • Melanie Reinhart: Die Mondknoten: Das innere Gleichgewicht im Horoskop. 162 Seiten. Chiron Verlag, 1999 ISBN 978-3925100413
  • Martin Schulman: (Karmische Astrologie Bd.1) Die Mondknoten und Reinkarnation 277 Seiten. Königsfurt Urania Verlag 1982 - 2004 ISBN 978-3908644088
Der absteigende Mondknoten symbolisiert bei Schulman das "alte" Karma, dessen noch unverarbeitete und in den Tiefen des Unterbewusstseins verborgenen Überreste unser gegenwärtiges Leben in positiver, aber auch negativer Weise beeinflussen. Nur durch Einsicht und Bewusstmachung der Vergangenheit können wir das Potential unserer Zukunft erreichen, den aufsteigenden Mondknoten. Er zeigt die Richtung und das Ziel an, in der wir die Erfüllung unserer Aufgabe und unseren jetzigen Lebenssinn finden werden.
Schulman vermittelt dem Leser vor allem ein detailliertes Wissen über die beiden Mondknoten in allen 12 Tierkreiszeichen und Häusern.
  • Claude Weiss: Karmische Horoskopanalyse
    • Band 1: Unbewusste Lebenspläne erkennen und verändern. Mondknoten-, Saturn- und Plutothemen im Horoskop. 296 Seiten. Astrodata, Wettswil 1994 ISBN 3907029399
    • Band 2: Der Mond als Gefäß karmischer Erinnerungen; Der karmische Neumond; Das Skript als Ausdruck neu entscheidbarer karmischer Prägungen. 325 Seiten. Astrodata, Wettswil 1997; ISBN 3907029496

Anmerkungen und Quellen

  1. Darstellung bzw. Verhältnis stark überzeichnet
  2. Brigitte Theler, Kosmische Wegweiser: Planeten auf der Mondknotenachse, in: Volker Schendel: Apokryphen der Astrologie, S. 527-534, Tübingen (2008)Kostenloser Download der 2. Auflage der Apokryphen (PDF)